Gebäude sollen energetisch saniert werden Gemeinde Wachtberg rüstet sich auf das Energiesparen

Wachtberg · Im Rathaus werden die Hände nur noch mit kaltem Wasser gewaschen, die Raumtemperatur in gemeindeeigenen Immobilien soll abgesenkt werden und der größte Erdgasverbraucher, das Schulzentrum in Berkum, soll noch in diesem Jahr seine Energie aus Pellets erhalten.

 Im Wachtberger Rathaus hat man sich bereits Gedanken gemacht, wie Energie eingespart werden kann.

Im Wachtberger Rathaus hat man sich bereits Gedanken gemacht, wie Energie eingespart werden kann.

Foto: Maximilian Mühlens

In Zeiten immer höherer Energiekosten und einer bevorstehenden Energiekrise stellt sich auch in der Gemeinde Wachtberg die Frage, wie die Kommune in den kommenden Monaten und vor allem im Winter Energie sparen kann. „Die Gemeinde Wachtberg verfolgt das Ziel, und das nicht erst seit der akuten Gas-Krise, sondern im Zuge der aktuellen Erhaltungsmaßnahmen ihrer Gebäude, diese energetisch zu ertüchtigen“, erklärte Gemeindesprecherin Margrit Märtens auf Anfrage. Dabei werde allerdings nicht nur die Gebäudehülle der verschiedenen Immobilien betrachtet, sondern es gebe auch entsprechende Projekte.

Der größte Erdgasverbraucher der Gemeinde sei das Schulzentrum in Berkum – ausgenommen davon ist das Hallenbad. Noch in diesem Jahr wird auf Pellets umgerüstet. Auch der Gereonshof, der der Gemeinde als Übergangsunterkunft für Geflüchtete dient, wird von Öl und Gas auf Pellets umgerüstet.

Heizungsanlagen wurden austariert, Raumtemperaturen sollen abgesenkt werden

„Bereits veranlasst wurde zudem, die Heizungsanlagen der gemeindeeigenen Gebäude mit einem sogenannten hydraulischen Abgleich so auszutarieren, dass eine gleichmäßige Wärmeversorgung in allen Räumen unter optimiertem Warmwasserdurchfluss gewährleistet wird“, so Märtens weiter. Damit könnten „erhebliche Mengen an Primärenergie“ eingespart werden.

Zudem werde geprüft – in Abstimmung mit den jeweiligen Nutzergruppen – inwieweit die Raumtemperatur in gemeindeeigenen Gebäuden von planmäßigen 20 Grad Celsius auf 18 oder 19 Grad Celsius abgesenkt werden kann. Kitas seien davon ausgenommen. Eine solche Absenkung könne eine „theoretische Ersparnis“ von zwölf beziehungsweise sechs Prozent bedeuten. „Auch eine Reduzierung der zu beheizenden Räume wird geprüft sowie, wo möglich, der Verzicht von Warmwasserbereitstellung. Anregungen von Mitarbeitenden werden gerne aufgegriffen“, sagte Märtens dem GA. So wäre aus der Belegschaft die Idee gekommen, dass man an den Handwaschbecken nur noch kaltes Wasser zum Händewaschen verwenden kann.

Bürger finden Informationen auf der Gemeinde-Internetseite

Außerdem, so die Gemeindesprecherin, werden die Anregungen und Beschlüsse aus dem Arbeitskreis „Runder Tisch Energieversorgung“, der vom Rhein-Sieg-Kreis und den Kommunen ins Leben gerufen wurde, auch für die Gemeinde Wachtberg gelten.

Die Bürgerinnen und Bürger könnten individuelle Tipps und eine Beratung zu Einsparmöglichkeiten bei Energieberatungen erhalten, die regelmäßig in Wachtberg und in allen anderen linksrheinischen Kommunen angeboten werden. Zudem gebe es weitere Informationen online auf der Internetseite der Gemeinde (www.wachtberg.de), dort finden sich unter der Rubrik „Wirtschaft und Gemeindeentwicklung“, Menüpunkt „Energiesparen“, einige Hinweise. Unter anderem kann man dort erfahren, dass die Gemeinde im Besitz von zwei Strommessgeräten ist, die von Bürgerinnen und Bürgern kostenlos ausgeliehen werden können, sodass man zu Hause auf die Suche nach den größten Stromverbrauchern unter den Haushaltsgeräten gehen kann.

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