Einsatzstatistik der Wachtberger Feuerwehr Von der Service-Hotline bis zum Schlangenbändiger

Wachtberg · Der scheidende Wachtberger Feuerwehr-Chef Markus Zettelmeyer wünscht sich bei kleineren Vorfällen wieder mehr Nachbarschaftshilfe. 2020 rückten seine Leute insgesamt 174 Mal aus. Dabei nimmt die Zahl der Vegetationsbrände zu.

 Auch ein Schlangeneinsatz zählt zur Jahresbilanz von Wachtbergs Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer.

Auch ein Schlangeneinsatz zählt zur Jahresbilanz von Wachtbergs Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer.

Foto: Feuerwehr Wachtberg

Dass es sein letzter Jahresbericht als Leiter der Wachtberger Feuerwehr war, merkte man Markus Zettelmeyer im Hauptausschuss nicht an. Engagiert wie immer präsentierte der freiwillig scheidende Chef den Politikern Zahlen und Einsätze. Direkt zu Beginn zeigte sich: Er hinterlässt ein gut aufgestelltes Feld, denn das Durchschnittsalter der Aktiven liegt bei 36,8 Jahren, die Bandbreite insgesamt zwischen 18 und 67. Zettelmeyer sieht hierin auch sein Argument für den Ausstieg: „Ich komme jetzt langsam auch im letzten Drittel an.“ Etwas nachdenklich fügte er allerdings hinzu, dass durch die Pandemie kaum Nachwuchs nachgekommen sei.

Längst nicht mehr zum Kerngeschäft zählen die Brände: 42 waren es im Jahr 2019, vier weniger 2020. Dabei leisteten die Wachtberger auch Amtshilfe für die Mehlemer Kollegen. Ordentlich gestiegen sind hingegen die technischen Hilfeleistungen von 98 auf 123 im Vorjahr. „Wir sind für viele eine Service-Hotline geworden“, fand er auch mahnende Worte. Denn wo sich früher Nachbarn geholfen hätten, wähle man heute den Notruf.

Von 13 Fehlalarmen war keiner böswillig motiviert

Welche Einsätze er genau meinte, ließ er offen; sie verbargen sich hinter „Sonstigem“. Auf jeden Fall nicht die mit Menschen in Notlagen (2019: 17/2020: 27), Verkehrsunfälle (12/17) oder Öleinsätze (14/18). Als kurios dürfte ihm ein Einsatz in Pech in Erinnerung bleiben. Als die Freiwillige Feuerwehr an dem Wohnhaus ankam, schlängelte sich über ein Fenster eine Schlange. Nach der Sicherung entließen die Wehrleute das Tier in die Freiheit.

 Nachdem die Feuerwehr die Schlange eingefangen hat, setzt sie sie im Wald aus.

Nachdem die Feuerwehr die Schlange eingefangen hat, setzt sie sie im Wald aus.

Foto: Feuerwehr Wachtberg

Erfreulich für ihn: Von 13 Fehlalarmierungen wurde im vergangenen Jahr, wie auch in den Vorjahren, keine böswillig ausgelöst. Insgesamt rückten seine Leute 174 Mal aus. „Bei meinem Amtsantritt vor 20 Jahren waren es noch 80 bis 90“, sagte Zettelmeyer. Allerdings wertete er den Anstieg als konstant über die Jahre. Sorgen bereite ihm der Klimawandel und die wachsende Zahl der Vegetationsbrände. „Mittlerweile haben wir in allen Einheiten wasserführende Fahrzeuge, das war früher nicht so“, führte er eine Reaktion auf sich ändernde Bedingungen aus. Kleines persönliches Highlight, so ließ er durchblicken, war die Einweihung des neuen Gerätehauses in Pech.

Mit Zettelmeyer hört auch sein Vize, Markus von Wirtz, auf. Beiden Männern galt der fraktionsübergreifende Dank des Gremiums. Dass Wachtberg eine gut aufgestellte Feuerwehr besitzt, „gibt mir als Bürgermeister ein gutes Gefühl“, konstatierte Jörg Schmidt. Vermutlich nach der politischen Sommerpause soll die neue Wehrleitung vorgestellt werden.     

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