130 Seiten langer Bericht Experten: Bauhof in Wachtberg braucht mehr Personal

Wachtberg · Immer wieder haben Politiker in Wachtberg ein Konzept für den Bauhof angemahnt. Nun liegt es in Form eines 130 Seiten langen Berichts der Kommunal-Agentur NRW vor.

 Auf 130 Seiten zeigt der Bericht, wie die Abläufe im Baufhof in Berkum verbessert werden können, eine Verlagerung wird aber nicht empfohlen.

Auf 130 Seiten zeigt der Bericht, wie die Abläufe im Baufhof in Berkum verbessert werden können, eine Verlagerung wird aber nicht empfohlen.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

In vielen Sitzungen unterschiedlicher Gremien haben Politiker in dieser Legislaturperiode ein Konzept für den Wachtberger Bauhof angemahnt. Nun liegt es in Form eines 130 Seiten langen Berichts der Kommunal-Agentur NRW vor. Der Dienstleister des Städte- und Gemeindebundes entwickelt für Kommunen bedarfsorientierte Lösungen. Diese stellte Melissa Eimer in der Sitzung des Hauptausschusses vor und hielt als Fazit fest: Vieles sollte nicht beim Alten bleiben. Die Düsseldorfer Profis durchleuchteten nahezu alles: Aufbau- und Ablauforganisation genauso wie Ressourcenausstattung.

Ein Kritikpunkt galt dem Abstimmungsaufwand, der derzeit vorherrsche. „Zudem sind die Verantwortlichkeiten manchmal unklar, inklusive unstrukturierter Auftragsweitergabe“, führte Eimer aus. Es brauche eine zielgerechte Ressourcenplanung, eine klarere Rollenverteilung. „Der Kreis schließt sich über den Auftraggeber“, sagte die Verwaltungsexpertin in Richtung Gemeinde. So sei der Bauhof zwar zuständig für die Durchführung und – noch ausbaufähige – Dokumentation einer Maßnahme; das Rathaus jedoch für den klaren Auftrag und die abschließende Kontrolle.

„Zustand der sanitären und sozialen Einrichtungen nicht zeitgemäß“

Zudem seien die Räumlichkeiten an der Fraunhofer Straße unzureichend. „Der Zustand der sanitären und sozialen Einrichtungen ist nicht mehr zeitgemäß“, so das Urteil der Kommunal-Agentur-Mitarbeiterin. Unter anderem wegen der günstigen Lage zum Rathaus sprach sie sich für eine Modernisierung und gegen eine Verlagerung des Bauhofs aus. Sie ist auch dafür, ihn weiterhin als sogenannten Regiebetrieb der Gemeinde Wachtberg laufen zu lassen und nicht auszugliedern in die Gemeindewerke, die eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) sind: „Den Potentialen einer Integration steht der Aufwand entgegen.“

Für die anfallenden Aufgaben wie Straßenkontrolle und Mängelbeseitigung sowie Mahd, Beet- und Heckenpflege und Baumkontrolle wünschte sie sich „mehr Puffer“. Denn nahezu überall sei ein Mehr an Arbeit erforderlich. „Statt 18 Leuten braucht der Bauhof mindestens 20“, meinte Eimer. Ansonsten müsse man Standards reduzieren oder Aufträge fremdvergeben. Beigeordneter Swen Christian beantwortete, noch bevor sie gestellt werden konnte, die Frage, warum es bis zu einem Konzept so lange gedauert habe. „Wir hatten keine gute Datengrundlage, Vieles wird aus Erfahrung gemacht auf dem Bauhof“, so Christian. Jetzt jedoch gebe es erstmals „knallharte Fakten“.

Die jedoch fehlten Joachim Mittweg (UWG) irgendwie: „Welche Aufgaben soll und kann der Bauhof denn wahrnehmen, wie hoch soll der Anteil der Fremdvergaben sein?“ Eimer jedoch erwiderte, sie habe das Mehr an Aufgaben ja skizziert. Jutta von der Gönna (Unser Wachtberg) hätte sich in Sachen Fremdvergaben ebenfalls mehr Daten gewünscht: „Was kostet uns das?“ Christoph Fiévet (CDU) wollte wissen, ob das Personal denn optimal eingesetzt werde. „Ja, aber wir haben jetzt nicht kontrolliert, wer schneller arbeitet“, so Eimer.

Oliver Henkel (Grüne) hielt dagegen fest, dass man das Konzept ja eigentlich gewollt habe, um mögliches Einsparpotenzial festzustellen: „Jetzt sehen wir: Es braucht eher einen Professionalisierungsbedarf.“ Für den Beigeordneten ist das Konzept „eine Komplettschau aller Dinge, die zu tun sind“.Darüber werden die Ausschussmitglieder nun in ihren Fraktionen sprechen und beraten.

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