Bürgerverein Arzdorf Gegenwind für Windräder

ARZDORF · Wenn es um Windräder in Wachtberg geht, sind die Arzdorfer - gelinde gesagt - verhalten. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Bürgervereins Arzdorf von 1991 um den Vorsitzenden Dieter Klocke auf jeden Fall stieß die Planung, eine Konzentrationsfläche für Windräder zwischen Arzdorf, Fritzdorf und Adendorf zu errichten, auf deutliche Ablehnung.

 Die Gemeinde plant, zwischen Arzdorf und Fritzdorf (mit Blick Richtung Adendorf) eine Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen auszuweisen.

Die Gemeinde plant, zwischen Arzdorf und Fritzdorf (mit Blick Richtung Adendorf) eine Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen auszuweisen.

Foto: Axel Vogel

Es gibt in Wachtberg nur eine Fläche, auf der Windräder installiert werden dürfen. Grund dafür sind die beiden Radaranlagen im Fraunhofer Institut und in Gelsdorf, um die in einem Radius von vier Kilometern keine Windräder stehen dürfen.

Außerdem muss der Abstand zu Siedlungsgebieten eingehalten werden: Würde die Gemeinde keine Konzentrationsfläche ausweisen, liegt er bei 500 Metern, tut sie es doch, liegt er bei 750 bis 1000 Metern. Experten weisen daraufhin, dass die Gemeinde, sollte keine Konzentrationsfläche ausgewiesen werden, keinen Einfluss auf den Abstand zwischen Windrädern und Siedlungsgebiet hat.

Von den Arzdorfern kommt Gegenwind: Eine Firma aus Osnabrück projektiere Windräder mit einem Rotordurchmesser von 117 Metern und einer Gesamthöhe von 198,5 Metern. Diese "Klötze" sollten in der Nähe der Adendorfer Burg am Übergang zur Swist-Niederung gebaut werden, teilt Klocke mit. Die Grundstückseigentümer würden derzeit kontaktiert.

"Welche Auswirkungen haben die Räder auf die Landwirtschaft?", fragten einige Bürger. Man könne schließlich nicht einschätzen, ob zum Beispiel Regentropfen durch die Rotorblätter beschleunigt würden und Blüten oder Ernte beschädigten. Auch Eisbruch sei ein Risiko für den Obstanbau. Sicher sei, dass durch den Bau von Windrädern die schöne Wachtberger Landschaft zersiedelt werde und die Immobilienpreise in Arzdorf, Adendorf und Fritzdorf sänken.

Unverständnis zeigten die Bürger darüber, dass in einem sogenannten Schwachwindgebiet Windräder gebaut werden sollen. Regenerative Energien seien wichtig, aber sie müssten dort installiert werden, wo sie effektiv seien. Windräder gehörten in Starkwindgebiete, an die Küste und auf Bergkuppen.

In Wachtberg seien Photovoltaik, Wärmepumpen und Kraft-Wärme-Koppelung die effektiveren Ansätze. Weitere Kritikpunkte waren die mögliche Belästigung durch die Geräusche, die die Windräder verursachen. Darunter müsse dann das sonst so ruhige Arzdorf besonders nachts leiden.

Der Bürgerverein lädt zu einer Infoveranstaltung zum Thema Windräder ein. Beginn ist am Dienstag, 7. Mai, um 19 Uhr im Lehrer-Welsch-Saal, Antoniusweg.

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