Cap Markt Mittagessen zur Stärkung und Standortsicherung

NIEDERBACHEM · Wer am Dienstag im CAP-Markt die Zutaten für das Mittagessen einkaufen wollte, der sah sich plötzlich vor die Wahl gestellt. Denn vor dem Eingang duftete bereits ein fertig zubereitetes Mittagsgericht. Mit Sonderaktionen wie dieser möchte die Arbeiterwohlfahrt das Lebensmittelgeschäft im Herzen von Niederbachem stärken.

 Guten Appetit: Awo-Kreisvorsitzender Heinz-Willi Schäfer (rechts) lässt sich das Mittagessen vor dem CAP-Markt schmecken.

Guten Appetit: Awo-Kreisvorsitzender Heinz-Willi Schäfer (rechts) lässt sich das Mittagessen vor dem CAP-Markt schmecken.

Foto: Axel Vogel

"Bei aller Konkurrenz, die der Markt etwa durch das Einkaufszentrum in Berkum erfährt, ist er doch ein wesentlicher Faktor der Nahversorgung von Niederbachem", hob Franz-Josef Windisch, vor Ort hervor. Als Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Rhein-Sieg-Kreis ist er auch für den CAP-Markt zuständig, der von der Awo getragen wird. Bei dem Supermarkt handelt es sich um ein Integrationsprojekt zugunsten Behinderter.

Derzeit arbeiten in dem Geschäft 18 Menschen, neun von ihnen mit Behinderung. Weil zugleich aber auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebes eng ins Auge gefasst sei, müsse sich der CAP-Markt zuweilen mit neuen und originellen Ideen in der Geschäftswelt hervorheben, so Windisch.

Wenn dadurch der Umsatz gesteigert werden könne, sei das ein willkommener Nebeneffekt, so Windisch, der gestern ein klares Bekenntnis zum Bestand des Niederbachemer Geschäfts ablegte. So würden aktuell Überlegungen angestrengt, möglicherweise auch eine Auszubildendenstelle einzurichten. "Angesichts der immer weniger werdenden Jobs für gering Qualifizierte ist es für sie immer schwieriger, im ersten Arbeitsmarkt unterzukommen", so Windisch.

"Wir treten Gerüchten über eine angebliche Schließung eindeutig entgegen", bekräftigte auch Awo-Kreisvorsitzender Heinz-Willi Schäfer. Ein Aspekt der Arbeit der Verantwortlichen bestehe auch darin, Mitarbeitern im Umgang mit behinderten Kollegen zu schulen, ergänzte Ute Stahl, die Integrationsbeauftragte der Awo. Zu den besonderen neben den üblichen Angeboten an Lebensmitteln gehöre ein Lieferservice, der jeweils mittwochs und freitags in einem Umkreis von 15 Kilometern zu den Kunden "ausschwärme".

Auf der Suche nach originellen Aktionen zur Stärkung des CAP-Marktes sei man alsbald auf das Catering-Unternehmen Robi gekommen. Ebenso wie der CAP-Markt wird auch die GmbH als hundertprozentige Tochter von der Awo im Rhein-Sieg-Kreis getragen, um ebenfalls Menschen mit und ohne Behinderung eine sinnvolle sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu ermöglichen. Unter den 68 Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit sind derzeit 18 mit einer Schwerbehinderung. Die Küchenteams produzieren an zehn Standorten rund 4000 Mittagessen pro Tag. Nutznießer sind beispielsweise Schüler an Ganztagsschulen der gesamten Region.

Bereits an diesem Freitag kommt erneut Besuch in den CAP-Markt. Um 16 Uhr wollen Mitglieder und Gäste des Heimatvereins auf einen Kaffee vorbeischauen und bei der Gelegenheit ihre Solidarität mit dem Markt und seinen Mitarbeitern bekunden, wie es in der Einladung heißt. Wer dem Heimatverein bei der Gelegenheit beitritt, wird zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort