Verkehr am Wachtberger Einkaufszentrum Motorradfahrer nehmen Abkürzung

Berkum · Ein Rundgang mit Vertretern des Rhein-Sieg-Kreises hat ergeben: Die Verkehrssituation zwischen dem Wachtberger Einkaufszentrum und dem Neubaugebiet Rondo lässt sich an verschiedenen Stellen nicht ändern. So erfuhr die Ortsvertretung Berkum am Dienstagabend, dass viele ihrer Beschlüsse nicht umgesetzt sind.

 Findlinge sollen verhindern, dass Motorradfahrer von der Alten Gasse aus eine Abkürzung über die Grünanlagen des Einkaufszentrum Wachtberg-Mitte in Berkum nehmen.

Findlinge sollen verhindern, dass Motorradfahrer von der Alten Gasse aus eine Abkürzung über die Grünanlagen des Einkaufszentrum Wachtberg-Mitte in Berkum nehmen.

Foto: Axel Vogel

Die Mitglieder hatten unter anderem angemahnt, dass die Parksituation vor der Markscheune kritisch sei, weil Autofahrer beim Ein- und Ausparken den Fußweg überqueren müssen. „Das mag baurechtlich ja korrekt sein, aber die Autos ragen teilweise auf den Fußgängerbereich“, sagte der Vorsitzende der Ortsvertretung, Joachim Mittweg (UWG). Politik und Straßenverkehrsbehörde waren am Bebauungsplanverfahren beteiligt. Eine nachträgliche Änderung ist laut Verwaltung nicht möglich.

Auch eine Ampel oder ein Zebrastreifen an der Kreisstraße 58 zwischen dem Einkaufszentrum und dem neuen Geschäftsstandort Wachtberg-Mitte sind nicht in Sicht. Die Ortsvertretung hatte sich gewünscht, Fußgängern den Überweg zwischen beiden Marktbereichen zu erleichtern. Weil sich die Straße außerhalb der Berkumer Ortslage befindet, ist ein Zebrastreifen generell nicht möglich. Für eine Ampel müssten konkrete Fußgängerzahlen her.

Der Investor von Wachtberg-Mitte hat noch ein anderes Problem: Motorradfahrer, die aus der Alten Gasse kommen, nutzen seine Grünanlagen als Abkürzung. Nachdem ein Drängelgitter angebracht worden ist, wichen sie auf den Rasen aus, wo inzwischen Findlinge liegen. Während diese Steine ihren Zweck erfüllen, wünscht sich die Ortsvertretung auf dem zentralen Kreisverkehr des Einkaufszentrums weniger Steine, dafür mehr Bepflanzung. Der Kreis sehe keinen Anlass, den Vertrag mit der zuständigen Gartenbaufirma zu kündigen, so die Auskunft der Verwaltung.

Bürger kritisierten in der Sitzung den vom Landesbetrieb Straßen.NRW veranlassten „Radikalschnitt“ an der L 123. „Es wurde regelrecht gewütet. Anwohnern gegenüber der alten Molkerei wurde der Sicht- und Schallschutz abgeholzt“, sagte auch Paul Lägel (SPD). Franz-J. Jäger (CDU) sah es weniger dramatisch: „Es ist nachhaltige Holzwirtschaft, was da betrieben wird.“ Der Rückschnitt sei auch zur Verkehrssicherung erfolgt.

Anwohnerinnen wiesen jedoch darauf hin, dass armdicke, abgesägte Äste einfach im Gehölz hängen geblieben seien. An anderer Stelle lag ein Baumstamm in direkter Fahrbahnnähe. Nach längerer Diskussion verständigte sich die Ortsvertretung darauf, den zuständigen Landesbetrieb auf die Kritik hinzuweisen, um mehr Abstimmung seiner Maßnahmen mit der Gemeinde zu bitten und zugleich einen fachmännischeren Rückschnitt einzufordern.

Zuletzt erhielt die Verwaltung noch den Auftrag zu prüfen, ob in Nähe des Baugebiets Rondo ein kleiner Bolzplatz eingerichtet werden kann.

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