Partnerschaftsverein Wachtberg besteht seit 1979 Europa lebendig machen ist das Ziel
WACHTBERG · Europa durch den gegenseitigen Austausch lebendig machen, das ist das Ziel des Wachtberger Partnerschaftsvereins. Im Fokus steht die Begegnung der Menschen aus den partnerschaftlich verbundenen Nationen, um gegenseitig Einblick in die jeweilige Lebenssituation zu gewinnen. Durch die persönliche Zusammenkunft wird der private Alltag in den Partnergemeinden erfahrbar, ist das Motto des Vereins, der seit 1979 besteht.
Ursprünglich wurde zunächst eine Partnerschaft zwischen der Gemeinde Wachtberg und dem französischen Canton La Villedieu du Clain vertraglich vereinbart. Erst vor fünf Jahren wurde jedoch die norditalienische Partnerstadt Bernareggio eingegliedert, und es entstand eine "Dreiecksbeziehung". Seitdem ist jedes gemeinsame Zusammentreffen trinational.
Formen der gemeinsamen Begegnung gibt es einige, begonnen bei den offenen Gruppenfahrten über Jugendcamps bis hin zu Fahrten von Grundschulkindern in Begleitung ihrer Eltern. So ist der Verein vorausschauend um seinen künftigen Nachwuchs bemüht.
Entsprechend handelt es sich bei den rund 300 Vereinsmitgliedern auch überwiegend um ganze Familien. Besonders erfreut zeigt sich der Vorsitzende des Vereins, Peter Menke, über "die Jugendlichkeit des Vereins". Menke ist seit 2009 Vorsitzender.
Schon seine Eltern waren Mitglied im Partnerschaftsverein. Er lebte einige Zeit in Frankreich, woraus seine Liebe zum Land und zur Sprache resultiert. Willkommen ist im Verein jedermann. So ist der Partnerschaftsverein einer der wenigen ortsübergreifenden Vereine der Gemeinde. Außerdem muss man nicht zwingend Vereinsmitglied sein, um an den Austauschprogrammen teilzunehmen.
Um den Kontakt der Vereinsmitglieder auch außerhalb der Besuche aus den Partnerkommunen zu pflegen, werden regelmäßig französische oder italienische Kochkurse angeboten sowie gemeinsame Film- und Liederabende, Lesungen, Bouleturniere oder Grillfeste veranstaltet. Obwohl der Verein nicht über Mitgliedermangel klagen kann, gestaltet es sich immer schwer, die jeweils etwa 100 in Bussen anreisenden Gäste aus La Villedieu du Clain und Bernareggio in der Gemeinde bei Gastfamilien unterzubringen.
Dieser kniffligen Aufgabe widmet sich immer engagiert und effektiv Marlies Schmitz, die in der Gemeindeverwaltung tätig ist. Sie schafft es, für jeden Gast eine Herberge zu organisieren. Menke spricht fließend Französisch und ein weinig Italienisch. Sprachkenntnisse in Französisch und/oder Italienisch sind insgesamt allerdings nicht notwendig. Vor allem die Jugend kommuniziert untereinander größtenteils auf Englisch. Zur Not funktioniert es auch "mit Händen und Füßen".
Im Rahmen der partnerschaftlichen Austausche sind im Laufe der Jahre enge Freundschaften gewachsen, die auch über die Programme des Vereins hinausgehen. Langfristig werden keine weiteren Partnerschaften angestrebt, wie Menke verriet. Er glaubt, dass die Intensität der Partnerschaft mit einem Zuwachs an Partnern leiden würde.
Menkes persönliches Ziel als Vorsitzender ist eine "weitere Einbindung junger Leute" in den Verein. Angesichts der schon jetzt sehr energisch engagierten Jugend im Wachtberger Partnerschaftsverein, scheint dieses Ziel realistisch und umsetzbar.
