Gemeinde plant Impfaktion In Wachtberg sind erst zwei Flüchtlinge geimpft

Wachtberg · In Wachtberg haben bislang nur wenige der 300 von der Gemeinde betreuten Personen einen Schutz gegen das Corona-Virus. Das soll sich bald ändern. Die Gemeinde Wachtberg ist gerade dabei, eine Impfaktion zu organisieren.

 Eine Mitarbeiterin der Impfstelle in Rheinbach macht die Spritzen für die Impfung bereit. Der linksrheinische Kreis hat kein eigenes Impfzentrum.

Eine Mitarbeiterin der Impfstelle in Rheinbach macht die Spritzen für die Impfung bereit. Der linksrheinische Kreis hat kein eigenes Impfzentrum.

Foto: Axel Vogel

Die Impfung der Flüchtlinge in Wachtberg kommt nicht so recht voran. Das betrifft vor allem die Menschen in den Sammelunterkünften der Gemeinde. Das erfuhr der General-Anzeiger aus Kreisen der ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuer. Die würden sich ein zügiges Impfen wünschen, besonders mit Blick auf das erhöhte Ansteckungsrisiko in den Gemeinschaftsunterkünften. „Eigentlich gehören sie zur Gruppe 2 der zu Impfenden“, so ein Betreuer, der namentlich nicht genannt werden will. Damit hätte diese Gruppe eine hohe Impfpriorität.

Wie Benedikt Bungarten, Referent des Wachtberger Bürgermeisters, auf Anfrage mitteilt, betreut die Gemeinde Wachtberg derzeit circa 300 Flüchtlinge, die entweder noch im Asylverfahren stehen oder dieses bereits abgeschlossen haben und einen Aufenthaltsstatus besitzen. „Von diesem Personenkreis sind nach unserer Kenntnis zwei Personen über ihre jeweilige Arbeitsstelle voll geimpft“, so Bungarten. „Weitere Erstimpfungen gab es nach den hier vorliegenden Informationen noch nicht.“ Mit anderen Worten: Die Anzahl der geimpften Flüchtlinge in der Gemeinde ist derzeit noch verschwindend gering.

Dabei stehe die Kreisverwaltung bereit, betont Rita Lorenz, Sprecherin von Landrat Sebastian Schuster, wenn es um die Flüchtlinge in den von der Gemeinde betreuten Sammelunterkünften geht: „Alle diese Flüchtlinge fallen unter die Impfpriorisierung 2." Und für genau diese Gruppe wie auch Obdachlose halte der Kreis entsprechend Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson vor. Entscheidend sei nun aber die Impfbereitschaft dieses Personenkreises beziehungsweise, ob eine entsprechende Impflogistik inklusive eines Arztes zur Verfügung steht, führt Lorenz aus: „Das ist wiederum Sache der Gemeinde."

Jene Flüchtlinge, die nicht in Sammelunterkünften leben, sondern privat wohnen, würden auch keiner Priorisierung mehr unterliegen, führt die Kreissprecherin aus. Sprich: Diese Gruppe muss sich -wie die deutsche Bevölkerung auch- selber um einen Impftermin kümmern.

Bungarten bestätigt, dass sich die Gemeinde bei der Abfrage unter den Flüchtlingen auf die Personen konzentriere, „die in Übergangsheimen (Gemeinschaftsunterkünften) untergebracht sind“. Von diesen rund 60 Personen hätten derzeit 35 ihr Interesse bekundet, sich impfen zulassen, führt er aus. „Eine abschließende Zahl kann nicht valide genannt werden."

Zum angedachten Verfahren in Sachen Impfen sagt Bungarten: Es sei geplant, die an einem Impfangebot interessierten Flüchtlinge dezentral in Wachtberg impfen zu lassen. Die Gemeindeverwaltung führe hierzu Gespräche mit Ärzten vor Ort, um diese Maßnahmen zu organisieren. Diese sind weit gediehen, wie die Gemeindesprecherin am Dienstag auf Anfrage ergänzte: „Wir stehen aktuell in den Vorbereitungen und werden die Impfaktion zeitnah durchführen."

Dabei sei der Informationsbedarf der Flüchtlinge aus Sicht der Gemeinde in Sachen Corona „sehr hoch“, führt Bungarten aus: „Sowohl was die Impfmaßnahmen als auch die allgemeinen Regelungen der Corona-Schutzmaßnahmen betrifft.“ Hier bewähre es sich, dass die Gemeindeverwaltung sprachkundige und sehr engagierte Sozialarbeiterinnen zur Betreuung der Flüchtlinge eingesetzt habe. „Die Beachtung der Corona-Regeln unter den Flüchtlingen ist nach unserer Beobachtung sehr zufriedenstellend, die Bewohner achten sehr diszipliniert und sorgfältig auf die Einhaltung“, betont Bungarten.

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