Gemeinde lässt Rohre zwischen Arzdorf und Holzem verlegen Graben für neue Abwasserleitung

Wachtberg · Die Gemeinde Wachtberg lässt neue Rohre zwischen Arzdorf und Holzem verlegen. Dafür wird zurzeit ein Graben gezogen. Erforderlich ist der Bau zur Entlastung der Kläranlage Arzdorf.

 Der Bagger hebt den Graben für die neue Abwasserdruckleitung zwischen Arzdorf und Holzem aus.

Der Bagger hebt den Graben für die neue Abwasserdruckleitung zwischen Arzdorf und Holzem aus.

Foto: Petra Reuter

Eine neue Abwasserdruckleitung wird in den nächsten Monaten zwischen Arzdorf und Villip installiert. Dafür heben Bagger zurzeit einen tiefen Graben aus. Ursprünglich sollte die Leitung für das Arzdorfer Abwasser in Richtung Villip verlegt werden. Weil jedoch Bedenken wegen des Naturschutzes aufkamen, änderten die Planer die Strecke. Jetzt wird die Trasse in Holzem enden und das Wasser fließt von dort weiter zur Kläranlage in Pech. Innerhalb von knapp fünf Monaten soll die rund zwei Kilometer lange Strecke entstehen.

Schon 2014 wurde klar, dass die mechanische Reinigung und  Mischwasserbehandlung im Klärwerk Arzdorf verbessert werden muss. „Nach mehr als 40 Jahren Betriebszeit entspricht die Anlage nicht mehr den heutigen Anforderungen“, erklärt die Vorständin der Gemeindewerke, Katharina Hark. Allein die mögliche Nachrüstung, Phosphat aus dem Wasser zu entfernen, trüge zwar zu einem besseren natürlichen Gleichgewicht bei, würde aber nicht ausreichen.

Rund eine halbe Million Euro macht der Unterschied aus, die Kläranlage Arzdorf zu sanieren und zu erweitern oder sie aufzugeben. Ein Neubau hätte gegenüber der jetzt im Bau befindlichen Lösung gar etwa 600 000 Euro mehr gekostet. Deshalb ist die Entscheidung schließlich für das Pumpwerk plus Abwasserdruckleitung gefallen.

Ursprünglich hätte die neue Pumpanlage die von Fritzdorf, Arzdorf und Klein-Villip gesammelten Abwässer über eine Leitung bis nach Villip transportieren sollen. Weil diese Strecke den Wurzelbereich einiger alter Bäume betroffen hätte und zudem weitere Gehölzrodungen notwendig gewesen wären, hat man sich für die kürzere, nur zwei Kilometer lange Strecke bis Holzem entschieden.

Überflüssig wird die Arzdorfer Anlage nach dem Bau der neuen Leitung jedoch nicht. Neben der Mischwasserbehandlung werden durch die dortige Pumpanlage zukünftig mit zwei Pumpen die Abwässer aus einem Sammelbehälter gesaugt und die Abwässer mit maximal 20 Litern pro Sekunde durch die neue Leitung bis nach Holzem gedrückt. Die anderen bisherigen Aufgaben des kleinen Klärwerks wird die Kläranlage Pech demnächst übernehmen. Dorthin nämlich fließen die Abwässer von Holzem aus über das bestehende Abwassersystem.

Für den Bau der Druckleitung werden bis März 2021 hauptsächlich auf Feld- und Wirtschaftswegen Abschnitte der Wanderbaustelle voll gesperrt. Anlieger und landwirtschaftliche Fahrzeuge sollen bis zur Baustelle fahren dürfen. Warum dieser Leitungsbau gegenüber anderen Tiefbauarbeiten zum Verlegen von Leitungen länger dauern wird, erklärt ein Mitarbeiter des beauftragten Unternehmens Elenz: „Die Gräben müssen tiefer und breiter ausgehoben werden.“ Außerdem werde neben der Abwasserleitung der Graben zugleich mit einem Leerrohr versehen, um für zukünftige Nachrüstungen gewappnet zu sein.

Die reine Bauzeit sei außerdem kürzer, sagte der Fachmann. Das läge daran, dass man einen gewissen Zeitrahmen für ungünstiges Wetter einrechnen müsse. „Die Leitung besteht aus einem Kunststoff, der geschweißt werden muss“, sagt der Tiefbaumitarbeiter. Das funktioniere aber nur bei passenden Witterungsbedingungen, so der Experte: „Sonst hält die Schweißnaht dem Druck später nicht stand.“ Druck muss nämlich aufgebaut werden, weil Arzdorf geografisch unterhalb von Holzem liegt und Wasser nun einmal nicht von allein aufwärts fließt.

Verlaufen wird die Trasse vom Arzdorfer Klärwerk über einen Feldweg knapp 300 Meter in Richtung Osten, anschließend über einen Wirtschaftsweg etwa 700 Meter in Richtung Norden, um danach wiederum entlang eines Wirtschaftswegs östlich bis in den Stangenweg nach Holzem abzuzweigen.

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