Evangelische Kita in Ließem Leiterin berichtet über den Alltag in Containern

Wachtberg-Liessem · Die Kita-Container in Ließem sind nur eine Zwischenlösung. Und doch fühlen sich die Kinder sehr wohl, wie Leiterin Karin Pagenkopf im Bildungsausschuss erzählte. Umgewöhnen müssen sich die Erzieherinnen künftig nicht: Der Neubau entsteht nun endgültig am alten Standort.

 In den Containern des neuen Schnuffelhauses gibt es teils bodentiefe Fenster und somit eine gute Sicht nach draußen.

In den Containern des neuen Schnuffelhauses gibt es teils bodentiefe Fenster und somit eine gute Sicht nach draußen.

Foto: Kita Liessem

Sie sind wortwörtlich angekommen in ihrem neuen Schnuffelhaus, die eine Gruppe der evangelischen Kita in Ließem. Leiterin Karin Pagenkopf erzählte im Bildungsausschuss anschaulich vom Umzug in das Container-Provisorium. Dieser war nötig geworden, da der Anbau der Kita an der Marienstraße völlig marode ist; Gebäude und Grundstück gehören der Gemeinde. „Die Wege sind länger, aber es macht Spaß“, sagte Pagenkopf zum Alltag in den Containern. Neuer Luxus für sie sind ein eigener Raum und für die Kinder bodentiefe Fenster, sodass sie draußen alles beobachten können. Und auch der Abbruch der alten Räume, der laut Bürgermeister Jörg Schmidt (CDU) jetzt beginnt.

Beschlossen ist nunmehr auch, dass die neue Kita auf dem Gelände der alten entstehen wird. Die Verwaltung kehrt damit zur ursprünglich beschlossenen Planung zurück: Auf Antrag von CDU und Grünen hatte man zwischenzeitlich nach einem Alternativgrundstück im Ort gesucht. Verhandlungen bezüglich eines Grundstücks im Bereich Roggenacker seien ohne Erfolg geblieben. Insgesamt habe man neun Standorte bewertet, teilte die Verwaltung in ihrer Vorlage mit. 

Kita-Kinder müssen während der Bauzeit umziehen

Sabine Killmann (Grüne) wollte von Bürgermeister Schmidt wissen, wie es nun weitergehe. Die Planungen würden nach dem Abriss beginnen „je nach Zeitressourcen der Verwaltung“, sagte dieser. Vor allem die Beschaffung der Luftfilter binde viel Personal, ließ Schmidt durchblicken. Trotz einer Vorentwurfsplanung werde wohl neu gedacht werden müssen. Als Bauplatz nannte er den Containerstandort samt Pavillon, in dem noch die andere Gruppe untergebracht ist. 

Heißt also, die Gemeinde ist für die Bauzeit dringend darauf angewiesen, dass die Kita an der Alten Molkerei in Berkum errichtet wird. Denn dorthin sollen die Kinder der Limbach-Kita Schatzkiste wechseln – die Ließemer könnten deren freie Räume dann nutzen. Da in Berkum von Bauarbeiten noch nichts zu sehen ist, fragte Jutta Danylow (SPD) besorgt nach einer längeren Nutzung der für zwei Jahre gemieteten Container in Ließem. Das sei möglich, meinte Schmidt, betonte aber, dass der Berliner Betreiber Stepke nicht mehr als ein Jahr Bauzeit für Berkum avisiert habe. „Meines Wissens liegt die Baugenehmigung schon lange vor, aber der Betreiber musste wohl noch ein kleineres Problem lösen.“

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