Erfolg für Dichterin Monika Clever Niederbachemerin holt Lyrikpreis in Westfalen

Niederbachem · Monika Clever aus Niederbachem hat mit dem „Ennigerloher Dichtungsring“ einen Preis für ihr lyrisches Werk erhalten.

 Monika Clever zeigt die Auszeichung für die beste Lyrik beim Wettbewerb um den Ennigerloher Dichtungsring.

Monika Clever zeigt die Auszeichung für die beste Lyrik beim Wettbewerb um den Ennigerloher Dichtungsring.

Foto: Petra Reuter

Lachend kennt man Monika Clever meist, gelegentlich auch nachdenklich, immer aber hat sie eine Ader für Kunst und Kultur. Die Niederbachemer Wortkünstlerin überzeugte in der Vergangenheit vielfach mit lebendigen Lesungen und Mitmach-Veranstaltungen rund ums Wort. Nun errang sie mit dem Ennigerloher Dichtungsring, einem eigens geschmiedeten Kunstwerk, zum zweiten Mal die Trophäe für den ersten Preis im Wettbewerb um gute Lyrik.

„Ich hatte früher schon die Gabe, gelegentlich in Versen zu sprechen“, sagte die Wachtberger Künstlerin über sich selbst. Auszubauen begann sie diese Fähigkeit vor einigen Jahren, bis sie sich 2016 erstmals um den Preis für komische Lyrik, die Wachtberger Kugel, bewarb. Der 2019 verstorbene Herbert Reichelt, selbst Autor und Spiritus Rector des hiesigen Wettbewerbs, brachte sie auf die Idee, auch an anderen Ausschreibungen teilzunehmen.

„Ohne Herbert wäre ich nie so weit gekommen“, erzählte Clever. Von ihrer Bewerbung in Ennigerloh hatte er seinerzeit jedoch nichts gewusst. So waren beide überrascht, als sie sich im Münsterland beim Finale trafen. „Dass zwei Wachtberger dabei waren, war Zufall“, sagte die 68-Jährige. Ausgesucht werden die Finalisten dort ausschließlich nach der Qualität ihrer Einreichungen: Die fünf Ennigerloher Juroren erhalten die Gedichte zur Auswahl anonymisiert. „Rainer Reim“ oder „Peter Silie“ hatte sich Clever schon als Alias für ihre Einreichungen einfallen lassen. „Erst wenn die Jury anhand der Texte entschieden hat, welche Autoren eingeladen werden, werden die Umschläge mit den echten Namen und Adressen geöffnet“, beschrieb Clever das Procedere.

Die Ausschreibung des Dichtungsrings wird vom Kulturzentrum „Alte Brennerei“ in Zusammenarbeit mit der Münsterländischen Tageszeitung „Die Glocke“ organisiert und ist auf Teilnehmer mit Wohnsitz in NRW, Niedersachsen und Hessen begrenzt. In der Regel senden laut Organisatorin Nadia Arning-Musset in der Ausschreibungszeit vom Herbst bis zum 31. Januar des Folgejahres rund 50 Künstler ihre Arbeiten ein. Überzeugt hatten Werke aus Wachtberg im Kreis Warendorf schon mehrfach. So standen Clever und Reichelt vor drei Jahren gemeinsam zur Siegerehrung für den ersten und zweiten Platz auf der Bühne der „Alten Brennerei“. „Insgesamt bekam ich dort zwei Mal den dritten und zwei Mal den ersten Platz“, so Clever. Weil sie schon so oft dabei war, wird sie im nächsten Jahr nicht mehr für das Finale nominiert werden dürfen.

Zwar erhöhe die neue Regel die Chance für jene, die noch nie im Rennen um den besten Text waren, „aber an der Qualität der Texte ändert das nichts“, fand Clever. Sie hoffte, weitere Ausrichter von Gedichtwettbewerben mit dem Schwerpunkt Humor zu finden. Für ihre lyrische Zukunft hat die engagierte Künstlerin aktuell keine konkreten Pläne. „Im Moment steht die Arbeit an meiner Kunstinstallation im Vordergrund“, sagte Clever. Im Rahmen der 15. Wachtberger Kulturwochen wird sie vom 19. Juni bis zum 3. Juli ihren Garten unter dem Thema „Am Wasser gebaut“ wieder für Gäste zum Schauen und Mitmachen öffnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort