Bürgerantrag scheitert Eltern fordern Bring-Zone am Berkumer Schulzentrum

Wachtberg · Eltern von Schülern des Berkumer Schulzentrums stellten einen Antrag auf temporäre Sperrung des Stumpebergwegs und die Einrichtung einer Hol- und Bring-Zone. Doch der Bürgerantrag scheitert im ersten Schritt – die Verwaltung sieht keine außergewöhnliche Gefahrenlage vor dem Schulzentrum.

 Vor der Schule hätten sich die Eltern Durchfahrtsbeschränkungen zu den Stoßzeiten gewünscht.

Vor der Schule hätten sich die Eltern Durchfahrtsbeschränkungen zu den Stoßzeiten gewünscht.

Foto: Petra Reuter

Gerade die jüngsten unter den Schülern können oft genug nicht einmal über die Motorhauben vorbeifahrender Fahrzeuge blicken. Weil sie auch selbst schnell aus der Sicht der Autofahrer verschwinden, geraten sie in dichtem Verkehr oft in Gefahr. Eltern von Schülern des Berkumer Schulzentrums stellten deshalb einen Antrag auf temporäre Sperrung des Stumpebergwegs und die Einrichtung einer Hol- und Bring-Zone. Im ersten Schritt soll der Antrag an den Bauausschuss verwiesen werden.

Im Oktober wandte sich die Elternschaft der Grundschule in Berkum an die Lokalpolitik der Gemeinde, um ein Plus an Sicherheit für ihre Kinder zu bewegen. Sie sahen Handlungsbedarf rund um die Spitzenbetriebszeiten am Stumpebergweg. Rund 95 Fahrzeuge in nur 20 Minuten passierten ab 8 Uhr laut einer Zählung der Elternschaft den Schulweg. Verkehrsregeln scheinen für die Autofahrer nach der Beobachtung der Eltern dabei eher nebensächlich. Der aktuell eingerichtete Lotsendienst im letzten Jahr eingerichtete Lotsendienst vor der Schule könne nur eine vorübergehende Unterstützung sein, „bis geeignete Verkehrssicherungsmaßnahmen seitens der Gemeinde Wachtberg und des Rhein-Sieg-Kreises umgesetzt wurden“, hieß es.

Temporäre Sperrung der Strecke könnte Situation entschärfen

Besonders gefährlich für die Kleinen seien die Bereiche an der Bushaltestelle, den Kreuzungen mit der Oberdorfstraße und der St. Florians Straße. Eine temporäre Sperrung der Strecke, nämlich zu den typischen Schulbeginn- und -schlusszeiten, könnte ihrer Meinung die oft gefährliche Situation vor der Schule entschärfen. Zusätzlich sollte, möglicherweise auf dem Parkplatz am Schwimmbad eine Hol- und Bringzone geschaffen werden.

Als nicht untypisch bezeichnete die Verwaltung die Situation vor der Schule nach Überprüfungen durch die Gemeinde, Polizei und den Landkreis sowie einer Verkehrszählung. Eine besondere Gefahrenlage oder zwingend erforderliches Einschreiten der Behörden sei nicht erkennbar. Eine Durchfahrtsbeschränkung, zu der ebendiese Behörden nicken müssten, wird es deshalb nicht geben. Trotzdem wollen die Wachtberger Verantwortlichen die Idee der Holz- und Bringzone weiterverfolgen. Die Verwaltung schlug vor, im Rahmen der Umplanung des Stumpebergwegs und des Berkumer Wegs zur Fahrradstraße einen solchen Bereich zu integrieren und den Antrag zuständigkeitshalber an den Bauausschuss zu verweisen.

Politik befürchtet Verlagerung des Problems

Seitens der Koalition sprachen sich Christoph Fiévet (CDU) und Oliver Henkel (Grüne) dafür aus, sich im kommenden Bauausschuss mit dem Elternanliegen sowie mit den dann voraussichtlich vorliegenden Verwaltungsvorschlägen zum Thema Hol- und Bringzone zu befassen.

Für die Wählervereinigung Unser Wachtberg äußerte der Vorsitzende Ulrich Feyerabend die Sorge, dass eine Hol- und Bringzone auf dem Parkplatz an der Oberdorfstraße das Problem lediglich verlagern würde. Friedrich Oettler (FDP) und Joachim Mittweg (UWG) signalisierten ebenfalls Unterstützung pro Hol- und Bringzone. Für die SPD erklärte Andreas Wollmann, dass seine Fraktion eine von der Schule aus fußläufig gut erreichbare Hol- und Bringzone für sinnvoll hält. Diese sollte sich seiner Meinung nach jedoch nicht direkt vor der Schule befinden und den sonstigen Schülerfußgängerverkehr nicht beeinträchtigen.

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