Jubiläum Niederbachemer Jugendfeuerwehr feiert 50. Geburtstag

NIEDERBACHEM · Schon seit 50 Jahren gibt es die Niederbachemer Jugendfeuerwehr. Heute sind 22 Jungen und Mädchen aktiv, eine Zahl, die sich kreisweit sehen lassen. Doch über neue Mitglieder würde sich die Jugendfeuerwehr trotzdem freuen.

 Die Jugendfeuerwehr in Niederbachem übt mit viel Freude und Einsatz auf einem Firmengelände an der Konrad-Adenauer-Straße.

Die Jugendfeuerwehr in Niederbachem übt mit viel Freude und Einsatz auf einem Firmengelände an der Konrad-Adenauer-Straße.

Foto: Axel Vogel

Das 16 Jahre alte Mädchen mit dem gewinnenden Lachen rackerte, machte und tat, gab vor allem klare Kommandos, was die anderen Jugendlichen beim Zusammenbauen des Schlauches tun sollen.

Genauso wie Magdalena Theisen mit geradezu ansteckendem Elan bei der Sache ist, wünscht sich das Jugendwart Danny Mathey von seinem Feuerwehrnachwuchs. Schließlich kann es im Ernstfall um Sekunden gehen, wenn beispielsweise ein Löschangriff aus einem offenen Gewässer notwendig wird.

Über einen Mangel an Einsatz konnte sich Mathey aber auch bei den anderen zehn Jugendlichen nicht beklagen, die vor kurzem anlässlich ihres regelmäßigen Treffens auf einem Firmengelände an der Konrad-Adenauer-Straße mit viel Einsatz übten.

Überhaupt steht gerade Niederbachems Jugendfeuerwehr im 50. Jahr ihres Bestehens tipptopp dar: "Mit insgesamt 22 Aktiven, darunter fünf Mädchen, kann sich die Einheit nicht nur auf Gemeindeebene, sondern sogar kreisweit sehen lassen", sagt Niederbachems Löschgruppenführer Rainer Kirchner.

Ihr Jubiläum feiert die Niederbachemer Jugendfeuerwehr darum am kommenden Wochenende auch ganz groß: Am Samstag, 31. August, steht ab 18 Uhr ein Tag der Offenen Tür auf dem Programm. Am Sonntag, 1. September, öffnet dann nach einer Messe um 9.45 Uhr in der Kirche an der Mehlemer Straße ab 11.15 Uhr der Gemeindefeuerwehrtag am Gerätehaus in Niederbachem seine Pforten.

Selbst alteingesessene Niederbachemer müssen bei dem Foto aus dem Jahre 1963 möglicherweise genau hinsehen, ob sie noch das ein oder andere Gründungsmitglied der Niederbachemer Jugendfeuerwehr erkennen. Wilhelm Ippendorf, Dieter Zettelmeyer, Cornelius Nieland, Helmut Fritze, Helmut Claassen, Horst Kessel, Hans Luhmer, Hans Ippendorf und Albert Luhmer stehen da von links nachts rechts in Reih und Glied.

Für Wachtberg war der Gründungsakt etwas Besonderes, "denn die Jugendfeuerwehr Niederbachem zählt zu den ältesten Gruppen im Rhein-Sieg-Kreis", erklärt Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist.

Dass sich diese Gruppe auch über die Jahre so gut entwickelt hat, ist keine Selbstverständlichkeit: "Die Jugendlichen dauerhaft bei der Stange zu halten ist ein großes Problem für viele Wehren geworden", so Kirchner. Nicht nur, dass das Ehrenamt harte Konkurrenz bekommen hat und viele andere Freizeitvergnügen locken.

"Auch ist es oft so, dass die Mitglieder der Jugendfeuerwehr nach dem Schulabschluss zum Studium oder zur Berufsausbildung wegziehen", weiß Kirchner: "Die sind dann für den Dienst in der aktiven Feuerwehr verloren." Wenn etwa 50 Prozent der jungen Mitglieder in den aktiven Dienst wechseln würde, wären wir in Niederbachem "schon satt zufrieden".

Zwar gibt es bislang noch keine direkten Nachwuchssorgen in Niederbachems aktiver Wehr, führt Feuerchef Zettelmeyer aus; "Aber wenn ein paar Aktive mehr kommen würden, wäre ich zufriedener." Die Feuerwehr müsse sich darauf einstellen, "dass sich die Lebensmodelle vieler Menschen grundlegend geändert haben und ein langfristiges Engagement anders als früher nur noch selten der Fall ist", sagt der Feuerwehrexperte.

Zettelmeyer sieht die Feuerwehr daher auch am Zug, zukünftig noch stärker und früher für das Ehrenamt zu werben, etwa in Kindergärten, was die Feuerwehr Wachtberg bereits begonnen hat.

Eine Jugendkraft dürfte die Wehr allerdings schon sicher haben: Magdalena Theisen, die aus einer durch und durch feuerwehrbegeisterten Familie kommt, will auf jeden Fall weitermachen. Klar, schließlich hatte sie es ja seinerzeit kaum erwarten können, "bis ich mit zehn Jahren endlich in die Jugendfeuerwehr eintreten durfte". Daher hat die 16-Jährige jetzt auch große Ziele: "Ich will Atemschutzträgerin werden, damit ich später auch bei einem Innenangriff zum Einsatz kommen kann."

Wer bei der Jugendfeuerwehr Niederbachem mitmachen will, kann donnerstags um 18.30 Uhr zum Feuerwehrgerätehaus kommen.

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