Maroder Spielplatz Eltern fordern Sanierung von Spielplatz in Pech

Wachtberg · Der Spielplatz hinter der Pecher Turnhalle verfällt zusehends. Bürger fordern einen Zeitplan, aber die Gemeinde ist mit mittlerweile 160 Projekten im Zeitverzug.

Am Klettergerüst blättert auch die letzte Lackschicht ab und der Sandkasten links davor ist lange schon nicht mehr zu erkennen.

Am Klettergerüst blättert auch die letzte Lackschicht ab und der Sandkasten links davor ist lange schon nicht mehr zu erkennen.

Foto: Petra Reuter

Sie könne mit Fug und Recht behaupten, dies sei die bestbesuchte Sitzung, an die sie sich spontan erinnere, erklärte die Vorsitzende der Ortsvertretung Pech, Jutta Danylow, im Feuerwehrhaus. Rund 60 Bürger waren gekommen, dazu viele Kinder vom Kleinkind bis zum Grundschulalter. Ihnen ging es um den einzigen Spielplatz in Pech, dessen Neugestaltung eigentlich für dieses Jahr vorgesehen war. Um die Geduld der Kleinen nicht zu sehr zu strapazieren, zeigte sich das Gremium flexibel und zog den Tagesordnungspunkt an die erste Stelle vor.

„Im Juli 2017 habe ich angefangen, das Thema anzustoßen, habe Unterschriften gesammelt und bei der Gemeinde eingereicht“, erklärte Sabine Lennarz, die ebenfalls mit Kind zur Sitzung gekommen war. Vor fast genau einem Jahr habe man in einer Sitzung im Rathaus beschlossen, den heruntergekommenen Spielplatz hinter der Turnhalle mit neuen Spielgeräten zu bestücken und neu zu gestalten. Passiert sei bisher nichts.

Eltern in Sorge

Die meisten Eltern machten sich nun Sorgen, dass sich nichts ändern wird oder der Spielplatz erst dann in Ordnung gebracht wird, wenn ihre Kinder dem Spielplatzalter entwachsen sind: „Wir wünschen uns einen festen Zeitplan für die Neugestaltung, auf den wir uns verlassen können.“ Nicole Hoffmann stimmte der dahinter steckenden Befürchtung zu: „Für uns entsteht der Eindruck, dass wir Eltern in der Warteschleife sind.“

Vielfach führen die Mütter mit ihren Kindern in andere Orte, damit sie dort auf den Spielplätzen spielen könnten. „Wir leben in einem der größten Orte Wachtbergs. Trotzdem haben wir nur einen Spielplatz, und der verkommt mehr und mehr“, sagte sie. Tatsächlich seien immer mehr Spielgeräte abgebaut worden, weil sie verfallen waren, bestätigte eine andere Mutter. Zuletzt ein Holzschiff, das dort gestanden hatte, wo einmal der Sandkasten war. Aber den könne man eigentlich als solchen auch nicht mehr erkennen.

Bürgermeisterin Renate Offergeld und die Vertreter der Parteien hörten sich die Argumente, aber auch den teilweise kaum verhohlenen Ärger der Eltern an und erklärten die Sachlage. „Etwa 160 Projekte konnten in diesem Jahr wegen der personellen Situation nicht realisiert werden“, so Offergeld. Wegen Krankheitsfällen sei die Personaldecke so dünn, dass leider auch der Spielplatz in Pech nicht, wie vorgesehen, in diesem Jahr neu gebaut werden konnte. Weil der Verwaltung aber klar sei, dass dies ein dringliches Thema für die Kinder in Pech sei, habe man nach anderen Wegen gesucht.

Eine externe Vergabe der Arbeiten soll zu einer möglichst zügigen Lösung führen, hoffen die Bürger. „Wir haben zum Beispiel bei der Alanus Hochschule angefragt“, berichtete die Bürgermeisterin. Leider habe man dort für dieses Jahr eine Absage bekommen. Allerdings sei in Aussicht gestellt worden, dass man für das Jahr 2019 bei der Projektvergabe dabei sein könnte und die Hochschule sich dann um die Neugestaltung kümmere. Parallel sei die Vergabe der Planung durch ein Planungsbüro im Gespräch.

"Das Geld dafür ist ja da"

Den Vorwurf, die Gemeinde habe nichts getan, wiesen Ortsvertretung und Verwaltung von sich. Man habe im vergangenen Jahr, nachdem das Thema bei der Verwaltung vorgetragen worden war, gleich reagiert. Im Haushalt habe man in kurzer Zeit die Gelder in Höhe von 180 000 Euro für den Spielplatz freigegeben, erinnerte Ratsmitglied Jürgen Kleikamp (CDU).

Offergeld bestätigte: „Das Geld dafür ist ja da. Es fehlte bisher an den Kapazitäten.“ Bei den derzeit diskutierten Vorschlägen sei mit einer Fertigstellung Ende 2019 oder im Laufe des Jahres 2020 zu rechnen. Danylow erinnerte die Anwesenden in diesem Zusammenhang daran, dass der Fachkräftemangel an Wachtberg nicht spurlos vorbeizöge.

Man einigte sich darauf, dass die Ortsvertretung die Verwaltung bitten wird, die diskutierten Vorschläge zeitnah umzusetzen. „Die Ortsvertretung wird von mir über den weiteren Verlauf der Anträge informiert“, versprach die Bürgermeisterin.

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