Ausstellung in Wachtberg Godesberger Künstler zeigt Ikonen

Wachtberg · Der Künstler Michael Frechen präsentiert 18 seiner Werke in einer Wanderausstellung in Berkum und Pech. Zu Pech hat der Maler eine besondere Verbindung.

 Michael Frechen präsentiert eines seiner Werke. 18 Ikonen stellt er in Wachtberg aus.

Michael Frechen präsentiert eines seiner Werke. 18 Ikonen stellt er in Wachtberg aus.

Foto: Petra Reuter

Insgesamt 18 seiner Werke hat der Friesdorfer Künstler Michael Frechen der Kirchengemeinde Sankt Marien für eine neue Ikonenausstellung zur Verfügung gestellt. In der Berkumer Pfarrkirche Sankt Maria Rosenkranzkönigin werden die Exponate vor und nach den Gottesdiensten bis zum 18. März zu sehen und zu kaufen sein. Danach wandert die Ikonenausstellung nach Pech – ein Ort, mit dem der Künstler eine besondere Verbindung hat.

Fast seine gesamte Kindheit hat Frechen in dem Dorf verbracht, für das er in der jüngeren Vergangenheit Entwürfe und Bilder für die Ortseingänge und für den Wahlspruch „Zum Glück gibt’s Pech“ gefertigt hat. „Ich bin hier zur Kommunion und zur Firmung gegangen“, erinnert er sich. Damals habe es die beiden großen Kirchen noch nicht gegeben. Das religiöse Leben habe hauptsächlich in der Sankt Michaels Kapelle stattgefunden, deren Patron ihm auch seinen Vornamen gegeben hatte. Den Erlös der Ausstellungsverkäufe spendet Frechen daher für den Erhalt ebendieser Kapelle.

Das Talent des heutigen Rentners entdeckte vor vielen Jahren zuerst sein Volksschullehrer. Während die anderen Schüler die gängigen Aufgaben erledigten, ließ der Pädagoge den jungen Frechen Motive nach Vorgaben malen. Der setzte die Motive malerisch so gut um, dass der Lehrer den Schüler passende Bildunterschriften in Schönschrift anfertigen ließ und die Werke für den Unterricht mit den Jüngeren verwendete.

„Das war damals ein sehr moderner Ansatz. Wir waren eine Art Modellschule mit diesen Methoden“, sagt Frechen. Nach einer Malerlehre führte ihn sein berufliches Leben in den öffentlichen Dienst. Seiner künstlerischen Begabung folgend, bildete er sich autodidaktisch und durch Kurse in der Volkshochschule, dem Atelier Kasper und dem Studio für Kunsterziehung in Bonn weiter. „Der Impressionismus liegt mir am meisten“, erzählt Frechen. Außerdem malte er Themenwerke, beispielsweise für das Technische Hilfswerk, für das er 17 Jahre lang tätig war.

Mitte der 1970er Jahre fing der Künstler an, sich der Ikonenmalerei zu widmen. Anfangs verwendete er Eichenholz als Untergrund, heute sind es Pappel und qualitativ hochwertiges Sperrholz. Mit einer sorgfältigen, mehrmals in Folge aufgetragenen Grundierung begann jede der insgesamt 157 Arbeiten, die er bis heute angefertigt hat. Danach lässt der Künstler seinem Schaffen innerhalb der strengen Vorgaben der Ikonenmalerei freien Lauf. Rahmen, Schatten und Licht, aber auch Goldauflagen sind Gestaltungselemente, mit denen er arbeitet. Auch wenn bestimmte Formen und Farbvorschriften zu beachten sind, so findet er doch immer wieder Techniken, Motive neu zu gestalten. Pantokrator- und Mariendarstellungen sind die Hauptmotive der Ikonenschreiberei, wie sie in Fachkreisen heißt.

Viele seiner Werke hat er bereits verkauft, einige sogar verschenkt. Die Interessenten für die Ikonen stammen laut Frechen aus allen Bevölkerungsschichten. „Man muss eine Beziehung dazu haben, sonst hat es keinen Zweck, sich eine Ikone an die Wand zu hängen“, sagte er. Man müsse sich auf die Wirkung des Kunstwerks einlassen können.

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