Jugendrat Eine Stimme für die Wünsche junger Leute

Wachtberg · Der Jugendrat formiert sich neu. Vorsitzende ist Eslem Defne Aydin (16); Lennart Düsterdieck (15) ihr Stellvertreter.Prioriät auf der Wunschliste des Gremiums sind bessere Busverbindungen, einem Trimm-Dich-Pfad und eine Mountainbikestrecke im Wald.

 Der Vorstand des neuen Jugendrats (vorne): Vorsitzende Eslem Defne Aydin und Stellvertreter Lennart Düsterdiek, (hinten, v.l.): Henriette Trübestein, Lana Walldorf und Anna Welter. Simon Falkenstein (li.) und Kai Pietrusziak vom alten Jugendrat halten das Banner für die Nachfolger.

Der Vorstand des neuen Jugendrats (vorne): Vorsitzende Eslem Defne Aydin und Stellvertreter Lennart Düsterdiek, (hinten, v.l.): Henriette Trübestein, Lana Walldorf und Anna Welter. Simon Falkenstein (li.) und Kai Pietrusziak vom alten Jugendrat halten das Banner für die Nachfolger.

Foto: Petra Reuter

Ungewöhnlich sind zu Pandemiezeiten nicht nur die Sitzungen des Rates sowie der Orts- und Fachausschüsse, die wegen des notwendigen Abstands beinahe vollständig in der Aula der Berkumer Hans-Dietrich-Genscher-Schule stattfinden. Auch der neue Jugendrat wählte seinen Vorstand am Wochenende dort. In der ersten, konstituierenden Sitzung votierte die Mehrheit für Eslem Defne Aydin (16) als Vorsitzende, Stellvertreter wurde Lennart Düsterdieck (15).

„Wir mussten uns in diesem Jahr etwas anders aufstellen als sonst“, sagte Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Sport, Sabine Radermacher nach der Sitzung. Normalerweise lernen sich die Jugendlichen im Vorfeld der Wahl bei einem Workshop kennen. „Das haben wir dieses Mal virtuell gemacht“, so Radermacher. In einer Videokonferenz führten Sandra Schmitz und Radermacher per unterhaltsamem Fragen- und Antwortspiel durch die für die Jugendlichen künftig wesentlichen Eckpunkte in der Gemeinde.

Aktiv werden, statt meckern

Vorgenommen hatten sich die jungen Leute im Alter zwischen 13 und 18 Jahren einiges. Während unter den Beteiligten mancher Gremien bei der Wahl von Verantwortlichen viele Augen in Richtung Schuhspitzen wandern, hatte der Nachwuchs bei der Vorstellung zur Wahl der Vorsitzenden, des Finanzverwalters, der Öffentlichkeitsarbeit und des Schriftführers klare Vorstellungen, warum sie für dieses Amt geeignet sind. So hatte Eslem Defne bereits im Vorfeld Vorschläge aus ihrer Altersgruppe gesammelt, um sich aktiv in das politische Geschehen einzubringen.

„Ich will selbst etwas machen, anstatt immer nur zu meckern“, sagte Aydin in ihrer kurzen Vorstellungsrede. Die Berkumerin besucht das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Bad Godesberg und bekleidet erstmals ein so verantwortungsvolles Amt. „Manche Jugendlichen fühlen sich ein bisschen allein gelassen und haben den Eindruck, dass die eigenen Interessen in der Politik unterrepräsentiert sind. Daran möchte ich im möglichen Rahmen etwas ändern“, beschrieb sie ihre Motivation nicht nur für den Jugendrat, sondern auch für den Vorsitz zu kandidieren. Auch würde sie gerne mehr Junge dazu bewegen, sich in die Politik einzubringen.

Ansprechpartner für die Wünsche

Themen wie Transparenz in der aktuellen Pandemiezeit, Busverbindungen und der vom vorigen Jugendrat angestoßene Trimm-Dich-Pfad standen für Aydin im Fokus. Auch eine Mountainbikestrecke, möglichst im Wald, wünschten sich die Jugendlichen, führten Düsterdiek und Henriette Trübestein an. Pro Trübestein fiel das Votum bei der Wahl der Schriftführerin aus. Über die Finanzen des Jugendrats wacht künftig Lana Walldorf. Sie könne Geldangelegenheiten gut managen und wolle gerne im Auge haben, wie viele Mittel für die Wünsche und Projekte zur Verfügung stehen, sagte sie. Als Vertreterin für die Öffentlichkeitsarbeit wählten die Jugendlichen Anna Welter. Sie engagiere sich bereits in der Schule bei der Schülerzeitung und kenne sich im Social-Media-Bereich recht gut aus, berichtete sie zur Vorstellung ihrer Person.

Möglichen Sorgen im neuen Gremium beugte der scheidende Finanzverwalter des vorigen Jugendrats, Kai Pietrusziak, vor. Beim Start wollten er und der ehemalige Vorsitzende Simon Falkenstein helfen, sagte er. Sofern es ihre Zeit erlaube, wollen sie gerne noch bei den kommenden ersten zwei bis drei Sitzungen unterstützen, bot er an. Auch Bürgermeister Jörg Schmidt signalisierte die Unterstützung. Er nehme den neuen Jugendrat als sehr engagiert wahr und riet: „Bleiben Sie dran.“ Bei Fragen und Anliegen helfe die Jugendfachkraft Claudia Schmidt als erste Ansprechpartnerin, informierte Radermacher.

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