Vorfall in Wachtberg-Berkum Polizei bittet nach Automatensprengung um Hinweise

Wachtberg-Berkum · Anlässlich der versuchten Sprengung eines Geldautomaten im Einkaufszentrum in Wachtberg-Berkum am vergangenen Wochenende bittet die Bonner Polizei um Hinweise.

Nach der versuchten Geldautomatensprengung im EKZ hat die Filiale wieder geöffnet.

Nach der versuchten Geldautomatensprengung im EKZ hat die Filiale wieder geöffnet.

Foto: Axel Vogel

Eine gute Nachricht nach der versuchten Sprengung eines Geldautomaten Samstagfrüh in der Filiale der Kölner Kreissparkasse in Berkumer Einkaufszentrum vorweg: Bereits am Montagmorgen konnte die Filiale wieder öffnen und Kunden dort ihre Bankangelegenheiten erledigen. Handwerker hatten die bei der Tat beschädigte Zugangstür ausgebaut und durch eine Behelfskonstruktion aus Holz ersetzt, inklusive einer abschließbaren Eingangstür.

Auch einer der beiden Geldautomaten im Vorraum der Bank, den die Täter unversehrt gelassen hatten, steht Kunden ab sofort wieder zur Verfügung. Defekt bleibt der Bankautomat, den die Täter versucht hatten aufzusprengen.

Wie die Pressestelle der Bonner Polizei mitteilte, hatten sich bislang Unbekannte am Samstag gegen ein Uhr im Vorraum der Bank an einem Geldautomaten zu schaffen gemacht. Hierbei lösten sie die Vernebelungsanlage des Objektes aus. Zudem wurde automatisch auch ein Stroboskop-Licht, eine Art Discolicht, ausgelöst, was den Tätern offensichtlich die Arbeit massiv erschwert hatte.

Laut Polizei flüchteten die Männer ohne Beute. Dem Vernehmen nach sorgt die blickdichte Vernebelung zusammen mit dem Stroboskop-Licht in solchen Fällen für eine gewisse Orientierungslosigkeit bei den Eindringlingen. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand geht die Polizei daher von einer versuchten Sprengung des Geldautomaten aus. Am Tatort wurde kein zündfähiges Material aufgefunden, teilte die Pressestelle weiter mit.

Was weitere Erkenntnisse zu den Tätern angeht, ist die Informationslage bislang eher dürftig. Was die Ermittler wissen: Zeugen hatten in einem örtlichen und zeitlichen Zusammenhang zu der versuchten Sprengung ein dunkelfarbenes Auto gesehen, das mit augenscheinlich hoher Geschwindigkeit über die K 58 in Richtung Wachtberg-Pech davon gefahren war.

Sofort eingeleitete Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen blieben bislang erfolglos. Auch liegen der Polizei keine weiteren Täterbeschreibungen vor. Allerdings ist für einen Kenner solcher Automatensprengungen nach den bisherigen Erfahrungswerten klar, dass auch in Berkum mindestens zwei, eher drei Täter am Werke waren: „Zwei gehen in die Bank, einer bleibt im etwas abseits geparkten Auto sitzen“, beschreibt er einen bekannten Ablauf: „Nach einer gewissen Zeit fährt der Fahrer dann vor, hupt und alle hauen zusammen in dem Auto ab.“ Dabei gebe der Mann im Auto die Zeit für den Automatenaufbruch vor, damit die Flucht auch rechtzeitig erfolgen kann.

Die Bonner Polizei ermittelt derweil weiter und bittet Zeugen, sich unter der Rufnummer (0228) 150 zu melden.

Schließlich fügt sich der Fall in Berkum nahtlos in eine Serie von Bankautomaten-Sprengungen ein, und zwar insbesondere im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Betroffenen davon waren zuletzt vor allem Filialen der Kreissparkasse Köln.

Eingangsbereich verwüstet

So hatten Unbekannte erst Donnerstag vergangener Woche den Geldautomaten der KSK-Filiale in Bornheim-Merten gesprengt. Bereits Anfang November traf es die Filiale in Bornheim Hersel, die bei der Sprengung – wie in Merten auch – schwer verwüstet worden war.

„Bei ihren Angriffen auf Geldautomaten gehen die Täter immer brachialer vor“, bestätigt auch KSK-Sprecher Michael Schwarz: „Sie greifen dabei verstärkt auf Festsprengstoffe zurück, was zu erheblichen Schäden an den Gebäuden führt und eine erhöhte Gefährdung für Leib und Leben von unbeteiligten Personen, insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern, darstellt.“

Als Reaktion darauf habe seine Bank bereits vor einiger Zeit damit begonnen, die Sicherheitsvorkehrungen an den Standorten von Geldautomaten weiter auszubauen: „Dadurch konnten auch bereits Taten unterbunden werden, so wie aktuell in Wachtberg-Berkum oder zuvor in Kerpen-Türnich“, sagt Schwarz weiter. „Den Ausbau der Sicherheitsvorkehrungen werden wir weiter fortführen.“ Welche Maßnahmen an welchem Standort möglich und nötig sind, werde jeweils im Einzelfall geprüft.

Als Ergebnis der regelmäßig von der Sparkasse durchgeführten Gefährdungsanalyse würden auf jeden Fall im Rhein-Erft-Kreis die Filialen Gymnich und Blatzheim sowie die SB-Stelle in Brüggen nicht wieder öffnen. Die beiden Filialen werden laut der KSK mit benachbarten Standorten zusammengelegt.

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