Verkaufsveranstaltung in Villip Kaffeefahrten werden in der Regel nicht überprüft

VILLIP · Nach Handgreiflichkeiten am Rande einer Verkaufsveranstaltung in Villip hat sich nun Bürgermeister Theo Hüffel geäußert.

Nachdem sich die Gemeinde Wachtberg auf Anfrage zunächst nicht zum Thema "Kaffeefahrten" äußern wollte, bezieht nun Bürgermeister Theo Hüffel Stellung zum GA-Artikel. Am Freitag kam auf dem Parkplatz Holzemer Straße zu Rangeleien, als sogenannte Kaffeefahrten-Jäger des Geländes verwiesen wurden.

Hüffel gibt an, dass das Wachtberger Ordnungsamt am Tag selbst erst wenige Stunden vor der bevorstehenden Veranstaltung davon in Kenntnis gesetzt worden sei. Es sei keine Prüfung geplant gewesen. "Es ist auch nicht üblich, dass das Ordnungsamt jede sogenannte Kaffeefahrt überprüft", teilt der Bürgermeister mit.

In Hinblick auf die Handgreiflichkeiten am Rande der Veranstaltung, an der wohl ein Filmer eines kritischen Internetportals beteiligt war, verweist der Wachtberger Verwaltungschef auf die Zuständigkeit der Polizei, deren Ermittlungen in der Sache andauern. Gleichzeitig stellt er heraus, dass die Entwicklung "sicherlich nicht voraussehbar" gewesen sei.

Angesichts des laut Augenzeugen unüblichen Verlaufs der Veranstaltung vermuten nun einige, dass die Verkaufsfirma vor kritischen Gästen gewarnt wurde. Dass ein solcher Tipp womöglich vom Ordnungsamt ausgegangen sei, weist Bürgermeister Hüffel in seiner Stellungnahme "strikt zurück".

Rudolf Pieper, der sich mit Freunden gegen betrügerische Kaffeefahrten einsetzt und am Freitag vor Ort war, hatte gegenüber dem GA berichtet, dass der Verkäufer die Bemerkung "Fürs Ordnungsamt zum Notieren" gemacht habe.

Dass ihn dann ein Teilnehmer der Kaffeefahrt gefragt habe, ob er für das Ordnungsamt arbeitet, könne auch daran liegen, dass er regelmäßig Mitreisenden von anderen Fahrten bekannt sei, sagte Pieper am Dienstag. Hüffel vermutet, dass Pieper selbst den Veranstaltern bekannt sein könnte.

Einer von Piepers Mitstreitern hatte sich bereits vor Freitag in einem Brief an den Wachtberger Bürgermeister gewandt. Hüffel bestätigt dies, betont aber zugleich, der Verfasser habe "einen Zwischenbescheid" erhalten. Zur Kritik, die Kaffeefahrt-Jäger hätten ihn nicht erreichen können, erklärt Hüffel, dass nach Informationen seines Fachbereichs zwar ein Anruf eingegangen, aber dabei "kein Wunsch nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister" geäußert worden sei. Die Kritiker der Fahrten prüfen derweil weitere Schritte gegen die Gemeinde.

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