Wegen Corona HofArt in Villip findet anders statt als geplant

Wachtberg-Villip · An den kommenden drei Wochenenden stellen neun Kunsthandwerker in der Hofanlage Kemp aus. Wegen des Coronavirus haben die Veranstlater das Konzept geändert.

 Handarbeit: Josef Kemp schaut durch eine seiner Holzskulpturen, die bei der „Statt HofArt“ zu sehen ist.

Handarbeit: Josef Kemp schaut durch eine seiner Holzskulpturen, die bei der „Statt HofArt“ zu sehen ist.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Manchmal hat Langeweile auch ihr Gutes. Denn wäre auf der Ausstellung, an der Josef Kemp vor 20 Jahren teilgenommen hat, auch nur ansatzweise etwas los gewesen, wäre er nicht mit einer Goldschmiedin ins Gespräch gekommen. Sie hätten nie gemeinsam eine Werkschau auf die Beine gestellt. Und die HofArt, wäre nie aus der Taufe gehoben worden.

Mittlerweile hat die Ausstellung einen festen Platz in den Kalendern von vielen Kunstbegeisterten – und ist weit über die Wachtberger Grenzen hinaus bekannt. Auch in diesem Jahr sollten verschiedene Künstler an einem Wochenende im Mai ihre Werke in der Hofanlage von Bärbel und Josef Kemp zeigen. Doch dann machte die Corona-Krise dem Ehepaar einen Strich durch die Rechnung. „Uns war schnell klar, dass die HofArt nicht wie geplant stattfinden kann“, sagt Josef Kemp. Eine Alternative musste her. Und wurde gefunden. An den letzten drei Ferienwochenenden heißt es nun in der Villiper Hofanlage „STATT HofArt“.

Neun Kunst-Handwerker präsentieren ihre Arbeiten in Werkstatt, Galerie und Garten. Eine davon ist Beate Meffert-Schmengler. Die 56-Jährige bringt mit ihren Linoldrucken ein Stück Beethoven nach Villip, darüber hinaus zeigt sie einige ihrer Bronzeskulpturen. „Das Ambiente hier ist einfach unschlagbar“, sagt Meffert-Schmengler. „Die Hofanlage ist meine beste Ausstellungsmöglichkeit in der näheren Umgebung.“ Der Austausch mit den Gästen und anderen Künstlern „ist das, was es so spannend macht“. Daraus resultierten nicht selten neue Projekte, ergänzt Kemp.

Spielt also Corona gar keine Rolle? Doch, betont Kemp. Abstands- und Hygieneregeln gelten wie überall, eine Eröffnung mit Musik, Wein, Kaffee und Kuchen wird es nicht geben. Darüber hinaus dürfen sich „nur“ rund 70 Leute gleichzeitig in der Hofanlage aufhalten. Das Hauptaugenmerk, so Kemp, liege auf den Ausstellern. „Aber wir wollen natürlich trotzdem zum Verweilen einladen.“

Und: In diesem Jahr stammen sämtliche Künstler aus der näheren Umgebung. Findet die HofArt lediglich an einem Wochenende statt, kommen diejenigen, die eine weitere Anreise haben, bei den Kemps unter. Das wäre in diesem Jahr so gut wie unmöglich. Denn: Zählt man eine Woche Vorbereitung dazu, müssten sie in diesem Jahr theoretisch drei Wochen Urlaub in Villip machen, um an allen Wochenenden dabei sein zu können, sagt Kemp und schmunzelt.

Einige Kunstwerke von Meffert-Schmengler, aber auch Drechselarbeiten von Kemp, Glasgestaltung von Helga Feuser-Strasdas und Skulpturen von Marco Di Piazza haben ihren Weg bereits in die Hofanlage gefunden. Andere wie Schriftkunst von Anja Eichen, Malerei von Kristina Kanders, Hutdesign von Erika Klette, Schmuckgeräte von Thomas Knauf und keramische Objekte von Frank Schillo werden bis zum Wochenende folgen. Eins weiß Kemp schon jetzt ganz sicher: „Es wird mir wieder in der Seele wehtun, wenn die Arbeiten abgehängt werden.“ Manche Dinge bleiben also, wie sie sind. Trotz Corona.

Die „STATT HofArt“ findet an den Wochenenden 25. und 26. Juli, 1. und 2. August sowie 8. und 9. August jeweils von 14 bis 18 Uhr in der Hofanlage Kemp, Holzemer Straße 4, statt. Eine Anmeldung ist in diesem Fall nicht notwendig. Wer individuelle Führungen an den Wochentagen bevorzugt, kann unter ☎ 0228/32 12 74 einen Termin vereinbaren.

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