Spielplatz in Fritzdorf Eltern wünschen sich mehr Spielangebote für kleine Kinder

Wachtberg · Mehr Spielgeräte und mehr Sonnenschutz: Das wünschen sich die Fritzdorfer für ihren Spielplatz. Sie würden auch Mobiliar nehmen, was bei den geplanten Spielplatz-Schließungen in Wachtberg übrig bleibt.

Der Spielplatz in Fritzdorf: Eltern möchten mehr Spielgeräte für kleine Kinder und Sonnenschutz.

Der Spielplatz in Fritzdorf: Eltern möchten mehr Spielgeräte für kleine Kinder und Sonnenschutz.

Foto: Axel Vogel

Der Spielplatz an der Oevericher Straße liegt malerisch unterhalb der Fritzdorfer Kirche, nur Schatten gibt es dort am Nachmittag nicht. „Dafür stehen die Bäume falsch. Es fehlt Sonnenschutz, vor allem für kleine Kinder“, berichtete eine Mutter in der jüngsten Sitzung des Ortsausschusses unter der Leitung von Michael Kaspers. Es gab weitere Anregungen der Eltern. So sei das Wipptier falsch angebracht und daher gefährlich. Auch der Kletterturm, der das alte Klettergerüst ersetzte, sei für kleinere Kinder nicht geeignet. Sie können nur mit Hilfe hoch zur Rutsche kommen. Nicht selten steigen Eltern selbst auf die Plattform, um die Kinder wieder herunter zu begleiten.

Der Zustand der Spielplätze wird zurzeit in allen Wachtberger Ortsteilen diskutiert. Hintergrund ist das Spielplatzkonzept, das  Landschaftsplaner Rainer Kronenberg im vergangenen November im Infrastrukturausschuss vorgestellt hatte. Der Vorschlag: Sechs von 27 öffentlichen Spielplätzen auf Gemeindegebiet sollen geschlossen und die verbliebenen 21 aufgewertet werden. Die Experten hatten, wie berichtet, herausgefunden, dass manche Spielplätze nicht mehr bedarfsgerecht ausgelegt sind und so auch kaum mehr Kinder kommen.

Fritzdorf ist nicht auf der Schließungsliste

Der Spielplatz in Fritzdorf steht nicht auf der Schließungsliste des Gutachtens. Er hatte aber auch bei der Aufwertung bisher nur Priorität drei. „Unser Spielplatz ist ziemlich runtergewirtschaftet worden“, sagte eine Teilnehmerin der gut besuchten Ortsauschusssitzung. Besonders dringend aus Sicht der Fritzdorfer: Die Umrandung des Spielplatzes sei an vielen Stellen kaputt und schütze nicht mehr davor, dass Kinder auf die Straße laufen. Hier ist aber bereits Abhilfe in Sicht: Swen Christian, Beigeordneter der Gemeinde Wachtberg, berichtete, dass bereits angemeldet sei, die Einfriedung zu erneuern. „Eine Beschattung ist im Moment nicht geplant“, ergänzte er.

Christian erklärte zum weiteren Vorgehen: „Im Spielplatzkonzept sind alle öffentliche Spielplätze aufgenommen und Maßnahmen aufgezeigt, um die Attraktivität zu steigern. Fritzdorf ist da nicht an erster Stelle.“ Zur Kritik, dass der Rutschenturm für viele Kinder nicht richtig zu nutzen sei, zitierte er aus dem Gutachten, wonach in Fritzdorf zusätzliche Spielgeräte für Kinder unter drei Jahren sinnvoll sind.

Intaktes Gerät wird nicht so schnell ersetzt

Oliver Henkel (Grüne) sagte zum Thema Sonnenschutz: „Das ist nicht nur in Fritzdorf so. Wir sollten drüber nachdenken, ob das nicht ein Mindeststandard sein solle. Das ist etwas, was wir langfristig überall brauchen.“ Hoffnung, dass der ungeliebte Kletterturm bald durch ein anderes Gerät ersetzt wird, wollten weder Politik noch Beigeordneter den Eltern machen. Es sei schwierig, ein an sich intaktes Gerät abzubauen. Da sei der Fehler schon bei der Planung gemacht worden.

Die Ortsvertretung fasste schließlich den Beschluss, die Priorität für die Aufwertung des Fritzdorfer Spielplatzes im Spielplatzkonzept von drei auf zwei hochzusetzen. Die Eltern wären auch mit gebrauchten Spielgeräten zufrieden. „Vielleicht sind auf den Spielplätzen, die aufgegeben werden, welche übrig“, sagte ein Teilnehmer. Eine Entscheidung, ob und welche Anlagen geschlossen werden, ist noch nicht gefallen. Die Gutachter hatten die Spielplätze in Berkum am Achtmorgenweg, an der Alten Gasse sowie im Neubaugebiet Rondo vorgeschlagen sowie die an der Mehlemer Straße in Niederbachem, Am Hammelsgraben in Ließem und am Steinernen Kreuz in Gimmersdorf.

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