Untersuchung in Adendorf Lose Schindeln an Sankt Margareta sitzen wieder fest

Adendorf · Ein Gutachter untersucht zurzeit die Schäden an der Kirche Sankt Margareta in Adendorf. Die Sanierung erfolgt jedoch frühestens Mitte 2018.

 Der Kirchturm in Adendorf wird ausgebessert

Der Kirchturm in Adendorf wird ausgebessert

Foto: Axel Vogel

Der Wetterhahn dreht und dreht sich. Das schon seit bestimmt 60 Jahren. Ein kleines Bauteil unter seinen Sporen sorgt dafür, dass ihm Regen und Frost nichts anhaben können und er so mit seinem Schnabel immer anzeigt, wohin der Wind bläst. Etwas anders sieht es da schon mit der Kirche Sankt Margareta aus, auf dem der stolze Gockel thront. Fachleute untersuchen gerade Dach und Mauerwerk nach dem Ausmaß vorhandener Schäden.

Zur Bestandsaufnahme rückten ein Sachverständiger und weitere Experten nun mit einem sogenannten Hubsteiger bis an die Kirchturmspitze. „Es gibt Probleme mit nicht mehr gut funktionierenden Materialien. Ein paar Dachschindeln sitzen nicht mehr an der richtigen Stelle“, sagte Architekt Alfred Schneider von Schneider & Klose in Kürrighoven. Die wurden direkt wieder befestigt. Runtergefallen sei bislang allerdings noch nichts, es bestehe keine Gefahr. Auch wenn es noch nicht in Sankt Margareta reinregnet, sei jetzt der Zeitpunkt gekommen zu handeln. „Denn sonst werden die Schäden größer“, so Schneider.

Die Experten notieren sich derzeit alles, was ihnen auffällt. „Es geht dabei um die ganze Kirche“, sagte Schneider. Einige Beispiele: Das Turmkreuz ist zwar standfest und in einem guten Zustand, allerdings ohne Rost und mit einem neuen Anstrich noch schöner. Säße der Hahn auf einem Metalllager, wäre er heute wohl bewegungsunfähig. Er hockt laut Architekt allerdings auf einer Glaskugel, was ihn so agil hält. Der Glockenturm ist übrigens erst im 18. Jahrhundert gebaut worden.

Der Putz bröckelt

Am Kirchensockel bröckelt nach der letzten Sanierung vor etwa 60 Jahren mittlerweile der Putz. „Ein Bauchemiker hat Proben gezogen und analysiert sie, um die Zusammensetzung des Putzes zu untersuchen“, erklärte Schneider. Es gehe darum, die gleiche Mischung zu finden, damit sich die alten und neuen Materialien später vertragen. Es kommt etwa auf die richtige Menge von Zement und Kalk an. Die Fachleute wollen aber auch wissen, ob zuletzt Kalkfarben oder kunststoffhaltige aufgetragen wurden. Wie viele Farbschichten gibt es, wollen sie wissen?

„Auch die Kirchenfenster haben wir noch mal genauer angeschaut“, so der Architekt. Es gäbe Korrosionsschäden an Rahmen, „die ein oder andere Bleieinfassung ist nicht mehr stabil“. Sanierungsbedarf besteht auch beim Holz an den Dachgesimsen und Gauben. Dort seien die Lacke verwittert, wodurch die Balken nicht mehr geschützt sind. Es werde aber kein neuer Dachstuhl fällig. Auch der Glockenstuhl sei ausgesprochen stabil.

„Wir sind grundsätzlich in den Anfängen“, sagt Klaus Kurscheidt vom Kirchenvorstand. „Es ist klar, dass die Kirche innen und außen renoviert werden muss.“ Deshalb sei nun der Gutachter bestellt worden. Nach der Analyse muss das Erzbistum entschieden, was genau gemacht wird, und die Kosten dafür ermitteln. Nach Kurscheidts Angaben geht es nicht vor Frühsommer 2018 los. Fest stehe: Die Adendorfer Kirche habe von allen in Wachtberg eine Sanierung am nötigsten.

Ein paar Untersuchungen stehen jetzt noch an: Per Kanal-TV geht es in die Abwasser- und Regenkanäle. Auch die Feuchtigkeit des Mauerwerks muss noch gemessen werden. Schneider: „Wir arbeiten uns von außen nach innen vor.“

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