Raubüberfall auf Tankstelle in Niederbachem Kassierer soll Überfall mit Räuber inszeniert haben

Wachtberg · Nach dem Urteil gegen einen 22-jährigen Tankstellenräuber hat die Staatsanwaltschaft nun ein Verfahren gegen den Kassierer eingeleitet. Der Vorwurf: Er soll den Überfall mit dem Verurteilten inszeniert haben.

Nachdem das Bonner Landgericht einen 22-Jährigen nach dem Raubüberfall auf eine Tankstelle in Wachtberg-Niederbachem wegen schweren Diebstahls zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt hat, ist nun ein Strafverfahren gegen den 23-jährigen Kassierer eingeleitet worden. Dies bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Alles war offenbar nur Show: Die Maskierung des Räubers, das vermeintliche Entsetzen des Tankstellenmitarbeiters, der in den Lauf einer Pistolenattrappe schaute, sowie das zügige Einpacken von 19 Stangen Zigaretten in eine leere Sporttasche. „Eine Theatervorstellung, die nur für die Überwachungskamera aufgeführt worden ist“, wie die 10. Große Strafkammer im Urteil feststellte. Denn der Tankstellenraub am 5. Juli 2017 sei eine raffinierte Inszenierung gewesen, die der 22-jährige Räuber mit dem befreundeten Kassierer, der am Tatabend Dienst hatte, zuvor ausgeheckt hätte.

Wie berichtet, hatte der Angeklagte am ersten Prozesstag den gemeinsamen Plan gestanden. Der Kassierer jedoch hatte als Zeuge den Vorwurf bestritten, dass sie gemeinsame Sache gemacht hätten und dass er einen Auftritt als Laiendarsteller hatte. Schließlich wollte er den Freund auf der Anklagebank „nur ganz entfernt“ kennen. Aber nach Überprüfung der Handys mussten die Richter feststellen, dass das Duo noch einen Tag vor dem Überfall Whatsapp-Kontakt hatte.

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