Wachtberger Sportplätze Grüne für drei Kunstrasenplätze auf Kredit

WACHTBERG · Die Wachtberger Grünen sind am Freitag mit einem Investitionskonzept für die Sportplätze an die Öffentlichkeit getreten, von dem sie nun Politik, Vereine und Bürger überzeugen wollen. Der Plan berücksichtigt Investitionskosten, Zinslast und Abschreibung sowie die Unterhaltung der Plätze und stellt die Aufwendungen der Alternative gegenüber, vorerst alles beim alten zu belassen.

Unterm Strich plädieren die Wachtberger Grünen dafür, kurzfristig und parallel in Niederbachem, Villip/Villiprott und Adendorf drei Kunstrasenplätze zu bauen und auf diese Weise die vorhandenen Tennenplätze zu ersetzen. Den Überlegungen der Grünen zufolge würde die Gemeinde von dieser Variante in jedweder Hinsicht profitieren. Die Erklärung für das vermeintliche "Ei des Kolumbus" liefern die Grünen ebenfalls:

  • Finanzierung: Die drei Kunstrasenplätze sollen nach dem Willen der Grünen vollständig per Kredit finanziert werden. So kurios es klingt, ist die Partei der Überzeugung, auf diese Weise ein drohendes Haushaltssicherungskonzept eher abwenden zu können als bei einer Finanzierung von Sportstätten aus dem laufenden Haushalt. "Damit", so Grünen-Vorsitzender Oliver Henkel, "würden erst einmal keine zusätzlichen Risiken entstehen, da den zusätzlichen Investitionsdarlehen die entsprechenden Vermögenswerte in gleicher Höhe in der Gemeindebilanz gegenüberstehen". Der eigentliche Aufwand entstehe erst danach.
  • Abschreibung: Die Nutzungsdauer ist bei Kunstrasenplätzen abhängig von der Nutzungsintensität. "Da in Wachtberg dann insgesamt fünf Kunstrasenplätze zur Verfügung stehen würden, würde sich die Nutzung der Plätze gleichmäßiger als bisher verteilen und die Lebensdauer verlängern", erläutert Oliver Henkel. Dies bedeutete eine niedrigere jährliche Belastung durch die Abschreibung. "Und", so Henkel, "ein möglicher Effekt auf diese Kosten darf hier nicht unter den Tisch fallen: Es wird sicher spürbar günstiger, gleich drei Kunstrasenplätze parallel auszuschreiben als verteilt auf mehrere Jahre."
  • Zinslast: Bislang waren die Sportvereine selbst für die Aufnahme der Darlehen zuständig. "Indem die Investitionsdarlehen direkt von der Gemeinde aufgenommen würden, würden die Zinsbelastungen deutlich sinken, denn die Gemeinde erhält in der Regel deutlich günstigere Konditionen", argumentieren die Grünen. Dies reduziere den Gesamtaufwand unmittelbar.
  • Unterhaltungskosten: "Diese sind nach heutiger Erkenntnis geringer als die Unterhaltungskosten für die vorhandenen Tennenplätze", so Henkel. Daraus entstehe ein positiver finanzieller Effekt.
  • Vereine: Knackpunkt ist nach Überzeugung der Wachtberger Grünen der Umstand, dass die Gemeinde dieses Konzept nur mit Unterstützung der Vereine umsetzen könnte. Diese, so der Ansatz der Grünen, sollten deshalb die finanzielle Verantwortung für die Abschreibungen und Zinsbelastung übernehmen. Im Gegenzug sollen sie von der Gemeinde alle Einsparungen erhalten, die durch den Wegfall der Tennenplätze erzielt werden. Für die Gemeinde hätte der Ansatz nach Überzeugung der Grünen den Vorteil der Kostenneutralität, die Vereine indes könnten schnellstmöglich auf Kunstrasenplätzen spielen, könnten diese zur Mitgliederwerbung nutzen und bewegten sich auf Augenhöhe mit den Sportlern in Berkum und Pech. Oliver Henkel: "Die Verhandlung mit den betroffenen Vereinen und die Schätzung der Gesamtkosten sollten nun die nächsten Schritte sein. Danach kann die Kommunalpolitik die Ergebnisse der Recherche beraten."
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