Feste in Wachtberg Adendorfer Martinsmarkt fällt erneut aus

Wachtberg-Adenau · Der Adendorfer Martinsmarkt fällt auch in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen noch einmal aus. Doch die Veranstaltung ist für das kommende Jahr bereits in Planung.

 Der Martinsmarkt hat bislang immer viele Besucher angelockt.

Der Martinsmarkt hat bislang immer viele Besucher angelockt.

Foto: Petra Reuter

Zum letzten Mal soll in diesem Jahr der Adendorfer Martinsmarkt ausfallen. Wegen der Energiekrise und vieler Unwägbarkeiten rund um Kosten und Corona haben die Organisatoren in den vergangenen Tagen diese Entscheidung gefällt. Die Veranstaltung sei ohne die umfangreiche Beleuchtung und den befeuerten Kasseler Langofen nicht die gleiche, sagten zwei der Organisatoren, Oliver Wolf und Peter Hansen.

Tausende Besucher pilgerten seit zehn Jahren – bis 2019 – jährlich zum überregionalen bekannten Martinsmarkt auf den Adendorfer Dorfplatz. In den beiden folgenden Jahren musste die Veranstaltung wegen der Infektionsgefahr und der kaum erfüllbaren Corona-Auflagen abgesagt werden. Problematisch waren neben der bekannten hohen Besucherdichte die vielen Eingänge zum Markt. Dieselben hätte man nur mit sehr hohem Personalaufwand kontrollieren können, den man als kleines Organisations-Team nicht stemmen konnte. „Erst kam Corona, jetzt die Energiekrise“, fasste Wolf die Gründe für den nun dritten Ausfall in Folge zusammen.

„Der Markt lebt von seiner besonderen Atmosphäre, von der Stimmung“, stellte der Vorsitzende des Vereins Adendorfer Gewerbetreibender fest. Dieselbe entstehe in der Hauptsache durch die umfangreiche Beleuchtung und eben den befeuerten Langofen.

Auch wenn der Nachbau des historischen Töpferofens lediglich einen Bruchteil der Originale misst, fräße er bei der notwendigen Dauerbefeuerung über vier bis fünf Tage rund zehn Kubikmeter Brennholz. „Das ist nach der Preisexplosion nicht nur eine Kostenfrage“, betonten Hansen und Wolf unisono. „Es ist auch kaum vermittelbar, dass in einer Zeit, in der alle Energiesparen müssen, wo sie nur können, eine solche Menge an Heizmaterial für eine Veranstaltung verbraucht wird“, so Wolf. Mit dieser Holzmenge könnte man etwa zwei Einfamilienhäuser je nach Wetterlage den kompletten Winter beheizen.

Damit ist der beliebte Markt allerdings nicht totgesagt, bekräftigte Hansen. Schon jetzt sei man in der Planung für das nächste Jahr.

Los ging es vor 15 Jahren

Entstanden ist der Martinsmarkt ursprünglich als Idee innerhalb des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ mitsamt der Neugestaltung des Dorfplatzes vor rund 15 Jahren. Mit dem Siegeszug des Plastiks hatte sich seinerzeit die Bedeutung der klassischen Töpferei ebenso wie die sich daran geknüpfte Fest-Struktur gewandelt.

Ziel der neue Veranstaltungsstruktur war, das Dorf zu beleben und den Besuchern eine attraktive Veranstaltung mit Magnetcharakter zu bieten. Das war mit dem Martinsmarkt gelungen „und das soll auch wieder so sein“, sagte Hansen.

Zudem arbeite man derzeit an einer weiteren Veranstaltung im Jahresverlauf. Sie soll sich an der dörflichen Tradition orientieren, aber auch Neues bieten. Konkretere Informationen für das im Frühsommer geplante Event gebe es zurzeit noch nicht, sagte der Töpfermeister. Die Eckpunkte und die Ausgestaltung wolle man zuerst mit den Vereinen und den Mitstreitern besprechen. „Es ist bei uns gute Tradition, dass man solche Dinge gemeinsam macht.“

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