Kultur in Adendorf Himmlische Gestalten im Schaufenster

Adendorf · Engel, wohin man auch blickt: Ein Besuch der Schaufensterausstellung im Atelier 18/80 in Adendorf lohnt sich.

 „Engel“ lautet die Schaufensterausstellung im Atelier 18/80, die Hiltrud Westheide und andere Künstlerinnen zurzeit zeigen.

„Engel“ lautet die Schaufensterausstellung im Atelier 18/80, die Hiltrud Westheide und andere Künstlerinnen zurzeit zeigen.

Foto: Petra Reuter

Rund 40 Glücksbringer, Lebensbegleiter oder einfach himmlische Gestalten zieren in Form von Engeln das Schaufenster des Ateliers 18/80. Wegen der anhaltenden pandemischen Situation hatten die Aktiven um die ehemalige Lehrerin und passionierte Malerin Hiltrud Westheide beschlossen, um die Jahreswende eine coronagerechte, thematisch passende Ausstellung zu gestalten.

„Normalerweise gab es hier immer eine Kerngruppe, einzelne Arbeitsgruppen und die Mittwochsgruppe“, beschrieb Westheide die Anfänge des Gemeinschaftsateliers in der Töpferstraße 18 vor rund drei Jahren. Seinerzeit hätten es sich die Initiatorinnen Westheide, Ute Brockhausen, Gisela Dauster und Margret Wlotzke kaum träumen lassen, dass sie nach nur einem Jahr Normalbetrieb zwei Jahre lang im inzidenzangepassten Pandemiemodus arbeiten müssen. Nach der ersten Schockstarre hatten sich die Künstlerinnen einiges einfallen lassen, um trotzdem aktiv zu sein und Kunstfreunden ihre Werke zu präsentieren. Heute bildet Westheide mit Gisela Dauster, Beate Mursch, Klothilde Ackermann und Claudia Becker den harten Kern der aktiven Künstlerinnen im Atelier 18/80.

„Ich freue mich, wenn Passanten durch das Fenster hereinschauen und dann lächelnd weitergehen“, sagt die ehemalige Kunst- und Mathematiklehrerin. Dann habe die Aktion bei diesen Menschen bereits ihr Ziel erreicht: in dieser schwierigen Zeit Freude, Abwechslung und Anregung zu schenken. So habe ihr ein Passant später geschrieben, dass er, inspiriert von der Engelausstellung, sich Zuhause selbst an den Schreibtisch gesetzt und Engel zu Papier gebracht habe. „Die Rückmeldungen sind insgesamt sehr positiv, die Menschen freuen sich über die Ausstellung“, so Westheide.

Manchmal suchten Kunstfreunde auch gezielt das Atelier auf, parkten in der Nebenstraße und schauten sich in Ruhe die Ausstellung an. Zu bieten hat das große Schaufenster des früheren Trachtenmodeladens neben gegenständlicher und abstrakter Malerei mit verschiedenen Materialien und Techniken auch Holzskulpturen oder Bronzen von Gastausstellerin Beate Meffert-Schmengler, deren Atelier in der Nachbarschaft liegt. „Auf den wenigen Quadratmetern zeigen sich hier die Vielfalt der Herangehensweisen an das Thema und die künstlerischen Möglichkeiten“, so Westheide.

Anwesend sind Künstlerinnen aus verschiedenen Gruppen meistens in Schichten, seit die Pandemie das Land im Griff hat. Es gibt Zeitslots von morgens bis kurz nach Mittag und von Mittag bis zum Abend. „Immer so, dass nicht zu viele Leute zeitgleich hier sind“, erklärt Westheide. „Und immer nach den jeweils aktuell geltenden Kontaktregeln.“ Auf diese Weise fungiere das Atelier trotz der Einschränkungen nach wie vor als Ort des Austauschs und des voneinander Lernens, sagt die Initiatorin.

In der Zeit der Engel-Ausstellung ist noch bis zum 10. Januar immer montags und samstags von 10 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 16 Uhr eine Ansprechpartnerin im Atelier. Wer sich für die Künstlergruppen interessiert oder eines der Werke käuflich erwerben möchte, erhält Informationen bei Hiltrud Westheide unter ☎ 0170/ 47 53 698.

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