Storch entspannt sich bei Wachtberger Familie Meister Adebar macht Halt in Ließem

LIESSEM · Weil ein Weißstorch die Laterne auf dem Grundstück der Wachtberger Familie Levin-Bickelmann gemütlich fand, blieb er erst einmal. Das war ein aufregender Tag für alle Familienmitglieder.

 Saß vom Nachmittag des einen bis zum Morgen des anderen Tages auf dem Grundstück der Familie Levin-Bickelmann: dieser Storch. Niemand weiß, warum er so lange blieb.

Saß vom Nachmittag des einen bis zum Morgen des anderen Tages auf dem Grundstück der Familie Levin-Bickelmann: dieser Storch. Niemand weiß, warum er so lange blieb.

Foto: Hans-Georg Levin

Allgemein ist der Storch als das Tier bekannt, das den Eltern den Nachwuchs bringt. In der christlichen Symbolik steht er als Schlangenfresser für den Bekämpfer des Teufels. Und nach altem Volksglauben ist er ein Glücksbringer für die Bewohner des Hauses, auf dem er sich niederlässt.

Was genau das Anliegen des Storches war, der auf dem Grundstück der Familie Levin-Bickelmann eine Pause eingelegt hat, ist nicht klar. Fest steht jedoch, dass er allen Familienmitgliedern einen aufregenden Abend und Morgen beschert hat.

Eine Nachbarin hatte telefonisch Bescheid gegeben, dass ein ausgewachsener Weißstorch auf einer Laterne des Grundstücks Platz genommen hatte, sagte Familienvater Hans-Georg Levin. Er zückte daraufhin die Kamera und drückte den Auslöser. "Er saß direkt an der Hauptstraße, der K14 und hat sich vom Verkehr nicht stören lassen", sagte der Vater einer Tochter fasziniert. Als mit einbrechender Dämmerung dann das Licht der Straßenlaterne anging, sei die sowieso bereits schöne Szene auch noch mit warmem, gelben Licht verschönert worden.

Familie Levin-Bickelmann brachte daraufhin eine spannende Nacht hinter sich. Nachdem der Storch nämlich bei kompletter Dunkelheit über der Straßenlaterne optisch vollends verschwunden war, wollten sowohl Eltern als auch Kinder wissen, ob es eine Fortsetzung des Frühlingsboten auf dem eigenen Grund und Boden geben würde: "Wir konnten es kaum abwarten und rannten am nächsten Morgen sofort zum Fenster" schrieb Hans-Georg Levin in einem Bericht über die tierische Begegnung.

Und kaum zu glauben: Der Storch saß wirklich immer noch dort. Er hatte sich zwar mittlerweile um 180 Grad gedreht, aber ansonsten befand er sich nach wie vor an selber Stelle. Nach einiger Zeit und weiteren Fotos flog der Vogel dann jedoch in Richtung Gimmersdorf davon. Vater Levin und seine Frau fuhren ihrem Besucher ein Stück weit nach und sahen auf einer nahen Wiese, dass ihr Adebar nicht, wie zunächst angenommen, allein unterwegs war, sondern drei Artgenossen dabei waren.

"Da ist der Familie wahrscheinlich einer der ersten Heimkehrer begegnet", ist Till Töpfer vom Museum Koenig, überzeugt. Normalerweise, so der Ornithologe, kämen Störche in dieser Region erst gegen Ende März wieder in hiesige Gefilde zurück. Allerdings bezögen längst nicht mehr alle Tiere ein Winterquartier südlich der Sahara. Einige geben sich laut Töpfer auch mit nordafrikanischen Gebieten zum Überwintern zufrieden. Das käme ganz auf das Nahrungsangebot an.

Familie Levin-Bickelmann jedenfalls war froh, einen solchen Besuch bekommen zu haben.

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