Kinderbetreuung in Wachtberg Notgruppe in Niederbachem bleibt für ein weiteres Jahr

Wachtberg · Die Verwaltung sieht Wachtberg in Sachen Kinderbetreuung gut aufgestellt. Erste Kita-Verträge für den Sommer sind verschickt - jetzt müssen sich die Eltern schnell zurückmelden.

 Für ein weiteres Jahr können die Kinder aus der Notgruppe der Niederbachemer Glühwürmchen in ihren Räumen bleiben.

Für ein weiteres Jahr können die Kinder aus der Notgruppe der Niederbachemer Glühwürmchen in ihren Räumen bleiben.

Foto: Petra Reuter

Ein Baby ist das schönste Geschenk der Erde. Wenn Mutter oder Vater einige Zeit nach der Geburt in den Beruf zurückkehren, wäre das nächste Geschenk ein passender Betreuungsplatz fürs Kind. Weil die Zahl der Kinder, die einen Platz benötigen, jährlich stark variiert, dreht sich in jedem Frühjahr auch in Wachtberg aufs Neue das Platzkarussell. Und damit das Warten auf den Betreuungsvertrag.

„Es kann sich nicht jeder leisten, drei Jahre oder länger zu Hause zu bleiben, ich muss arbeiten“, erklärt eine Mutter, die jeden Tag auf die erleichternde Nachricht im Briefkasten hofft. Denn da ihr Kind eine Notgruppe besucht, erhält sie nur Jahresverträge.

Es gibt sechs kommunale Kitas in Wachtberg

„Die Notgruppe in Niederbachem wird für ein weiteres Jahr so bestehen bleiben“, erklärte dazu Sabine Radermacher, Fachbereichsleiterin für Bildung, Jugend und Sport. „Diese Verfahrensweise hat sich in der Vergangenheit bewährt.“ In Werthhoven bestünde eine solche Gruppe beispielsweise wegen der Bedarfsentwicklung schon seit 25 Jahren.

In den sechs kommunalen von insgesamt 14 Kindergärten und -tagesstätten werden derzeit 337 Kinder betreut. Davon werden 98 zukünftige i-Dötzchen im Sommer ihrer Kita zum Abschied winken, 46 Plätze für Kinder unter drei Jahren werden neu vergeben werden. 115 Anmeldungen für Kinder über drei Jahren und 126 für die Kleinen unter drei Jahren liegen bei der Gemeinde vor. Jedoch könne man die reinen Zahlen allein nicht beurteilen, so Radermacher.

„Viele Kinder sind in mehreren Einrichtungen angemeldet, da verschieben sich die Zahlen stark. Wenn Eltern dann keine Rückmeldung geben, dass sie einen von uns bereitgestellten Betreuungsplatz nicht mehr benötigen, macht es das für andere Eltern schwierig, die vielleicht Not haben. Diese Nachrückerplätze können wir wegen der fehlenden Rückmeldungen nämlich oft nicht oder erst sehr spät anbieten.“ Für Kinder unter einem Jahr bietet die Gemeinde mangels Rechtsgrundlage derzeit keine Plätze an.

19 Tagesmütter und -Väter sind im Einsatz

Allerdings gibt es für alle Altersklassen bis zum Schulalter auch andere Möglichkeiten. Betreuungsalternativen finden Eltern in den drei katholischen Kindergärten in Pech, Fritzdorf und Berkum sowie in den beiden evangelischen in Ließem und Villiprott. Außerdem besuchen einige der Jüngsten im Ländchen die Elterninitiative Drachenhöhle in Niederbachem, den Waldorfkindergarten in Pech und die „Schatzkiste“ der Limbachstiftung in Berkum. Zusätzlich bieten 19 Tagesmütter und -väter 101 Plätze für Kinder unter und über drei Jahren. Zwei Spielgruppen der evangelischen Kirche decken weiteren Bedarf ab.

Trotz fünf neu eingestellter Erzieherinnen, zwei neuer Kräfte im Anerkennungsjahr und der theoretisch guten Aufstellung der Kinderbetreuung mussten Erzieherinnen in der jüngeren Vergangenheit immer wieder in anderen Kitas aushelfen – und damit in der eigenen umorganisieren. Bei einer Krankheitswelle mit vielen Ausfällen unter den Erzieherinnen sei dies oder die vorübergehende Schließung einer Einrichtung die einzige Alternative für die betroffene Kita, so die Gemeinde.

Gut einsetzbare Fachkräfte zu bekommen, sei nach Auskunft der Gemeinde in den letzten Jahren wegen des Mangels am Arbeitsmarkt nicht immer einfach gewesen. Für die zwei noch offenen Stellen befinde man sich derzeit in Vertragsverhandlungen, sodass auch diese in Kürze besetzt würden. Damit blieben laut Radermacher keine weiteren Stellen offen.

Allerdings habe man bereits jetzt den nahenden Ruhestand von Kolleginnen im Auge, weshalb weitere Einstellungen für dieses Jahr mit einer Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen geplant sind. Entsprechende Bewerbungen seien immer willkommen, so die Fachbereichsleiterin.

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