Engagement in Wachtberg Nachhaltigkeitsinitiative kümmert sich um Lindenallee

Wachtberg-Villip · Drainagen an der Gimmersdorfer Straße sind unzureichend und falsch angelegt. Eine Initiative schafft Abhilfe.

 Engagiert: (v.l.) Caroline Gärtner, Renate Crowley und Sabine Killmann legen den Drainagezulauf einer Sommerlinde in der Baumallee auf der Gimmersdorfer Straße frei und bewässern den Baum.

Engagiert: (v.l.) Caroline Gärtner, Renate Crowley und Sabine Killmann legen den Drainagezulauf einer Sommerlinde in der Baumallee auf der Gimmersdorfer Straße frei und bewässern den Baum.

Foto: Petra Reuter

Buddeln, Steine fischen und Drainagezuläufe suchen hieß es jüngst für die Nachhaltigkeitsinitiative Wachtberg. Zum zweiten Mal stand die Sommerlindenallee im Villiper Gewerbegebiet im Fokus. Zwischenzeitlich zum Verein zusammengewachsen, nehmen die Engagierten im Sinne von „Bewahren, Wertschätzen und Weiterentwickeln“ kleine Projekte in Angriff.

Erst im vergangenen Jahr umhüllten die Mitstreiter der Initiative die Stämme der Bäume mit Sonnenschutzmatten (GA berichtete). Bei der aktuellen Aktion stand die Wasserversorgung der Baumallee im Mittelpunkt. Wie bei Baumpflanzungen üblich, wurden vor einem guten Vierteljahrhundert Drainagerohre in der Nähe der Wurzeln verlegt, um Regen- und Gießwasser möglichst direkt an die Baumbasis zu leiten. Die Funktion der Vorrichtungen litt augenscheinlich jedoch schon länger unter eingetragenen Steinen und Schmutz. Beim Freilegen und Reinigen der Zuläufe stießen die fünf der sieben Aktiven im Lauf von zweieinhalb Stunden auf etliche Überraschungen.

„Einige Zuläufe sind völlig zugewachsen und verdreckt, so dass gar kein Wasser mehr durchkommt“, sagte Renate Crowley, eine der Aktiven. Bei anderen fehle der Zulauf mit dem zugehörigen Schmutzgitter gänzlich, weiterhin seien die Zuläufe teilweise zu hoch angebracht, sodass gar kein Regenwasser hineinlaufen könne, berichtete Sabine Killmann vom Zustand der Drainagen und stellte fest: „So kann die Wasserversorgung nicht funktionieren.“ Entsprechend ungünstig stehe es teilweise um Zustand der Bäume.

„Besonders in den Bereichen, in denen die Baumscheiben nicht viel Platz haben und die Vorgärten drumherum zusätzlich völlig zugepflastert sind“, so Killmann. Dort könne nicht einmal das normalerweise in der Umgebung versickernde Wasser die Bäume versorgen. „Wir wollen eine Liste erstellen und sie an die Gemeinde als Eigentümerin übergeben“, sagte sie. Wie die Bäume zurzeit mit Wasser versorgt werden, war der Initiative nicht bekannt. Entlang der Allee sah man lediglich einen Bewässerungssack.

Leider seien die Baumscheiben seinerzeit insgesamt grundlegend falsch angelegt worden, sodass weder Bewässerung noch Belüftung funktioniere, informierte Bürgermeister Jörg Schmidt auf Anfrage des General-Anzeigers. Dennoch würden zurzeit dort keine Arbeiten mehr ausgeführt, weil es für die Baumscheiben bereits einen Förderbescheid innerhalb des Programmes „Grüne Infrastruktur“ gebe. Wann genau die zugehörigen Arbeiten durchgeführt werden, stand laut Bürgermeister noch nicht fest.

Immer mehr Wasser ist nötig

Insgesamt sei der Bewässerungsbedarf wegen der klimatischen Veränderungen in den letzten Jahren sukzessive gestiegen, sagte Schmidt. Infolgedessen wurde die Ausrüstung des Baubetriebshofs ergänzt. Eine Vollzeitkraft fülle zurzeit, ausgerüstet mit Pritschenwagen und darauf montiertem 2000-Liter-Wasserfass, systematisch die Bewässerungssäcke an den gemeindeeigenen Bäumen. Die Daten dafür liefere das seit 2017 aufgebaute Baumkataster der Kommune. Bei Bedarf werde das Wasserfass an Hydranten nachgetankt.

„Vornehmlich Jungbäume und Bäume mit ungünstigen Standortbedingungen“ erhalten einen Bewässerungssack, „der das Wasser über einen längeren Zeitraum an den Untergrund abgibt und zugleich dafür sorgt, dass es nicht oberflächig abläuft“, so Schmidt.

245 Bewässerungssäcke

Zurzeit arbeite man mithilfe von 245 Bewässerungssäcken ausschließlich nach dieser Methode. Der einzelne Wassersack auf der Gimmersdorfer Straße versorgte seiner Meinung nach einen nachgepflanzten Baum. Die bereits 30 Jahre alte Lindenallee wird demnach aktuell nicht bewässert.

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