Umbau des Dorfsaals Wachtberger Verwaltung erteilt Absage für Aufzug im Henseler Hof

Wachtberg-Niederbachem · Der Dorfsaal im Henseler Hof in Niederbachem soll modernisiert werden. Aber was genau geschehen soll, darüber sind sich Nutzer, Politiker und Verwaltung uneins. Letztere weist auf der Sitzung des Ortsausschusses auf immer höhere Kosten hin.

 Hans-Jörg Metze von der KG Rot-Gold Niederbachem an der Theke im Dorfsaal, die ebenfalls erneuert werden soll.

Hans-Jörg Metze von der KG Rot-Gold Niederbachem an der Theke im Dorfsaal, die ebenfalls erneuert werden soll.

Foto: Axel Vogel

Mit einem alten Dauerbrenner hat sich am Montagabend der neu konstituierte Niederbachemer Ortsausschuss beschäftigt. In der Aula der Hans-Dietrich-Genscher-Schule stand die Umgestaltung des Dorfsaales im Henseler Hof auf der Tagesordnung. Nachdem die Mitglieder Leo Kreuz (CDU) zum Vorsitzenden gewählt hatten, informierte Beigeordneter Swen Christian über den Sachstand.

Wie berichtet, soll der Dorfsaal aus Mitteln des Integrierten Handlungskonzeptes mit Fördermitteln umgebaut werden. Christian erinnerte daran, dass bei dieser Maßnahme die Optimierung des Vorhandenen im Mittelpunkt steht. Nach der letzten Debatte im Infrastruktur-Ausschuss im Sommer 2020 habe sich allerdings noch ein zusätzlicher Wunsch der Politik ergeben: die energetische Optimierung der Heizungsanlage.

Heizungsoptimierung ist nicht förderfähig

Das Problem aus Sicht der Verwaltung: „Diese energetische Optimierung ist nicht förderfähig.“ Daher müsse die Planung überarbeitet werden. Auch plädiert die Verwaltung dafür, den ursprünglich angedachten Bau eines Aufzugs im Bühnenbereich nicht weiter zu verfolgen: Das habe vor allem mit den Kosten zu tun. Ursprünglich seien 700.000 bis 800.000 Euro für den Innenausbau des Henseler Hofes veranschlagt gewesen. Inklusive einer Überplanung  der Maßnahme sowie der Umsetzung des ursprünglich geplanten Aufzugs, des Einbaus von Trennwänden und der Modernisierung der Heizungsanlage ging man zwischenzeitlich von rund 1,3 Millionen Euro aus.

„Durch verschiedene Optimierungen liegen wir aktuell immer noch bei rund eine Million Euro“, sagte Christian am Dienstag auf Anfrage. Derzeit fänden parallel Abstimmungen mit dem Fördergeber, der Bezirksregierung Köln und dem beauftragten Architekten statt. „Eine überarbeitete Planung wird dem Ortsausschuss und dem Ausschuss für Infrastruktur und Bau vorgelegt“, kündigte er an.

 Der Henseler Hof 2019 während der Platz-Umgestaltung.

Der Henseler Hof 2019 während der Platz-Umgestaltung.

Foto: Axel Vogel

Karnevalisten weisen auf Bedeutung des Aufzugs hin

    Hans-Jörg Metze von der KG Rot-Gold Niederbachem wollte detailliert wissen, warum die Verwaltung den Bau des Aufzugs nicht weiter verfolge. Schließlich werde dieser dringend gebraucht, um  bei einer Vermietung des Saales schnell Platz schaffen zu können. Etwa, um Stühle mit dem Aufzug in den Keller zu befördern. „Der Ist-Zustand ist für eine Vermietung nicht hilfreich“, unterstrich er.

„Der Aufzug steht in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis“, erwiderte der Beigeordnete. Zudem ergäben sich dadurch Platzprobleme im Keller. Ex-Vorsitzender Andreas Wollmann (SPD) erinnerte daran, weitere Wünsche der vorherigen Ortsvertretung nicht zu vergessen: Etwa die neue Bestuhlung, ein Bastelraum und eine neue Küche. Klar ist bereits: Sein Nachfolger Kreuz will an weiteren Zusammentreffen im Sinne einer Aktivierungsstrategie festhalten, „wenn Corona das zulässt“.

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