Freizeitprogramm in Wachtberg Gemeinsame Spiele rund um die Uhr

Berkum · 45 Schüler folgen dem Aufruf „Toben, toben“ des Wachtberger Vereins „MOVE“ und übernachten in der Berkumer Turnhalle. Entstanden ist das Projekt aus einem sehr engagierten Freundeskreis.

 Beim XXL-Menschenkicker-Turnier haben die Kinder nicht nur großen Spaß, sondern lernen auch im Team zusammenzuarbeiten.

Beim XXL-Menschenkicker-Turnier haben die Kinder nicht nur großen Spaß, sondern lernen auch im Team zusammenzuarbeiten.

Foto: Petra Reuter

Ein paar Klamotten in der Tasche, Schlafsack und Isomatte unter den Arm geklemmt. So trudelten 45 Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren am Samstagnachmittag in der Berkumer Turnhalle ein. Angesagt war die Aktion „Toben, toben“ des Wachtberger Vereins MOVE – Jugend bewegt.

Seit drei Jahren bietet der Verein die Aktion für Schüler der mittleren Altersklasse ein Mal im Jahr an. In den ersten Minuten waren einige Kinder noch recht still. Spätestens nach den ersten Spielen brach das Eis. Sie rannten, lachten und spielten gemeinsam, bis die großen Tore zum Geräteraum geöffnet wurden. „Die Kinder dürfen jedes Gerät in der Turnhalle ausprobieren“, erklärte Schriftführer Markus Blum. Das einzige Tabu ist das große Trampolin, weil für dessen Betrieb eine extra Schulung benötigt würde.

Der zehnjährige Bennet war zum ersten Mal dabei, einige Betreuer kennt der Viertklässler schon aus der Ferienfreizeit. Er fand es „toll, weil man so etwas nicht immer machen kann“. Mara kennt die Aktion seit der ersten Veranstaltung vor zwei Jahren. „Es ist einfach cool“, brachte sie auf den Punkt, was offenbar die meisten in der wuseligen Halle fanden.

Der Verein wurde 2012 gegründet

Im letzten Jahr hatte ihr der Abend am Besten gefallen. „Da haben wir im Dunkeln ein Spiel mit Leuchtarmbändern gespielt“, erzählte die Elfjährige. An diesem Wochenende warteten mit „Catch“ ausgefallene Spiele auf die Kids, außerdem viele Gemeinschaftsspiele, ein Menschenkickerturnier und eine Nachtwanderung.

Ein 13-Jähriger hatte sich den Spaß nicht nehmen lassen wollen, auch wenn er erst später da sein konnte. Vater Helmut Nass kennt das Angebot des Vereins gut und berichtete von dem Eindruck des Jungen: „Er ist immer ganz begeistert und freut sich, dass er in diesem Jahr endlich alt genug für die Sommertour ist.“ Am 19. August nämlich machen sich drei Kleinbusse auf den Weg nach Haiming in Tirol. Dort stehen eine Woche lang Rafting, Canyoning, Klettern und Gemeinschaft auf dem Plan. Untergebracht in einem Selbstversorgerhaus, werden fünf Betreuer zusammen mit ortskundigen Guides mit den Jugendlichen ab 14 Jahren unterwegs sein.

Gegründet habe sich der Verein 2012 aus einem großen Freundeskreis, der vorher schon in kirchlicher Trägerschaft als Jugendgruppe bei Basteltagen, Kochen für Senioren, eigenen Ausflügen und Kinderwochenenden aktiv war, erzählte Blum. „Wir wollten gemeinsam etwas machen, etwas bewegen“, beschreibt er. Ziel war, die Kinder-, Jugend- und Seniorenprojekte in einer selbstständigen Trägerschaft weiterführen zu können.

Unabhängigkeit ist den Verantwortlichen wichtig

Man wollte unabhängig sein von der konfessionellen Zugehörigkeit, von politischen Meinungen oder sportlichen oder musischen Fähigkeiten der Mitglieder wie der Zielgruppen. Trotzdem kooperiert MOVE nach wie vor für verschiedene Angebote mit kirchlichen Trägern. Für die Aktionen und Angebote, die sich finanziell nicht selbst tragen, hat man in der VR-Bank, der enewa, der RKG und der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg Unterstützer gefunden. Im Verein mitmachen darf jeder, der sich engagieren und dabei Spaß haben möchte, erfährt man auf der Homepage.

Im Jahreslauf stehen vielfältige Aktionen auf dem Programm. Unter anderem der traditionelle Basteltag vor Weihnachten, voraussichtlich am letzten Samstag vor Heilig Abend, Kochen für Senioren mit Kindern und Jugendlichen am 26. Mai im Sankt-Gereon-Haus in Niederbachem, ein Tagesausflug mit Wasserski und in der zweiten Jahreshälfte ein Zeltwochenende für Kinder von zehn bis 15 Jahren in der Wahner Heide.

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