Selbstpflück-Aktion am Wochenende Großer Ansturm auf das Heidelbeerfeld in Wachtberg

Wachtberg-Fritzdorf · Der Landwirt Mark Hochgürtel bot seine Blaubeeren am Wochenende zum Selbstpflücken an. Zeitweise kamen derart viele Menschen zum Heidelbeerfeld in Wachtberg, dass sich kleinere Staus bildeten.

Freut sich über den regen Zuspruch: Landwirt Mark Hochgürtel.

Freut sich über den regen Zuspruch: Landwirt Mark Hochgürtel.

Foto: Axel Vogel

Die Selbstpflück-Aktion von Landwirt Mark Hochgürtel, mit der er seine Heidelbeer-Ernte retten wollte, war am Wochenende ein voller Erfolg. Viele Menschen hatten den Artikel im General-Anzeiger gelesen und sich auf den Weg zu dem Feld gemacht, das zwischen Wachtberg-Fritzdorf und Oeverich liegt. Viele kamen mit dem Auto, sodass es immer wieder zu kleineren Staus und Engstellen entlang der Oevericher Straße kam.

Mark Hochgürtel: „Ich bin begeistert“

„Ich bin begeistert. Es ist schön, dass durch diese Aktion die Menschen auch wieder an Regionalität und Nachhaltigkeit denken“, so Mark Hochgürtel, der gemeinsam mit seinem Bruder Felix Luedtke die Heidelbeeren im Drachenfelser Ländchen anbaut. Wie berichtet, hatte ihm sein Großhändler kurzfristig die Abnahme seiner Beeren storniert, weil dieser nun Früchte aus Peru in den Handel bringt. „Am Samstag waren bestimmt 1000 Leute hier. Es war der Wahnsinn, auch heute wieder. Es haben mich sogar Leute aus Erftstadt angerufen, die gekommen sind“, so Hochgürtel weiter. Einen solchen Erfolg habe er nicht erwartet.

Er rechnete am Sonntag damit, dass am Ende der Aktion kaum noch Heidelbeeren an den Sträuchern hängen. „Die Menschen pflücken wirklich sehr sauber“, so der Landwirt. Er habe auch sogenannte Schüttelware zum Feld gebracht. Dabei handelte es sich um einen Mix aus guten und unreifen Beeren – aber auch diese hätten die Menschen ihm aus „den Händen gerissen“. „Auch die Ware aus dem Kühlhaus konnte ich verkaufen. Ein anderer Vermarkter hatte den Artikel online gelesen und mich gleich am Samstagmorgen besucht. Die Ware geht nun nach Holland und wird dort verpackt“, so Hochgürtel, „wir sind hier wirklich noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“.

Hans Müller aus Bad Godesberg ist einer der vielen Selbstpflücker auf dem Heidelbeer-Feld bei Wachtberg-Fritzdorf.

Hans Müller aus Bad Godesberg ist einer der vielen Selbstpflücker auf dem Heidelbeer-Feld bei Wachtberg-Fritzdorf.

Foto: Axel Vogel

Weil die Selbstpflück-Aktion so ein großer Erfolg war, denkt Hochgürtel darüber nach, die Aktion im kommenden Jahr zu wiederholen. „Aber nur hier auf diesem Feld. Das andere ist leider nicht gut zu erreichen“, so der Wachtberger Landwirt.

Selbstpflücker kommen aus Wachtberg und der Region

Die Pflücker kamen aus Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, Ahrweiler und sogar aus dem Rhein-Erft-Kreis. Monika und Stefan aus Rüngsdorf hatten rund 4,8 Kilo Heidelbeeren gesammelt. „Wir frieren einen Teil davon ein, dann kann man morgens sich immer ein paar ins Müsli legen. Aber wir machen auch Kuchen und Marmelade aus den Früchten“, so Monika. Das Ehepaar habe den Artikel gelesen und gleich beschlossen nach Wachtberg zu kommen. „Das ist doch eine Sauerei. Wir wollten der Familie Hochgürtel helfen. Das ist doch eine Win-Win-Situation für alle“, so Stefan.

Entlang des Feldes reihten sich die Autos aneinander.

Entlang des Feldes reihten sich die Autos aneinander.

Foto: Axel Vogel

Ein anderes Ehepaar argumentierte ähnlich. Aus ihren rund drei Kilo gesammelten Beeren wurde noch am Sonntag Marmelade gemacht, damit diese ganz besonders frisch ist. Das Gelee dafür hätten sie noch zu Hause.

Viele Pflücker spazierten auch zu dem Feld

Von der großen Resonanz zeigten sich die Besucher vor Ort durchaus überrascht. Viele hatten die Pflückaktion mit einem ausgiebigen Spaziergang bei herrlichem Herbstwetter verbunden. „Ich musste erst einmal auf die Landkarte schauen, wo sich das Feld genau befindet“, so Hans Müller aus Bad Godesberg. „Das Pflücken macht Spaß und selbstgepflückt schmeckt es immer am besten. Ich hoffe, dass ich drei Kilo zusammenbekomme“, so Müller.

Gepflückt werden konnte am Sonntag, 9. Oktober 2022, noch bis 17 Uhr. Das Feld liegt zwischen Wachtberg-Fritzdorf und Oeverich.

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