Abschied in Wachtberg Leiter der Wachtberger Grünkolonne geht in Rente

Wachtberg · Fast 40 Jahre lang hat sich Gemeindemitarbeiter Heinz-Peter Claßen in Wachtberg um die Grünanlagen, Friedhöfe und Spielplätze gekümmert. Im Winter sorgte er zudem für freie Fahrt auf den Straßen. Jetzt geht er in Rente und kümmert sich um den eigenen Garten.

 Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt (rechts) verabschiedet seinen Mitarbeiter Heinz-Peter Claßen in den Ruhestand.

Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt (rechts) verabschiedet seinen Mitarbeiter Heinz-Peter Claßen in den Ruhestand.

Foto: Gemeinde Wachtberg

Wer Stiefmütterchen nicht von Primeln unterscheiden kann, wird im Fachgespräch mit Heinz-Peter Claßen schnell am Ende dessen angelangt sein. Denn fast 40 Jahre hat der Wachtberger sich um die Grünanlagen (und vieles mehr) der Gemeinde gekümmert. Jetzt verabschiedete Bürgermeister Jörg Schmidt (CDU) den Fritzdorfer in den wohlverdienten Ruhestand. Gefühlt kommt Schmidt aus dem Laudatio halten nicht mehr heraus – erst kürzlich waren mit Harald Frank und Paul Fuchs zwei ebensolche Urgesteine der Gemeindeverwaltung in Rente gegangen.

Jetzt also Claßen, der im Mai 1982 zur Gemeinde gekommen war, als Mitarbeiter in der Grünkolonne des Bauhofs. „Damals befand sich das Bauhofgelände noch in Niederbachem, dort, wo heute Aldi steht“, teilte Pressesprecherin Margrit Märtens mit. Mitte der 80er-Jahre zog der Baubetriebshof dann an seine heutige Stelle in Berkum. 1985 wechselte der heute 64-Jährige zur Friedhofskolonne, die später durch Umstrukturierung mit der Grünkolonne zusammengeführt wurde.

In seiner Zeit gab es insgesamt fünf Bauhofleiter

Claßen habe so einige Veränderungen mitgemacht, schrieb Märtens. Auch in Form des ein oder anderen Bauhofleiters: Lange Zeit war das Erich Sonntag, später dann Rolf Bertram, Gerd Engels, Alfons Engels und nun Markus Sturm. „Fast 40 Jahre haben Sie sich hervorragend um Wachtbergs Grünanlagen, Friedhöfe und Spielplätze gekümmert und diese gepflegt“, fand Schmidt lobende Worte. Als stellvertretender Kolonnenführer habe Claßen an vorderster Front gestanden. Durch Ihren Einsatz haben sie maßgeblich am gepflegten Erscheinungsbild unserer Gemeinde mit ihren 16 Ortschaften gearbeitet“, betonte der Bürgermeister. Klar, dass man dann jeden Baum, jeden Busch und jede Rasenfläche kennt.

Die unschönere Seite seines Jobs: Im Ernstfall musste er ran im Winter. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sowie an Sonn- und Feiertagen habe Claßen mit seinen Kollegen die Straßen von Glätte und Schnee befreit und so für sichere Gemeindestraßen gesorgt. Auf diese Wintereinsätze rückblickend erinnerte sich Claßen an ein Erlebnis: Es sei sehr eisig und der Schnee gefroren gewesen, so dass der Schneepflug im beiseite aufgehäuften Schneeberg schlicht stecken geblieben und abgebrochen sei. So kalt sei es damals gewesen – und in diesem Winter die Einsätze rarer. 

Einsatz im heimischen Garten

Schmidt dankte seinem nun Ex-Mitarbeiter und wünschte ihm ab jetzt noch mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben. Seit dem 1. Februar ist Claßen im Ruhestand. „Langweilig wird es ihm sicherlich nicht werden, dafür werkelt er viel zu gerne und sein großer Gartenteich will ja auch gepflegt werden“, meint Gemeindesprecherin Märtens. Und das kann wohl kaum einer besser als er, der so lange Wachtbergs Grünkolonne geführt hat. Der (positive) Neid der Nachbarn in Fritzdorf dürfte dem Profi gewiss sein.

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