Bis zu 2500 Pakete am Tag Kleinste Wachtberger Post im Weihnachtsgeschäft

Villip · Am letzten Tag vor Heiligabend ist bereits Ruhe in die kleine Postfiliale in Villip eingekehrt. Höhepunkt des Paketansturms war bereits zu Beginn der Woche.

 Elisabeth Gertzmann (li.) und Antonia Künkler managen die Weihnachtspakete in der kleinen Villiper Post.

Elisabeth Gertzmann (li.) und Antonia Künkler managen die Weihnachtspakete in der kleinen Villiper Post.

Foto: Petra Reuter

Am Beginn der Weihnachtswoche erreichte der Paketverkehr bei der Deutschen Post DHL ihren Höhepunkt. Auch in der kleinen Villiper Post war allerhand zu tun. Am 23. Dezember prognostizierten die Mitarbeiterinnen Elisabeth Gertzmann und Antonia Künkler bei Dienstbeginn einen etwas ruhigeren Arbeitstag: „Am letzten Tag kommt nicht mehr so viel“, meinten sie unisono.

Elisabeth Gertzmann, im Ort gerne Christel von der Post genannt, übernahm die kleine Filiale in der Holzemer Straße 7 vor rund 32 Jahren. In dieser Zeit erlebte die heute 72-Jährige einen versuchten Überfall, wurde wegen eines Telefonbuchs von einem Kunden krank aus dem Bett geklingelt und wandte gemeinsam mit Luc Buyck 2009 die drohende Schließung ab. Als am Anfang des Jahres eine automatisierte Poststation vor der Filiale gebaut wurde, sorgten sich die Villiper um ihre Post. Ein Sprecher des Unternehmens betonte jedoch, die Station sei ein zusätzliches Serviceangebot, die Filiale solle bleiben.

Die meisten schicken ihre Weihnachtspakete früh los

Diese Entscheidung genossen die Villiper und Holzemer gerade in der Vorweihnachtszeit. Katharina von Rohr brachte noch die letzten Briefe zum Kasten. „Die Pakete habe ich alle schon verschickt, das mache ich immer früh“, sagte die Holzemerin. Sie kommt seit mehr als 25 Jahren hierher und war froh, dass ihr Weg nicht allzu weit war. „Für die Kinder, die Enkel und die Geschwister“ hatte sie hier ihre Päckchen auf den Weg gegeben. Offenbar hatten die meisten Kunden das Gros der Weihnachtspost früh erledigt. Am Wochenanfang hatten Gertzmann, Künkler und ihre Kollegin Jutta Schreiber-Buyck zwei randvoll mit Geschenken und Aufmerksamkeiten bepackte Rollwagen vom Schalter in den Lagerraum gerollt. Hier holt der Fahrer die Sendungen in der Regel um 17.30 Uhr ab.

„Wenn besonders hohes Aufkommen ist, dann fahren auch mehr Fahrzeuge“, berichtete Gebietsbetreuer Alexander Burchert. Liegen bleiben soll vor dem großen Fest nämlich in keinem Fall etwas. Ein hehres Ziel, denn zwei Tage vor Heiligabend erreichte das Paketaufkommen laut Postsprecherin Jessica Balleer mit bundesweit rund elf Millionen Sendungen einen Höhepunkt. Die Zahlen seien mit dem Vorjahr vergleichbar und stünden mit der Pandemie und dem gesteigerten Interesse am Onlinehandel in Zusammenhang. In Wachtberg stellten die Boten schon neun Tage vor Weihnachten etwa 2500 Pakete an einem einzigen Tag zu. „Das Team leistet seit Wochen hervorragende Arbeit, sodass die Sendungsmenge gemeinsam bewältigt werden kann“, so Balleer.

„Das ist das Schöne hier, der persönliche Kontakt“

Auch in der Villiper Filiale schreibt man Teamarbeit groß, bestätigten Künkler und Gertzmann. Als ein großes, fast 30 Kilogramm schweres Paket gebracht wurde, fasste auch der Kunde mit an, um das Schwergewicht ins Lager zu bugsieren. „Das ist das Schöne hier, der persönliche Kontakt“, fand Gertzmann. Die 72-Jährige ist selbst theoretisch im Ruhestand und arbeitet nur noch im kleinen Rahmen mit. „Aber wenn wir hier Hilfe brauchen oder Fragen haben, kann ich sie immer ansprechen“, sagte Künkler. Und das soll nach dem Wunsch der beiden Postlerinnen „so lange wie möglich so bleiben“.

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