Neubaugebiet Habichtweg/Elsternweg Nur wenige Bürger sind gegen die Verkehrsberuhigung

WACHTBERG · In dem Neubaugebiet zwischen Kesselfeldweg und Drachenfelsstraße in Niederbachem hat sich der Nachwuchs prächtig entwickelt. Eine Bürgerinitiative (BI) vor Ort zählt 33 Familien mit insgesamt 50 Kindern unter 14 Jahren, die in den Häusern am Habichtweg und Elsternweg wohnen.

 Im Neubauviertel am Habichtweg und Elsternweg wünscht sich die Mehrheit der Anwohner eine verkehrsberuhigte Zone.

Im Neubauviertel am Habichtweg und Elsternweg wünscht sich die Mehrheit der Anwohner eine verkehrsberuhigte Zone.

Foto: Axel Vogel

Da Jungen und Mädchen aber beileibe nicht nur den zentralen Spielplatz des Neubaugebietes zum Toben nutzen, sondern auch auf der Straße Fußball spielen und mit Kreide zeichnen, will die Bürgerinitiative aus dem Neubaugebiet einen verkehrsberuhigten Bereich machen.

Dann dürften Autofahrer statt bislang 30 Stundenkilometer nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren. Mit dem Ansinnen setzte sich am vergangenen Dienstag die Ortsvertretung auseinander. Die Führsprecher für das Vorhaben waren zahlreich.

Die BI konnte nicht nur eine Unterschriftenliste von 31 Grundstückseigentümern vorlegen. Auch hatte sich Beigeordneter Jörg Ostermann bereits die Meinung des Straßenverkehrsamtes im Siegburger Kreishaus eingeholt, welches für eine solche Ausweisung zuständig wäre.

Da der Aufenthaltscharakter bei den besagten Straßen im Vordergrund stehe, so Ostermann, habe der Rhein-Sieg-Kreis nichts gegen eine Umwidmung zu einem verkehrsberuhigten Bereich einzuwenden. Dafür würden auch die geringen Kosten sprechen: "Mit dem Aufstellen eines Schildes ist alles erledigt", führte der Beigeordnete aus.

Auch die Ortsvertreter brauchten nicht überzeugt zu werden. Für eine Vertreterin war "absolut klar, dass die Kinder die Straße eben auch zum Spielen benutzen". Christian Stock konnte ebenfalls nur zustimmen, "wenn wir für Kinder in der Straße etwas machen können". Dabei wies Anlieger Marc Mertens von der BI darauf hin, "dass eben auch Kinder aus der Nachbarschaft" zum Spielen in das Neubaugebiet kommen.

Allerdings machten zwei Grundstücksinhaber bei der Sitzung klar, dass sie gegen das Anliegen sind. Besonders massive Bedenken trug dabei eine Familie vor. "Es geht bei dem Antrag nur darum, die Straße zu einem Bolzplatz umzuwandeln", sagte die Anliegerin, die erst ganz kurzfristig von dem Anliegen erfahren haben will.

Die Beschwerdeführerin fürchtet um ihre "Lebensqualität": "Es geht nur darum, uns zu belästigen und zu bolzen." Ihr Mann führte weitere Gründe gegen Schritttempo an: So entstehe ein trügerisches Gefühl der "Scheinsicherheit" wie auch eine Reihe von Gefällstrecken in dem Neubaugebiet gegen eine Ausweisung sprechen würden. Außerdem gebe es genügend Ausweichmöglichkeiten zum Spielen in der Nähe, und die Grundstücksbesitzer hätten auch sehenden Auges in einer Tempo-30-Zone gebaut.

Beigeordneter Ostermann stellte allerdings klar, dass er keine erhöhten Gefahren erkennen könne, und der Kreis "auch die Gefällsituation beurteilt hat". Da die überwiegende Zahl der Anwohner eine verkehrsberuhigte Straße haben will, wird die Wachtberger Verwaltung laut Ostermann das Ansinnen auch positiv begleiten.

Freilich liege die letzte Entscheidung in Siegburg, so der Beigeordnete. Auch die Ortsvertretung stimmt dem Anliegen der BI einhellig zu, wobei sich eine Familie rechtliche Schritte vorbehalten will.

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