Gartenwettbewerb in Wachtberg Jury vergibt Extra-Punkte für Gartenideen

Wachtberg · Interfraktionelle Naturschutz-Initiative lobt Gartenwettbewerb aus. Teilnehmen können Privatleute und Gewerbetreibende.

 Viel Arbeit und viel Freude macht der Garten, den die Niederbachemerin Sylvia Damaschek mit ihrem Mann angelegt hat.

Viel Arbeit und viel Freude macht der Garten, den die Niederbachemerin Sylvia Damaschek mit ihrem Mann angelegt hat.

Foto: Axel Vogel

Wäre Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné (1789-1866) noch am Leben und käme auf seinen Streifzügen am Grundstück der Damascheks vorbei, er würde wohl verzückt Halt machen. Das Niederbachemer Ehepaar hat sich über viele Jahre hinweg ein kleines Paradies geschaffen. Dabei haben Sylvia und Alfred Damaschek mit vielen Ruheinseln nicht nur an sich gedacht, sondern machen auch Flora und Fauna jede Menge Angebote. Bäume zum Brüten, ein Teich für Fische und Frösche sowie unzählige Blühpflanzen für Insekten laden auf dem bachnahen Grundstück zur Nutzung ein.

Aber nicht nur an professionelle Hobby-Gärtner wie die Damascheks richtet sich jetzt ein Garten-Wettbewerb der Gruppe „Pro Natur Wachtberg“, einer interfraktionellen Initiative zum Naturschutz. Unter dem Motto „Wachtberg blüht auf“ können sowohl Privatleute wie auch Gewerbetreibende teilnehmen. Das verkündete Franz-Josef Jäger (CDU) jüngst im Umweltausschuss. Das Gremium hatte sich in der vergangenen Wahlperiode gegründet und arbeitet nun mit teils neuen Mitgliedern emsig weiter. Bei den Treffen sind auch Vertreter der Verwaltung dabei.

Initiative beobachtet zunehmende Verschotterung von Haus und Vorgarten

„Klimawandel und schwindende Artenvielfalt sind die Herausforderungen des Jahrhunderts schlechthin“, sagte Jäger stellvertretend für seine Kollegen der Grünen, von Unser Wachtberg, der SPD, der FDP und der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG). Auch wenn die Gartenarbeit eines der liebsten Hobbys der Deutschen sei, beobachte man doch eine „antagonistische Entwicklung“, nämlich die zunehmende Verschotterung von Haus und Vorgarten.

„Entsiegeln, entschottern, mehr Artenvielfalt, das soll der neu geschaffene Wettbewerb initiieren“, formulierte Jäger das Leitmotiv der Gruppe. Der Wettbewerb selbst ist in zwei Kategorien eingeteilt. Unter die erste fallen alle Wachtberger Privatleute mit eigenem oder Mietgarten. Zur zweiten Gruppe zählen alle Gewerbetreibenden in der Gemeinde. Die Bewerbung kann formlos erfolgen an die Adresse naturschutz.wachtberg@gmail.com. Enthalten sollte sie auf jeden Fall fünf aussagekräftige digitale Fotos. Bereits mit der Bewerbung stimme man einer Onlinedokumentation zu, teilen die Organisatoren mit. Bewerbungsschluss ist der 15. August.

Eine fachkundige Jury werde sich laut Jäger in der zweiten August-Hälfte die Gärten anschauen. Dabei zählen Pflegezustand und Gesamteindruck, Struktur- wie Artenvielfalt und die Bewirtschaftungsform. Unter Letzteres fällt unter anderem der Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und Torffreiheit. Jeder Teilnehmer erhält als Anerkennung die „Wachtberger Gartenmedaille 2021“. Unter den Goldmedaillen-Gewinnern will die Jury Beratungs- und Pflanzgutscheine verlosen. Dafür, da war sich der Umweltausschuss einig, sollen noch Preisgelder in den Haushaltsplan eingestellt werden. Ein Sonderpreis winkt für einen sehr naturnahen Garten.

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