Bis Ende 2023 rund 3.800 Glasfaser-Anschlüsse Telekom plant Glasfaserausbau in Wachtberg

Wachtberg · Bürgermeister Jörg Schmidt und der kaufmännische Geschäftsführer der Telekom, Klaus Werner, haben in Wachtberg die Pläne für einen Glasfaserausbau in der Gemeinde vorgestellt. Obwohl die Technologie im Internetalltag vorerst keinen Unterschied macht, könnte sie in Zukunft wichtig werden.

 Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt und Telekom CFO Klaus Werner informieren über den Glasfaserausbau in Wachtberg -  mit dabei auch: (v.l.)Swen Christian, Christian Pohl, Greorg Vincentz, Kirsten Helmbold und Andreas Schulz.

Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt und Telekom CFO Klaus Werner informieren über den Glasfaserausbau in Wachtberg -  mit dabei auch: (v.l.)Swen Christian, Christian Pohl, Greorg Vincentz, Kirsten Helmbold und Andreas Schulz.

Foto: Jonas Dirker

Die Deutsche Telekom setzt mit ihrem Glasfaser-Ausbau auf die Zukunft. Aktuell liege die Auslastung des Glasfaser-Netzes lediglich bei 20 Prozent, hatte Konzernchef Tim Höttges berichtet. Die Kunden seien derzeit „noch nicht bereit, zum Beispiel 10 Euro mehr zu zahlen für einen Gigabit-Anschluss“. Er glaube jedoch, dass der Zeitpunkt komme, an dem die Kunden die schnellere Verbindung wollen. „Und dann ist die Deutsche Telekom präsent“, so Höttges.

Auch in Wachtberg soll der schnelle Anschluss bald zu haben sein und den Bürgern ermöglichen hochauflösende Filme zu streamen oder andere datenintensive Anwendungen zu nutzen. Wie der Bonner Konzern bei einer Presseveranstaltung am Einkaufszentrum am Wachtbergring mitteilte, sollen in Adendorf, Niederbachem und Villip bis Ende 2023 rund 3.800 Glasfaseranschlüsse verlegt werden. Berkum würde zudem 2024 mit in die Ausbauplanung aufgenommen. Als Auftraggeber fungiert das Gemeinschaftsunternehmen GlasfaserPlus, das sich aus der Deutschen Telekom und dem australischen Wertpapierdienstleister IFM Investors zusammensetzt.

Während der Ausbauphase schließe GlasfaserPlus alle Immobilien kostenfrei an das neue Netz an, die einen Glasfaser-Tarif bei einem Telekommunikationsanbieter abschließen, erklärte die Telekom das Verfahren. Das Netz selbst werde an Kommunikationsanbieter vermietet, sodass die Bürger die freie Wahl besitzen, bei welchem der verfügbaren Anbieter sie Telefon, Internet oder Fernsehen buchen möchten. Bucht ein Haushalt den Tarif nach Ende der Ausbauphase, fällt für den Anschluss laut Telekom eine einmalige Gebühr von 800 Euro an.

Glasfaserausbau im Rhein-Sieg-Kreis wird seit drei Jahren vorangetrieben

Die Maßnahmen zum Glasfaserausbau im Rhein-Sieg-Kreis hatten bereits 2019 in den rechtsrheinischen Gemeinden Eitorf, Hennef, Königswinter, Lohmar und Ruppichteroth begonnen. Schon damals hatte die Telekom betont, auch die bislang unterversorgten Gebiete in Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg versorgen zu wollen. In Rheinbach beginnen die Baumaßnahmen noch in diesem Jahr.

„Wir werden in allen Kommunen des Rhein Sieg Kreises bauen“, hatte der Ausbauverantwortliche der Telekom, Konstantin Fertig, damals erklärt. Er wird sich nun auch um die Projektleitung in Wachtberg kümmern. „Im Vorfeld der Bauarbeiten stimmen wir uns mit den betroffenen Kommunen eng zu den anstehenden Arbeiten ab.“ Aktuell gehe es dem Projektleiter zufolge darum, die Planungen zu verfeinern. In zwölf bis achtzehn Monaten sollen die Bürger dann über die Anschlüsse verfügen können.

Glasfaserkabel schneller als Kupferleitungen

Die neuen Glasfaserleitungen sind laut Telekom in ihrer Übertragungsweise deutlich schneller und stabiler als die bisher verwendeten Kupferkabel. Neu ist zudem, dass die Leitungen nach dem Prinzip „Fiber to the Home“ (FFTH) verlegt werden, die Glasfasern also bis in die Wohnung oder das Büro und nicht nur bis zum Verteilerkasten am Straßenrand reichen.

„Ein Glasfaseranschluss in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus ist genauso wichtig wie ein Anschluss an Strom, Wasser oder Gas. Außerdem steigert er den Wert der Immobilie“, betonte der Wachtberger Bürgermeister Jörg Schmidt die Bedeutung des Infrastrukturprojekts für die Gemeinde. Eine sofortige Wirkung für alltägliche Internetanwendungen bringt die Glasfasertechnik allerdings nicht automatisch mit sich: „Wer bei Amazon oder eBay etwas bestellt, wird wahrscheinlich keinen Unterschied bemerken“, gestand Konstantin Fertig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort