Kleines Kino Kino Drehwerk in Wachtberg gibt es seit zehn Jahren

WACHTBERG-Adendorf · Das Drehwerk war die größte Töpferei in Adendorf und bis ins Jahr 2001 in Betrieb. Rudi und Franiska Knorr haben sie zu einem Kino ausgebaut.

 Das Drehwerk in Adendorf feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen und wartet dafür mit einem großen Programm auf.

Das Drehwerk in Adendorf feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen und wartet dafür mit einem großen Programm auf.

Foto: Axel Vogel

Dass Rudi Knorr ein ausgewiesener Kenner von Filmen ist, hört man aus seinen leidenschaftlichen Schwärmereien über die neuesten Auskopplungen aus der Welt der Blockbuster leicht heraus. Dabei ist sein Gespür für potenzielle Publikumslieblinge maßgeblich für die Programmgestaltung eines der wohl kleinsten Kinos der Republik, dem Drehwerk 17/19 an der Töpferstraße in Adendorf. In diesem Monat feiert das Lichtspielhaus mit angeschlossenem Kulturprogramm sein zehnjähriges Bestehen. Der Kinogründer und sein Team präsentieren deshalb ein buntes Programm und blicken zurück auf die Geschichte des Drehwerks.

„Das Drehwerk war die größte Töpferei in Adendorf und bis ins Jahr 2001 in Betrieb“, sagt Rudi Knorr. „Zwei Jahre nach deren Schließung haben wir das marode Gebäude gekauft und grundlegend saniert.“ Zunächst brachten Knorr und seine Ehefrau Franziska in den Räumen im Erdgeschoss lediglich ihre Agentur unter, die Kinowerbung verkauft. „Oben, wo jetzt die Gastronomie und die Bühne sind, sollte erst nur ein Dachboden bleiben“, so Knorr. „Die Gemeinde schlug uns vor dort Wohnungen einzurichten. Wir entschieden uns aber nach einigen Überlegungen für Kultur. So haben wir den Bereich zu dem ausgebaut, was er heute ist.“

Hinzu kam das Kino, gefunden werden musste nach der Fertigstellung nur noch ein Name. Knorrs Ehefrau kam schließlich der Einfall, den Kulturbetrieb „Drehwerk“ zu nennen. „In Anlehnung die Dreh-Töpferscheiben und an Filme, die schließlich gedreht werden müssen.“ In dem Familienbetrieb, in dem neben Knorrs Frau auch der Sohn als Koch arbeitet, wird seitdem eine ausgewogene Mischung an Künstlern, Filmen aus aller Welt und kulinarischen Köstlichkeiten geboten. Dabei helfen der Familie inzwischen mehrere Mitarbeiter. Um das Zehnjährige gebührend zu feiern, legt sich das Team ordentlich ins Zeug. „Wir veranstalten am Sonntag, 29. Oktober, ab 10 Uhr ein zehnstündiges Programm mit Live-Musik, einem Zauberkünstler, Kinderschminken und Kurzfilm-Blöcken im Kinosaal“, so Knorr. Das Kino will Filme aus allen Genres zeigen, von Kinderfilmen bis zu schwarzen Komödien. Im Veranstaltungsraum tritt ganztägig eine Jazz-Band auf, während die Küche Häppchen und deftige Küche für den großen Hunger kredenzt. Dabei soll ein Teil des Erlöses für einen guten Zweck gespendet werden.

Das zehnjährige Bestehen ist für den 62-jährigen Kinobesitzer nach eigener Aussage auch eine Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. „Meine Frau und ich machen das mit Leib und Seele“, so Knorr. „Langsam wird es aber Zeit, einen Nachfolger für das Drehwerk zu suchen.“ Das soll aber nicht von heute auf morgen passieren, sondern erst in den nächsten Jahren. Denn den Spaß am Drehwerk hat die Familie noch nicht verloren.

Mehr Informationen zum Fest gibt es auf www.drehwerk-1719.de

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