Bürger möchte in Adendorf Hunde betreuen Eine "Huta" im Grimmersdorfer Hof

ADENDORF · Wie lassen sich Beruf und Haustiere im Allgemeinen und Hunde im Speziellen miteinander vereinbaren? Für solche Fälle gibt es seit einiger Zeit sogenannte Hutas (Hundetagesstätten). Nun hat der Trend Wachtberg erreicht.

 Auf dem Grimmersdorfer Hof soll eine Hundepension entstehen.

Auf dem Grimmersdorfer Hof soll eine Hundepension entstehen.

Foto: Axel Vogel

Geplant ist, den denkmalgeschützten Grimmersdorfer Hof in eine Huta umzuwandeln. Dies sieht die Gemeinde zwar skeptisch, die Politiker im Planungsausschuss aber stimmten dem Bauantrag mehrheitlich zu. Entschieden ist allerdings noch nichts: Das endgültige Wort hat der Rhein-Sieg-Kreis als übergeordnete Behörde.

Zu dem Areal am Grimmersdorfer Weg gehören unter anderem ein Haupthaus, Stallungen, eine offene Scheune und eine gut 2000 Quadratmeter große, eingezäunte Wiese. Die Antragsteller möchten in dem Vierkanthof, der früher landwirtschaftlich genutzt wurde, künftig 20 bis 30 Hunde betreuen, und zwar montags bis donnerstags von 7 bis 19 und freitags von 7 bis 18 Uhr. Von 12 bis 14 Uhr herrscht Mittagsruhe, die die Hunde in Boxen verbringen sollen, die in einem der beiden Kuhställe installiert werden. Ansonsten sollen sich die Hunde unter Aufsicht auf dem Außengelände vergnügen. Im zweiten Stall sollen Büro, Rezeption und ein Hofladen für Futter und Zubehör eingerichtet werden.

Kritik kommt von der Gemeinde: Baurechtlich gesehen sei das Vorhaben im Außenbereich (das heißt, das Grundstück, auf dem die Huta realisiert werden soll, liegt außerhalb des Ortes und es gilt kein Bebauungsplan) nicht zulässig. Denn es bestehe kein allgemeines Interesse daran. Vielmehr diene es den individuellen Interessen der Antragsteller und der Huta-Nutzer. Ein weiteres Argument: Das Grundstück sei nicht ausreichend erschlossen, da nur ein Wirtschaftsweg dorthin führe. Nicht zuletzt sei im Flächennutzungsplan festgeschrieben, dass das Areal, das im Landschaftsschutzgebiet liegt, landwirtschaftlich genutzt werden soll. Somit lehnte die Verwaltung die Huta ab.

Die Mehrheit der Politiker sah das anders. Man solle doch froh sein, wenn der denkmalgeschützte, leerstehende Hof nicht verfällt, sondern sinnvoll genutzt wird. Und der Bedarf an Hutas wachse. Doch es gab auch Gegenstimmen: Das Landschaftsschutzgebiet werde durch bellende Hunde nicht bereichert, der Grimmersdorfer Hof sei für eine solche Nutzung ungeeignet, hieß es. Auch die Erschließung wurde thematisiert. Ausweichbuchten wären eine Möglichkeit, sagte Beigeordneter Jörg Ostermann. "Kritisch wird am Ende aber sein, wie der Kreis den Bau im Außenbereich sieht. Das wird nicht einfach sein."

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