Grüne starten neuen Infodienst Gewusst wo

WACHTBERG · Was verkauft der Hofladen um die Ecke noch, außer Eiern und Kartoffeln? Wer hilft, wenn die Schranktür klemmt oder der Computer spinnt? Viele Angebote aus Handel, Handwerk und Dienstleistungen können die Bürger in Wachtberg finden, aber man muss wissen wo.

Die Wachtberger Grünen wollen deshalb unter dem Motto "Regional ist FANomenal" eine neue Plattform für die lokale Wirtschaft schaffen und den Bürgern Informationen über möglichst viele Angebote vor Ort zugänglich machen.

Die Idee zu der Initiative hatte Sabine Killmann, die seit Januar diesen Jahres Mitglied der Grünen ist. Bei einer Veranstaltung zur Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten nahm sie den Eindruck mit, dass sich viele kleinere Wachtberger Unternehmen mehr Förderung wünschen und sich im Vergleich zu den Größeren nicht wahrgenommen fühlen. "Ich habe auch über mein eigenes Konsumverhalten nachgedacht", berichtete Killmann gestern bei einer Pressekonferenz. "Man macht sich nicht die Mühe nachzuforschen, was es hier gibt." Ihre eigenen Erfahrungen, zum Beispiel mit dem lokalen Handwerk, sind sehr positiv. Der Schreiner sei ohne lange Terminabsprachen in einer halben Stunde da gewesen, um einen Schrank neu auszurichten. Auf den Slogan "Regional ist FANomenal" kam Killmann während der Fußball-Weltmeisterschaft.

Kurze Wege und regionale Produkte spielen durchaus eine Rolle, es können aber alle Wachtberger mitmachen, vom Traditionsbetrieb bis zum Discounter. Die Grünen geben jetzt den Anstoß zu einer Datensammlung: Alle Anbieter aus Handel, Handwerk und Dienstleistungen können sich und ihr Angebot auf einer neuen Internetseite präsentieren. Voraussetzung ist, dass sie nicht nur den Firmennamen, sondern auch einen Ansprechpartner und dessen Erreichbarkeit nennen. Die Datenbank soll so programmiert werden, dass die Teilnehmer alle drei Monate die Aktualität ihres Eintrags bestätigen müssen. So wollen die Initiatoren verhindern, dass veraltete Öffnungszeiten oder geschlossene Läden auftauchen.

Die von den Unternehmen zur Verfügung gestellten Informationen können nach Vorstellung der Grünen auch Grundlage für Faltblätter oder gedruckte Broschüren sein, die an Bürger und Gäste verteilt werden sollen. "Es ist kein kommerzielles Angebot und wir glauben, dass der Aufwand für die einzelnen Anbieter gering ist", sagte Oliver Henkel, Vorsitzender der Wachtberger Grünen. Er sieht das Informationssystem als "unabhängige und überparteiliche Aktion", die nach einer erfolgreichen Anlaufphase zum Angebot der Gemeinde Wachtberg werden könnte. Die Internetseite ist in Vorbereitung, wird aber erst freigeschaltet, wenn sich genug Anbieter gemeldet haben. Langfristig soll sie auch genutzt werden, um Veranstaltungen in den Dörfern bekannt zu machen.

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