Geschäftsaufgabe in Wachtberg Woll-Laden in Berkum schließt nach 25 Jahren

Wachtberg-Berkum · Noch haben Regina Schlimgen und Hiltrud Romes einiges an Ware in ihrem Woll-Laden in Berkum. Nach 25 Jahren soll aber bald Schluss sein, sie schließen.

Regina Schlimgen und Hiltrud Romes zeigen das noch vorhandene Angebot im Woll-Laden an der Rathausstraße in Berkum.

Regina Schlimgen und Hiltrud Romes zeigen das noch vorhandene Angebot im Woll-Laden an der Rathausstraße in Berkum.

Foto: Petra Reuter

Nach einem Vierteljahrhundert werden sich die Türen des weithin bekannten Handarbeitsladens an der Rathausstraße in Berkum schließen. Regina Schlimgen hatte den Laden rund 20 Jahre mit ihrer Schwester Maria Schwarz betrieben. Seit fünf Jahren führt sie die Geschäfte mit Michael Schwarz-Winnekes. Im Internet-Laden Wolle-Wachtberg soll man jedoch weiterhin einkaufen können.

Mit Herzblut und Fachkunde kannte man die Wachtberger Schwestern und ihre Mitarbeiter. „In diesem Jahr hätten wir 25-jähriges Bestehen gehabt“, sagte Schlimgen. In der Beratung rund um Stricken, Nähen, Knüpfen und andere Handarbeiten kaum schlagbar, kannten sie sich in den Programmen namhafter Woll-Hersteller ebenso gut aus wie bei den Handarbeits-Utensilien von der Stricknadel über Reißverschlüsse bis zum Knopf.

Knöpfe auch einzeln

„Bei uns können Sie auch einzelne Knöpfe kaufen“, betonte die Berkumerin. Der Entschluss, das Ladengeschäft aufzugeben, sei nicht leichtgefallen, sagte Schlimgen. „Wir haben das ja immer gern gemacht und waren immer dankbar für die vielen guten und treuen Kunden.“ Die Aufgabe des Geschäfts habe sich aus persönlichen Gründen ergeben. Bis zum 17. September wird verkauft, was noch da ist – inklusive Ladeneinrichtung.

„Bei uns finden Sie keine Billigware“, betonte die Fachfrau. In den Regalen liegen unter Wollfreunden klingende Namen wie Lana Grossa oder Woolly Hugs, die komplette Staffel an Kurzwaren hängt von der Nähnadel bis zum Bandmaß an der Wand. Vlieseline als Bügeleinlage oder zum Einnähen, Stickrahmen, außergewöhnlich große Stricknadeln oder Stickkissen findet man dort ebenfalls. Weil man eben nicht immer gleich zehn Meter einer bestimmten Vlieseline braucht oder nicht immer die gängigen Strickvarianten praktizieren wolle, gibt es neben Meterstücken auch Fachzeitschriften und praktisch umgesetzte Strickbeispiele im Laden.

„Wir haben öfter mal besondere Modelle gestrickt, damit die Kundinnen sehen können, wie sie fertig aussehen“, berichtete Schlimgen. Diese Modelle individueller Mode stehen nun neben der hochwertigen Ware ebenfalls zum Verkauf. „Mit 50 Prozent Rabatt auf alle Waren außer auf Bücher und Zeitschriften“, fügte die Geschäftsfrau hinzu. Letztere unterliegen nämlich der in Deutschland gültigen Buchpreisbindung.

So ganz verschwindet das Angebot nicht

Ganz von der Bildfläche verschwindet der Laden jedoch nicht, informierte die Geschäftsinhaberin. „Wir werden unseren Internetshop bis auf Weiteres weiterhin betreiben.“ Dort sollen auch alle Waren, die bis einschließlich 17. September nicht verkauft werden, angeboten werden.

Die Kundschaft nutzte den Service und die Fachkunde immer gern. Eine Frau aus Bad Neuenahr stöberte im Wollregal nach passendem Garn für ihr nächstes Projekt. Sie hatte den Laden vor rund zwei Jahren entdeckt. „Das Angebot ist vielseitig und gut“, nannte sie Gründe, weshalb sie gerne herkam. Sie bedauerte, dass der Laden schließt. „Jetzt muss ich schauen, woher ich meine Sachen bekomme“, meinte sie.

Der Verkauf im Woll-Laden an der Rathausstraße läuft noch bis inklusive 17. September. Wie der Laden anschließend genutzt wird, ist indes noch ein Geheimnis. „Es gibt einen Nachmieter ab Oktober“, berichtete die Ladenbetreiberin. Der aber habe noch nicht verraten, was genau er dort anbieten wolle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort