Dienstversammlung in Wachtberg Feuerwehr sieht sich gerüstet

Wachtberg · Das Verhältnis zwischen Politik und Feuerwehr in Wachtberg war in den vergangenen Jahren nicht das Beste. Mit dem neuen Brandschutzbedarfsplan und einiger zentraler Weichenstellungen soll das nun anders werden. So ging es bei der jüngsten Dienstversammlung der Wachtberger Wehr im Berkumer Schulzentrum auch entspannt zu.

 Ehrungen auf dem Feuerwehrabend der Wachtberger Feuerwehr mit Wehrchef Markus Zettelmeyer (Mitte mit Brille).

Ehrungen auf dem Feuerwehrabend der Wachtberger Feuerwehr mit Wehrchef Markus Zettelmeyer (Mitte mit Brille).

Foto: Axel Vogel

Wehrführer Markus Zettelmeyer ließ das vergangene Jahr in Zahlen Revue passieren, er ehrte verdiente Mitglieder zusammen mit Bürgermeisterin Renate Offergeld und beförderte Kameraden.

Zudem erinnerte eine Beamer-Präsentation nochmals an eine aus Sicht der Organisatoren höchst gelungene Übung von Reservisten und Wachtberger Feuerwehr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Wahner Heide. Der Eindruck, dass Zufriedenheit herrscht, täuscht nicht, wie Wehrführer Zettelmeyer auf Nachfrage erklärte. Das hänge vor allem damit zusammen, dass der Brandschutzbedarfsplan nach langem Ringen jüngst vom Rat verabschiedet wurde, so Zettelmeyer.

Das Verhältnis zwischen Politik und Feuerwehr war in den letzten Jahren nicht das Beste gewesen. Grund für viele Irritationen: Der Brandschutzbedarfsplan, der alle fünf Jahre fortgeschrieben werden muss, war in die Mühlen der politischen Diskussion geraten – sehr zum Leidwesen der Wehrführung, die vor allem eine Verbesserung der organisatorischen und personellen Situation der Wehr anstrebte.

Und das aus gutem Grund: Was die Erreichung der Hilfsfristen angeht, wies die Wachtberger Feuerwehr auffällig schlechte Werte auf. Zettelmeyer, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist, sagt aber, dass noch manch andere Wehr im Kreis Probleme mit der Erfüllung der Hilfsfristen habe.

Erfüllungsquote war dramatisch abgesunken

In Wachtberg war etwa die Erfüllungsquote der ersten Hilfsfrist zuletzt geradezu dramatisch abgesunken, von 40 Prozent (2012) auf 23 Prozent im Jahr 2013. Zettelmeyer hatte das Problem schnell ausgemacht: Es fehlte an Personal, vor allem bei Tagesalarmen.

Die Situation hat sich inzwischen bereits durch die Einstellung von zwei hauptamtlichen Kräften zählbar verbessert, sagte Zettelmeyer: So arbeiten in der Wachtberger Verwaltung bereits ein hauptamtlicher Gerätewart und ein Sachbearbeiter „Feuerwehr“, die laut Markus Zettelmeyer bei einem Einsatz „mit ausrücken“.

Zudem sind laut Wehrführung die Alarmketten verändert worden, was sich in verbesserten Hilfsfristen niedergeschlagen habe: „Bei der ersten Hilfsfrist hatten wir im vergangenen Jahr einen Erreichungsgrad von inzwischen 73 Prozent“, so Markus Zettelmeyer, der aber auch klar sagte: „Auf die gesetzlich vorgeschriebenen 80 Prozent müssen wir aber noch kommen.“

Das soll nun mit der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes und einiger zentralen Weichenstellungen gelingen, die dieser vorsieht. Wie berichtet, hatte der Hauptausschuss erst jüngst im Sinne der Feuerwehr beschlossen, dass die Löschgruppen in Fritzdorf und Arzdorf nicht zusammengelegt werden. Ebenso blieben die Löschgruppen in Villip und Pech bestehen, wie auch das Gerätehaus in Villip im kommenden Jahr erweitert und saniert werden sowie die Pecher Feuerwehr 2018 einen Neubau bekommen soll. Was die Schlagkraft der Wachtberger Feuerwehr erhöhen dürfte: Die Anschaffung von drei neuen Großfahrzeugen sowie eines Mannschaftsbusses sei beschlossene Sache, so Zettelmeyer.

Geehrt wurde Rudi Tiedemann, der 50 Jahre Mitglied in der Feuerwehr ist, sowie Norbert Hopp, der 35 Jahre dabei ist. 25 Jahre Mitglied sind Andreas Bell, Andreas Schmitz und Stephan Schlieber. Das Bezirkswappen in Silber vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr bekamen Markus Zettelmeyer, Rainer Kirchner und Dirk Schmickler. Die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr NRW in Silber ging ebenfalls an Markus Zettelmeyer.

Befördert zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise -frau wurden: Denise Eschweiler-Adams, Jakob Lange-Brandenburg, Marius Hellwig, Jan Schulz, Gerd Walgenbach und Florian Kühlwetter, zum Hauptfeuerwehrmann Marco Schoenen, zum Unterbrandmeister Florian Rahlf, zum Brandmeister Florian Dietl und Markus Schmitz, zum Oberbrandmeister Andreas Bell und Wilfried Lehmacher, zum Brandoberinspektor Peter Schumacher und zum Gemeindebrandinspektor Michael von Wirtz.

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