Zur Warnung der Bevölkerung Gemeinde Wachtberg soll neue Alarmsirenen bekommen

Wachtberg · Sieben Warnsirenen in der Gemeinde Wachtberg sollen modernisiert werden und zukünftig bei Bevölkerungswarnungen mehr Bürger erreichen. Ob Lautsprecheranlagen installiert werden, steht noch nicht fest.

 Die modernste Sirene in Wachtberg ist am Feuerwehrgerätehaus in Pech.

Die modernste Sirene in Wachtberg ist am Feuerwehrgerätehaus in Pech.

Foto: Axel Vogel

Damit auf dem Land mehr Menschen bei Bevölkerungswarnungen erreicht werden, will die Gemeinde Wachtberg sieben feste Sirenen modernisieren. Auf dem Feuerwehrgerätehaus in Pech ist das bereits im vergangenen Jahr passiert. Eine Lautersprecheranlange ersetzte die dort noch aus den 70er Jahren stammende Sirene.

Wurde der Signalton zuvor über ein Motorlaufrad erzeugt, soll die neue Technik einen hörbar lauteren Ton bilden. „Das neue System ist wirkungsvoller und kann mehr Menschen erreichen“, sagt André Hahnenberg, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Wachtberg. Ob die Lautsprecheranlagen aber auch an den anderen sechs Standorten Adendorf, Arzdorf, Berkum, Fritzdorf, Niederbachem und Villip zum Einsatz kommen, steht bisher nicht fest.

Laut Hahnenberg fehlt es noch an einer Genehmigung der Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen. „Die Sirenen sollen planerisch erneuert werden, wenn es die Fördermittel gibt“, so der Leiter. Margrit Märten, Pressesprecherin der Gemeinde Wachtberg, sagt, dass bereits im Haushalt 2022 Gelder zur Erneuerung von Sirenen eingestellt waren. „Ein Antrag auf Fördermittel wurde auch gestellt, speziell für die Erneuerung von Warnsirenen“, so Märten. Im Falle eines positiven Fördermittelbescheids sollen auch alle sechs älteren Sirenen erneuert werden. Ob darüber hinaus weitere zusätzliche Sirenen in Ortschaften installiert werden, wird derzeit im Rahmen eines Warnkonzeptes für Wachtberg beleuchtet.

Sirenen heulen nur noch für die Bevölkerung

Seit Juni 2022 laufen die stationären Sirenen in Wachtberg nur noch zur Bevölkerungswarnung. Damit regiert die Gemeinde auf die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe 2021. „Denn leider ist das wichtige Sirenensignal in der Bevölkerung immer mehr in Vergessenheit geraten, da die Sirene zu oft läuft und mehr mit der Feuerwehr in Verbindung gebracht wird“, schreibt die Verwaltung dazu auf ihrer Seite. Wenn jetzt die Sirene läuft, sind ausschließlich die Bürger in Wachtberg gemeint.

Ist unter anderem der einminütige auf- und abschwellende Heulton zu hören, gibt es einfache Regeln, die zu beachten sind: Bürgern wird empfohlen, geschlossene Räume aufzusuchen, Fenster und Türen zu schließen, das Lokalradio (Radio Bonn/Rhein-Sieg, UKW 97,8 oder 99,9) einzuschalten und auf Durchsagen im Radio oder von Feuerwehr und Polizei zu achten. Die Notrufnummern 110 und 112 sollten hingegen nur in dringenden Notfällen angerufen werden.

Typische Gründe für das Sirenensignal sind große Brände und Rauchentwicklung oder eben wetterbedingte Ereignisse wie Starkregen. Hahnenberg empfiehlt auch den Blick auf die NINA-Warn-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wo meist weitere Informationen bekannt gemacht werden. Die App lässt sich kostenlos aus dem App-Store und Google-Play-Store auf das Smartphone herunterladen.

„Was zu tun ist, ist von Lage zu Lage abhängig. Die Bürger sollten das Radio einschalten und auf Meldungen warten“, sagt Hahnenberg. Ebenso informiert die Gemeinde im akuten Einsatzfall über ihre Social-Media-Kanäle auf Facebook und Twitter. Die Entwarnung erfolgt über einen einminütigen Dauerton. Dieses Signal zeigt an, dass die Gefahr vorüber ist.

Die Feuerwehr in Wachtberg wird bereits weitestgehend über Funkmeldeempfänger alarmiert. Dieser Weg der Alarmierung habe sich seit Jahrzehnten bewährt, sagt Hahnenberg. „Weil er nahezu ausfallsicher ist.“ Mit so einem Gerät sei inzwischen jede Einsatzkraft ausgestattet. Zusätzlich erhalten Einsatzkräfte eine Meldung auf ihre Handys.

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