Henseler Hof in Wachtberg Karnevalisten hoffen auf rechtzeitige Eröffnung des Dorfsaals
Wachtberg-Niederbachem · Die Arbeiten am Henseler Hof in Niederbachem gehen dem Ende zu. Nur das Mobiliar fehlt noch. Ob die Karnevalisten den Sessionsauftakt darin schon feiern können?
Seit fast einem Jahr laufen sie nun, die Sanierungsarbeiten im Henseler Hof. Nun aber zeigt sich langsam ein Licht am Ende des Umbautunnels. Die letzten Arbeiten werden derzeit noch erledigt. Wachtbergs Beigeordneter Swen Christian geht aktuell davon aus, dass spätestens Ende September alle Handwerker den Dorfsaal von Niederbachem wieder verlassen haben. „Wir liegen in den letzten Zügen und das Ende der Arbeiten ist abzusehen“, verspricht er. In diesen Tagen würden noch einige Restarbeiten im Inneren sowie an der Empore ausgeführt, danach geht es noch an den Treppenbelag im Innenhof.
Wie es mit der Gastronomie weitergeht, steht noch nicht fest
Eine Sache brennt den Niederbachemern unter den Nägeln: Wie es mit der Gastronomie im Henseler Hof weitergeht. Das allerdings steht nach wie vor nicht fest. Wie berichtet, hatte – für viele überraschend – die neue Gastronomin erst im Frühjahr dieses Jahres den Pachttvertrag mit der Gemeinde wieder gekündigt, bevor sie überhaupt ihr italienisches Restaurant im Juni eröffnen konnte. Die Gemeinde will jetzt die Fertigstellung des Saales abwarten, bevor ein neuer Pächter gesucht wird. Wie das Verfahren aussieht, ist aber ebenfalls noch nicht klar. „Wie die zukünftige Pächtersuche erfolgen soll, wird in den politischen Gremien beraten", hatte die Verwaltung mitgeteilt.
Nun sieht es so aus, als könnte das bald der Fall sein. Denn auch die energetische Sanierung des Dorfsaals, die bei der Planung im Mittelpunkt stand, ist weit vorangeschritten. Zu dieser gehört auch der Einbau einer Photovoltaikanlage. Darauf wird man allerdings noch ein paar Wochen warten müssen. „Aber auch das sollte bis Oktober erledigt sein“, schätzt Christian. Spätestens im Herbst werden außerdem die Lastwagen mit dem neuen Mobiliar in Niederbachem erwartet.
Sanierung kostete vermutlich 1,9 Millionen Euro
Danach werden im Rathaus die Rechnungen addiert. Während man Ende 2021 noch mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro kalkuliert hat, geht die Verwaltung derzeit davon aus, dass Sanierung und Umbau rund 1,9 Millionen kosten werden. „Wir bleiben aber auf jeden Fall unter zwei Millionen“, versichert der Beigeordnete. Für die Kostensteigerung kann Christian handfeste Gründe nennen: Neben allgemeinen Kostensteigerungen im Bauhandwerk und beim Material waren es vor allem zusätzliche Wünsche aus der Politik, die die Summe nach oben getrieben hätten, berichtet der Beigeordnete.
Mittlerweile sind die Umbauarbeiten im Keller vollständig abgeschlossen, ebenso wie der Einbau der neuen Toilettenanlagen. Und auch im Saal tut sich was: Die Theke wird dort in diesen Tagen moniert. Erledigt sind im Innenhof der Einbau einer neuen Treppe sowie des Hublifts. Die neue Tür, die den Saal mit der Terrasse verbindet, ist bereits vorhanden. Lediglich einige Leuchten müssen noch montiert und angeschlossen werden. „Aber das Ende ist in Sicht“, ist Christian sicher. Spätestens im Herbst könne der neue Dorfsaal wieder wie gewohnt genutzt werden.
Karnevalisten haben keinen Notfallplan
„Hoffnungsvoll optimistisch“, so beschreibt Bettina Kirsten-Möhlenhoff von der Karnevalsgesellschaft Rot-Gold-Niederbachem ihren aktuellen Gemütszustand. „Wir gehen derzeit fest davon aus, dass wir die Sessionseröffnung im November im Dorfsaal feiern werden“, sagt sie. „Bis dahin sind es noch gut zwei Monaten, in denen viel passieren kann“, so die Sprecherin der KG.
Einen Notfallplan gebe es derzeit nicht. Noch vertraut sie darauf, dass im November traditionell im Dorfsaal die ersten Raketen gezündet werden können. Worauf die Besucher der Sessionseröffnung aber sitzen werden, das sei derzeit noch die Frage. „Ob die neuen Tische und Stühle rechtzeitig geliefert werden, wissen wir nicht.“ Falls nicht, werden Bierbänke und -tische in den Saal hinein geräumt. „Die müssten wir allerdings mit Filz abkleben, um den Boden nicht zu beschädigen“, so Kirsten-Möhlenhoff. Aber das Programm steht, Verträge sind geschlossen. „Unser Rechnungsbuch ist voll“, sagt sie. „Wir gehen davon aus, dass alles klappt.“
Besonders schlimm wäre es aus ihrer Sicht jedoch, wenn in Niederbachem Rosenmontag nicht wie gewohnt im Dorfsaal gefeiert werden kann. „Auf dieses Ereignis freut sich jeder im Ort. In den vergangenen Jahren gab es viele Einschränkungen. Alle wünschen sich, dass wir diesmal wieder wie in den Jahren zuvor gemeinsam feiern. Denn sonst geht eine liebgewonnene Tradition am Ende verloren“, so Kirsten-Möhlenhoff.