Schließung des Friesdorfer Freibads Bohrlöcher sorgen im Friesi für Probleme

Friesdorf · Um die defekte Beckenfolie im kommenden Jahr austauschen zu können, ließ die Stadtverwaltung durch eine Fachfirma sieben Probebohrungen im Friesi durchführen. Doch genau diese Löcher lassen sich anscheinend nur schwer wieder abdichten.

 Die Ferien-Schwimmkurse können in diesem Jahr nicht im Friesi stattfinden.

Die Ferien-Schwimmkurse können in diesem Jahr nicht im Friesi stattfinden.

Foto: Benjamin Westhoff

Der große Wasserverlust der beiden Becken im Friesdorfer Freibad kommt nach GA-Informationen nicht hauptsächlich durch die Löcher zustande, die sich im Laufe der Jahre in der Folie gebildet haben, sondern durch bewusst gesetzte Bohrlöcher. Die Löcher wurden von einer Fachfirma gebohrt, um Erkenntnisse über den Untergrund zu erhalten.

„Aufgrund des Alters und des Zustandes der Folie war geplant, diese zu erneuern. Für eine ordnungsgemäße und fundierte Planung des Folienaustausches sind die Kenntnisse über den Untergrund wesentlich. Deshalb wurden diese Untersuchungen nach Abbau der Traglufthalle durchgeführt“, so Lea Hoffmann vom städtischen Presseamt auf GA-Anfrage. Insgesamt wurden dafür sieben Probebohrungen durchgeführt. „Die Verwaltung hatte sich extra vorher von einer Fachfirma versichern lassen, dass die Bohrstellen und andere Schadstellen durch das Aufbringen größerer Flicken wieder dicht gemacht werden können“, so Hoffmann weiter. Doch genau das gelingt nach Informationen dieser Zeitung derzeit nicht.

In beiden Becken gibt es zwischen 60 und 80 Löcher

Die Stadtverwaltung bestätigte, dass es in beiden Becken insgesamt zwischen 60 und 80 kleinere Löcher gibt, die über die Jahre entstanden sind. Nach GA-Informationen würde durch diese kleinen Löcher allerdings nicht so viel Wasser entweichen wie durch die nach dem Abbau der Traglufthalle gesetzten Bohrlöcher. „Die genaue Ursache kann nicht ermittelt werden, da es sich um eine Gemengelage handelt. Es musste allerdings beim Verschluss der Bohrlöcher nachgebessert werden“, so Hoffmann.

Sie verwies allerdings auch darauf, dass „in den vergangenen Jahren“ mehrfach durch das Aufbringen größerer Flicken Schadstellen ausgebessert worden seien. Der Plan war, dass nach den Ausbesserungen die Beckenfolie so noch ein Jahr in Betrieb bleiben sollte. „Ziel war, mit den Erkenntnissen aus den Bohrungen den Folienaustausch im nächsten Jahr nach Abbau der Traglufthalle durchzuführen“, so Hoffmann weiter.

Wie hoch die Reparaturkosten für die poröse Folie sind, konnte das Presseamt am Freitag nicht beziffern, da die Reparatur noch in der Ausführung sei. Ziel sei es, wie man aus dem Sport- und Bäderamt hört, die Folie so zu reparieren, dass im Herbst und Winter der Traglufthallenbetrieb für die Schulen sichergestellt ist.

Der Stadtverwaltung fehlen Rettungsschwimmer

Wie berichtet, wird das Friesdorfer Freibad in dieser Saison nicht mehr öffnen. Die kaputte Beckenfolie ist dabei nur eines von mehreren Problemen: Der Stadtverwaltung mangelt es auch an Personal. „Das Sport- und Bäderamt hat alles getan, um Rettungsschwimmer-Aushilfen zu bekommen und diese sogar selbst in Kursen ausgebildet. Es wurde unter anderem mehrmals über die Medien und Social Media darauf aufmerksam gemacht, dass Rettungsschwimmer-Aushilfen gesucht werden. Aushilfen sind nicht fünf Tage pro Woche einsetzbar, was die Planung schwierig macht“, erklärte Hoffmann am Donnerstag. Deshalb werden ab Montag, 4. Juli, das Hardtberg- und das Ennertbad montags bis sonntags nur noch von 10 bis 19 Uhr geöffnet sein.

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