Aktionsgemeinschaft in Adendorf mit neuer Vorsitzender Oberstes Ziel bleibt der Schutz des Lebensumfeldes

Wachtberg · Nach 35 Jahren hat Ursula Perkams den Vorsitz der Aktionsgemeinschaft zum Schutz der Landschaft in Adendorf und Umgebung abgegeben. Nachfolgerin Birte Tschentke und Stellvertreter Matthias Perkams haben es nicht mehr wie einst mit Mülldeponien zu tun, sondern mit dem Einsatz von Windrädern.

Die neue Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft zum Schutz der Landschaft in Adendorf und Umgebung, Birte Tschentke, zeigt einen Flyer der Aktionsgemeinschaft.

Foto: Petra Reuter

Welche lokale Gruppe von Natur- und Landschaftsschützern kann schon sagen, dass sie überregional Schlagzeilen gemacht hat: Der Aktionsgemeinschaft zum Schutz der Landschaft in Adendorf und Umgebung ist genau das bei ihrer Gründung gelungen. Als die große Politik vor 35 Jahren eine Sondermülldeponie direkt am Rande des Töpferorts plante, wehrten sich die Adendorfer mit lautstarkem Verweis auf die örtlichen Traditionen – inklusive Demonstration bei der Landesregierung in Düsseldorf. Seitdem an vorderster Front dabei: Ursula Perkams. Im vergangenen November 2021 hat die langjährige Vorsitzende das Amt nun weitergereicht an Birte Tschentke. Ihr Stellvertreter ist Matthias Perkams.

Für die Aktionsgemeinschaft sind die beiden „Neuen“ nicht ganz so neu. „Mein Vater gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Aktionsgemeinschaft“, sagt die 46-jährige Tschentke. „Viele naturgeschützte Bereiche kenne ich seit fast 40 Jahren.“ Lange Zeit im benachbarten Meckenheim zu Hause, zog sie vor knapp drei Jahren in das denkmalgeschützte Haus der ersten Schule Adendorfs. Schon ihr Vater hatte vor seinem Umzug nach Bad Godesberg hier gewohnt. Für die Aktionsgemeinschaft blickt die Agrarwissenschaftlerin zuallererst zurück.

Projekte wie die Zusammenarbeit mit der Kita werden fortgesetzt

„35 Jahre lang ist sehr viel und sehr gute Arbeit geleistet worden“, fand sie. Die Ziele und bewährten Aktionen der Gemeinschaft will sie gemeinsam mit den Mitgliedern fortführen. „Da sind die Nistkästen, die Pflege der Pflaumenbaumreihe am Grimmersdorfer Weg, die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten dort, das Bienenprojekt mit der Schule“, beginnt Tschentke aufzuzählen. Außerdem stehen regelmäßig die Baumscheiben entlang der Töpferstraße im Fokus der Gemeinschaft. Dort gibt es vielfach Paten. „Das bietet dem Ort eine unglaubliche Vielfalt in der Gestaltung“, beschreibt Tschentke das Ortsbild, in dem während der Hauptvegetationszeit auf beinah jeder Baumscheibe etwas anderes blüht.

Auch wenn Corona viele Einschränkungen mit sich bringe, könne die Gemeinschaft die meisten Aktionen durchführen. „Die Bachexkursion findet genauso wie der Frühjahrsputz an der frischen Luft statt“, stellt Tschentke fest. Damit gebe es zumindest für diese Events kaum Einschränkungen. Kommunikativ würde die Aktionsgemeinschaft gerne moderne Wege einschlagen und auch externe Akteure mit einbeziehen, kündigt Tschentkes Lebensgefährte und Schriftführer in der Aktionsgemeinschaft Heinz Breuer an. Wie das konkret aussehen soll und welche weiteren Ideen in den kommenden Jahren umgesetzt werden könnten, solle innerhalb der Gemeinschaft entschieden werden.

Das Vorstandsteam hat große Vorkenntnisse

Perkams hat den Staffelstab gerne an die nachfolgende Generation übergeben. „Ich bin sehr dankbar und freue mich riesig, dass Birte Tschentke und mein Sohn Matthias gemeinsam diese Aufgabe übernommen haben.“ Die Besetzung sei durch die jeweilige Grundhaltung, die Ausbildung von Tschentke und die Expertise von Matthias Perkams zur hiesigen Vogelwelt perfekt. Ursula Perkams wünschte sich, dass die Aktiven auch in Zukunft den Schutz der Landschaft und der Kultur, aus der sie gewachsen ist, weiterhin erfolgreich betreiben. „Und solange ich noch genügend freie Kräfte habe, unterstütze ich das weiterhin gerne“, bekräftigt sie.

Unter den aktuellen Voraussetzungen bewertete sie die Entwicklung der Aktionsgemeinschaft positiv. „Heute geht es darum, sich mit der grünen Energiegewinnung zu befassen.“ Denn wer für Umweltschutz sei, der könne auch zur Notwendigkeit von Windrädern nicht Nein sagen. „Aber das Ganze sollte im Einklang mit der Landschaft als Erholungsgebiet und als Gebiet, in dem Lebensmittel produziert werden, geschehen“, findet Ursula Perkams.

Wer sich für die Arbeit der Aktionsgemeinschaft interessiert, erhält bei Birte Tschentke und Heinz Breuer unter ☎ 0 22 25/7 03 18 81 weitere Informationen.