Streit in Wachtberg Görres schränkt Hausverbot für Bürgermeisterin ein
WACHTBERG · Im Streit um das Hausverbot für Bürgermeisterin Renate Offergeld lenkt Hotelier Peter Görres ein. Er will nur noch der Privatperson Offergeld den Zutritt zu seinem Hotel verweigern, in offizieller Funktion als Bürgermeisterin hat sie freien Zugang.
Am Montagmittag stand die Wende in der inzwischen viel beachteten Auseinandersetzung um das Hausverbot gegen Bürgermeisterin Renate Offergeld im Hotel Görres in Villip fest: Der Kreisverband des DRK verlegt die für Donnerstag, 15. Dezember, anberaumte Mitgliederversammlung des Wachtberger DRK vom Hotel Görres in den Henseler Hof nach Niederbachem. DRK-Kreisgeschäftsführer Frank Malotki: „Der Veranstaltungsdatum bleibt allerdings unverändert.“ Daher müsse nicht neu eingeladen werden.
Die Veranstaltung im Henseler Hof soll um 18 Uhr beginnen, wobei sich der Beginn verzögern kann. Schließlich sollen DRK-Mitglieder, die trotz des geänderten Veranstaltungsortes am Donnerstag, 15. Dezember, ins Hotel Görres nach Villip kommen, laut Malotki „mit einem Shuttle-Dienst nach Niederbachem gebracht werden“.
Diese Entscheidung hatte das DRK am Montag gefällt, nachdem noch am Wochenende Vermittlungsversuche von zwei DRK-Offiziellen mit Hotelier Peter Görres gescheitert waren. An dem Hausverbot gegen Offergeld habe Görres festgehalten, so Malotki.
Mittlerweile hat Görres sein Hausverbot jedoch auf die Privatperson Offergeld beschränkt. Dem früheren langjährigen Villiper Ratsmitglied Alois Schwind gelang es am Montag, die seit Jahren bestehenden Streitigkeiten zwischen Görres und seiner Nachbarin Offergeld zu versachlichen. Görres erklärte gegenüber Schwind: „Im Interesse der Vereine und Gruppierungen gilt: Bei der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben als offizielle Repräsentantin der Gemeinde Wachtberg werde ich gegenüber der amtierenden Bürgermeisterin Frau Offergeld bei Veranstaltungen kein Hausrecht geltend machen. Für die Privatperson Renate Offergeld gilt das Hausverbot jedoch weiterhin unbegrenzt.“
Nach GA-Informationen besteht das Hausverbot schon seit mehr als einem Jahr. Auslöser waren wohl Grundstücksangelegenheiten rund um einen Wirtschaftsweg. Um mit Offergeld offene Fragen zu klären, hatten sich seinerzeit neben dem beteiligten Villiper Landwirt auch Peter Görres sowie eine weitere, dritte Person im Berkumer Rathaus eingefunden. Offergeld soll die Situation in ihrem Büro ausgiebig mit dem Landwirt besprochen haben, während die beiden anderen im Flur warten mussten. Die Rede ist von etwa 40 Minuten.
Offensichtlich war vergessen worden, die beiden Wartenden nach Hause zu schicken: Darüber soll Görres so wütend gewesen sein, dass er Offergeld wenig später mit einem Hausverbot für sein Hotel belegte. Allerdings ist auch zu hören, dass das Verhältnis zwischen Görres und der Familie Offergeld schon seit Längerem belastet sein soll.
Dass das Thema nun öffentlich wurde, lag an einer Veranstaltung des Vereins Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg im November (der GA berichtete). Bei der Vorbereitung untersagte Görres dem Verein, Bürgermeisterin Offergeld zu einem Grußwort einzuladen. Die Situation spitzte sich jetzt anlässlich der geplanten DRK-Mitgliederversammlung im Hotel Görres zu. Denn eine Teilnahme ist für Offergeld nicht nur als DRK-Mitglied wichtig.
Vor allem übernimmt das zuletzt von Querelen und Zwist geschüttelte DRK wichtige Aufgaben für die Gemeinde, etwa bei der Flüchtlingsarbeit. Um sich trotz des Hausverbotes Zutritt zu verschaffen, soll Offergeld sogar daran gedacht haben, eine einstweilige Verfügung zu beantragen. Die Kuh ist jetzt durch die Verlegung des Veranstaltungsortes vom Eis.