Wachtberger Jugendorchester probt digital Junge Musiker wünschen sich endlich wieder ein Konzert

Wachtberg · Ein Jahr Distanz: Für das Wachtberger Jugendorchester gestalten sich die Proben und das Zusammenspiel schwierig – trotz Treffen über das Internet. Zudem sucht der Trägerverein einen neuen Schatzmeister.

 Orchestersprecherin Emma Needham spielt ihre Geige vor dem Laptop, über den sie mit den anderen Musikern des Jugendorchesters Wachtberg Kontakt hält.

Orchestersprecherin Emma Needham spielt ihre Geige vor dem Laptop, über den sie mit den anderen Musikern des Jugendorchesters Wachtberg Kontakt hält.

Foto: Petra Reuter

 Ab März 2020 ging erst einmal gar nichts mehr. So beschreibt Christoph Koch, Vorstandsmitglied des Vereins Wachtberger Jugendorchester, die Lage im Ensemble zu Beginn der Pandemie. Auch wenn es vorübergehend Zwischenlösungen gegeben hat, wirke sich die andauernde Distanz zwischen den Musikern weiter negativ auf die Proben, das Zusammenspiel, aus. Was sich die Musiker wünschen, ist klar: Endlich wieder ein Konzert.

Am Anfang der Pandemie war das Üben auf digitaler Ebene alles, was machbar war, sagt Koch. „Im Sommer konnte das Jugendorchester dann im Wechsel in kleinen Besetzungen im Köllenhof proben“, berichtet er. Später waren auch im Schulzentrum wieder Proben auf Abstand möglich. Zudem brachte Leo Zimmer, Dirigent und musikalischer Leiter, die 18 jungen Musiker digital zusammen, wann immer es ging, fügt Koch hinzu.

Distanz wirkt sich auch auf Trägerverein negativ aus

Die Distanz wirkt sich aber auch auf die Aufgaben innerhalb des Trägervereins negativ aus. „Man sieht sich nicht mehr, der kleine Dienstweg fehlt“, sagt Koch. Würde beispielsweise ein Vorstandsmitglied ausscheiden, ergäbe sich die Nachfolge üblicherweise durch Gespräche. Und tatsächlich steht der Verein vor diesem Problem: So sucht das Jugendorchester bereits seit längerem einen neuen Schatzmeister als Nachfolger für Annette Hindert. Deren Kinder sind dem Jugendorchester schon vor längerer Zeit entwachsen. „Laut Satzung müsste sich der Verein auflösen, wenn wir keinen Nachfolger finden“, sagt Hindert. Die Aufgaben seien nicht schwierig und man könne sie ihrer Meinung nach auch auf zwei Personen aufteilen.

Orchestersprecherin Emma Needham (16) kennt die Probleme der Distanz aus der Perspektive der Aktiven. Sie spielt Geige, seit sie etwa neun Jahre alt ist. Den ersten Lockdown hatte sie während eines Auslandsaufenthalts in Irland per Zoom-Meeting mitbekommen. Als sie zurückkehrte, konnte sie schon wieder ein wenig proben. Zurzeit sind die gemeinsamen Übungszeiten in Präsenz jedoch wieder ausgesetzt. Zu tun gibt es für sie als Sprecherin trotzdem einiges. „Der Antrittsbesuch beim Bürgermeister und die regelmäßigen Treffen zum Beispiel. Da besprechen wir Organisatorisches zu Konzerten oder zur Orchesterfahrt“, sagt sie.

Geplant wird in jedem Fall, übrigens auch für ein Konzert, das am 5. September um 11.30 Uhr im Rahmen des Beethovenpicknicks auf Gut Odenhausen stattfinden soll, teilt Zimmer mit. Auch wenn die Zeiten schwierig seien, entwickle sich das Jugendorchester weiter, betont er. Jüngst hat beispielsweise Simon Wangen die Gruppe der Streicher übernommen. Auch Nachwuchs aller Orchesterinstrumente, gerne auch Streicher, könnten laut dem Dirigenten jederzeit dazustoßen.

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