Erstes Fazit nach sechs Monaten Leiter der Bürgerdienste verteilt gute Noten an Wachtberger
Wachtberg · Seit einem halben Jahr ist Jan Schatton Fachbereichsleiter der Bürgerdienste in Wachtberg. In seine neuen Aufgaben hat er sich gut eingefunden.
Mit Alfons Engels trat im vergangenen Jahr nach 47 Dienstjahren ein Urgestein der Wachtberger Verwaltung in den Ruhestand. In die Position des Leiters der Bürgerdienste folgte ihm Jan Schatton. Jüngst blickte „der Neue“ auf die ersten sechs Monate im neuen Wirkungskreis zurück. Dabei attestierte er den Wachtbergern in und außerhalb der Verwaltung beste Noten.
Berufliche Stationen in Brühl, Nürnberg und Dietz
Die französisch-nasale Aussprache des -on am Ende seines Namens verdanke er seinen vor mehreren Generationen nach Deutschland gekommenen Vorfahren aus dem Nachbarland, erzählte der 54-Jährige. Der gebürtige Bonner begann seine Verwaltungslaufbahn im nahen Brühl, verbrachte zu Beginn der 90er Jahre zwei Berufsjahre in Nürnberg und kehrte schließlich nach Bonn zurück. Hier arbeitete er 27 Jahre lang in der Verwaltung der Bundespolizei, zuletzt als Verwaltungschef in Dietz. Als Amors Pfeil ihn in die Grafschaft zog, fand er in Wachtberg ein neues berufliches Zuhause.
Das Miteinander im Rathaus habe ihn auf Anhieb am meisten beeindruckt, stellte er der Wachtberger Verwaltung spontan ein gutes Zeugnis aus: „Der Start war toll und hat alle meine Erwartungen übertroffen.“ Aus seiner Erfahrung sei es keinesfalls selbstverständlich, dass man so gut zusammen im Team arbeite, sich gegenseitig ergänze, Erfahrungen austausche und unterstütze wie in Wachtberg, so Schatton. Bei Fragen könne er sich immer auf die Kollegen verlassen. Und Fragen habe er gerade in der Anfangszeit eine Menge gehabt. „Die Aufgaben einer Bundesbehörde unterscheiden sich sehr von den Aufgaben innerhalb einer Gemeinde“, erklärte er.
Wachtberg kennen lernen und sich einarbeiten
Um sich einzuarbeiten und Wachtberg kennenzulernen, begleitete er die Mitarbeiter des Ordnungsamts auch im Außendienst. Das auch in Zukunft immer mal wieder zu tun, verstehe er als einen Teil seiner Aufgabe als Kopf der Bürgerdienste, sagte der Fachbereichsleiter. Hinsichtlich vielfacher Beschwerden wegen falschen Parkens und zu schnellen Fahrens stellte er fest: „Es gibt Regeln, die kontrollieren wir auch.“ Problematisch sei das falsche Abstellen von Fahrzeugen vor allem dann, wenn Rettungsfahrzeuge Straßen nicht mehr passieren können.
Hinsichtlich der Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge beurteilten viele Bürger den Verkehr an etlichen Stellen im Ländchen als zu schnell, berichtete Schatton. Um dieses subjektive Empfinden in für die Politik und die Polizei fassbare Werte umzumünzen, stünden für dieses Jahr zwei Neuanschaffungen für Wachtberg ins Haus: Ein SDR-Gerät für die Seitenradarmessung und ein Geschwindigkeitsmessgerät, das dem Autofahrer per Visualisierung die gefahrene Geschwindigkeit verdeutlicht. Letzteres lässt vor allem an Schulen und Kindergärten oft die Autofahrer den Fuß am Gas besser kontrollieren. Dagegen misst das unauffälligere SDR-Gerät an möglichen Problemstrecken die Tageszeit, Geschwindigkeit, Richtung und Art der Fahrzeuge. Bestätigten die gemessenen Daten das subjektive Empfinden der Bürger, so könne man auf dieser klaren Datengrundlage gegenüber den Entscheidungsebenen passend argumentieren, führte Schatton aus.
Mehr Verständnis bringt konstruktivere Ergebnisse
Zu gelegentlich offensiv vorgebrachten Beschwerden in nachbarschaftlichen Bereich wünschte sich Schatton bei den Beteiligten manchmal mehr Gelassenheit. Nach seinem Empfinden brächte etwas mehr Verständnis an der Gartengrenze mehr konstruktive Ergebnisse. Wie sehr die Wachtberger in schwierigen Zeiten wie in der Flüchtlingswelle oder nach der Flut im vergangenen Jahr über diese Probleme hinwegsehen und mitanfassen können, beeindruckte ihn hingegen. Was ihn noch an seinem neuen Einsatzort freut: „Ich habe bei meiner Tätigkeit in der Bundesbehörde immer den Kontakt zum Bürger vermisst. Hier habe ich diesen Kontakt.“