Projekt auf vier Jahre angelegt Einstimmiges Votum in Wachtberg für Konzept „Kinderfreundliche Kommune“
Wachtberg · Der Ausschuss für Generationen, Sport, Soziales und Kultur in Wachtberg stimmte geschlossen für das Konzept „Kinderfreundliche Kommune“. Was steckt dahinter?
Wachtberg soll eine kinderfreundliche Kommune werden: Für dieses Ziel haben alle 15 anwesenden Mitglieder des Ausschusses für Generationen, Sport, Soziales und Kultur in dieser Woche abgestimmt. Wachtberg soll mit einem vielfältigen Angebot für Kinder und Jugendliche so gestaltet werden, dass sie sich „mit ihren spezifischen Bedürfnissen angenommen und wertgeschätzt“ fühlen können. So steht es im Handlungskonzept für die Kinder- und Jugendarbeit in Wachtberg, das Jugendfachkraft Claudia Schmidt und Frank Fongern von der evangelischen Kirchengemeinde erstellt haben. Dabei wurden sie von Stefan Weidmann, Professor für Sozialraumentwicklung und -organisation in der Sozialen Arbeit von der Hochschule Fulda, beraten.
Anlass der Initiative ist der Erwerb des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“ von Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk. Ziel des Konzeptes in Wachtberg ist es, Kinder und Jugendliche in maßgeblichen Kompetenzen zu stärken. Im „Sozialraum Wachtberg“ soll der Nachwuchs dabei unterstützt werden, Interessen zu entdecken und auszubauen.
Im Laufe des Projekts soll zunächst der Istzustand und der Bedarf in Wachtberg ermittelt werden. Auf dieser Basis gilt es dann, einen Aktionsplan zu erstellen, um die Kinderfreundlichkeit in der Kommune auszubauen. Der Fokus soll bei der Planung auf dem Kindswohl, kinderfreundlichen Rahmenbedingungen, der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie auf dem Recht auf Information liegen. Neben Wachtberg arbeiten inzwischen auch Köln, Dormagen, Brühl, Weilerswist und Bonn an der Verbesserung der Kinderfreundlichkeit.
In das Wachtberger Konzept flossen mehr als 15 Jahre Erfahrung der Konzeptentwickler in der Jugendarbeit ein: mit inzwischen sieben offenen Kinder- und Jugendtreffs, politischer und verbandlicher Jugendarbeit sowie Jugendarbeit in Vereinen und Interessensgemeinschaften. Die Auswahl besteht aktuell aus informellen Treffs, institutionellen Angeboten und speziellen Anlagen wie Bolzplätzen, freien Basketballkörben und dem geplanten Pumptrack für Skater und Radfahrer.
Gute Ausgangslage in Wachtberg
Ein Vergleich mit der strukturell ähnlichen Kommune Weilerswist zeigte im Konzept eine gute Ausgangsbasis in Wachtberg: Ein Spielplatzkonzept befindet sich bereits in der Abstimmung, die Nahmobilitätsentwicklung brachte in den vergangenen Jahren viele zusätzliche Angebote. Bei Letzterem hatte die Gemeinde auch an der Schulwegsicherung gearbeitet und Fahrradstraßen diskutiert.
Aktuell ist das Projekt auf vier Jahre angelegt. Auch wenn das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Gütesiegel fördert, belastet der Weg dorthin den Gemeindehaushalt in dieser Zeit jährlich mit 6000 Euro, zuzüglich Personalbedarf.