GA-Dialogrunde im Köllenhof Ohne Auto ist man "verraten und verkauft"

WACHTBERG · Wachtberger sprechen zahlreiche Themen bei der GA-Dialogrunde im Köllenhof an.

Es sind viele Themen, die den Wachtbergern auf den Nägeln brennen. Das wurde bei der GA-Dialogrunde im Köllenhof deutlich. Ein Überblick:

  • Sicherheit: Generell fühlen sich die Wachtberger in ihrer Gemeinde sicher. Allerdings kamen die bisher noch nicht aufgeklärte Heckenbrandserie 2012 sowie die jüngsten Tierquälereien im Drachenfelser Ländchen zur Sprache. Außerdem wurde Vandalismus an den Bushaltestellen und am Zentralen Omnibusbahnhof beklagt.
  • Wasserpreise: Dass die Niederbachemer anderes Wasser beziehen als der Rest der Wachtberger und somit einen anderen Preis bezahlen müssen, stieß auf Unverständnis. In diesem Zusammenhang wurde auch die Haltung der Gemeinde angesprochen. Einige Teilnehmer sprachen von einem "regelrechten Desinteresse der Verwaltung gegenüber der Bürger". Dies äußere sich zum Beispiel durch unbeantwortete Anfragen und nicht erfolgte Rückrufe. Im Stich gelassen fühlen sich einige auch von der Politik: So gebe es Ratsbeschlüsse, die nicht die Meinung der Bürger widerspiegelten, hieß es.
  • Öffentlicher Nahverkehr: Die Verbindung zwischen Wachtberg und Bonn beziehungsweise Meckenheim sei "einigermaßen in Ordnung". Aber: Innerhalb der Gemeinde von Ort zu Ort zu kommen, sei ohne Auto fast unmöglich. Das Problem könnte durch "intelligentere Routen" gelöst werden - oder durch eine wachtberginterne Mitfahrbörse, wie ein Teilnehmer vorschlug. Außerdem müsste die Verbindung zum Mehlemer Bahnhof optimiert werden. Denn: Regionalbahn und der Bus in Richtung Wachtberg kämen zeitgleich an. So komme es, dass der Bus (sofern der Fahrer "nicht nett" sei) abfahre, wenn die Fahrgäste in Mehlem aus dem Zug aussteigen. Das Auto sei keine Alternative. Denn rund um den Mehlemer Bahnhof gebe es zu wenig Parkplätze.
  • Flächennutzungsplan: Ob die Neufassung des Flächennutzungsplans ein Segen oder ein Fluch ist, darüber konnte keine Einigkeit erzielt werden. Die Mehrheit aber hielt mit ihrer Kritik nicht hinter dem Berg. So meldeten sich unter anderem die Mitglieder der Bürgerinitiative "Rettet Villip" zu Wort. "Wieso entscheiden einige Politiker anders, als der Gutachter der Gemeinde es vorgeschlagen hat", meinten andere. Und stellten die Frage nach den Motiven der Politiker.
  • Infrastruktur: Wer in Wachtberg kein Auto hat, "ist verraten und verkauft", so ein Bürger. Es gelte, die Verkehrsverbindungen zu verbessern. Oder man könnte in den einzelnen Ortsteilen Postfilialen, Tante-Emma-Läden oder ähnliches installieren, war ein Vorschlag. Generell gelte: "Wir müssen ganz Wachtberg im Blick haben und vom Kirchturmdenken wegkommen", so ein Teilnehmer.
  • Das weitere Vorgehen: In den kommenden Wochen wird die Redaktion auch die anderen Themen ausführlicher behandeln, Aspekte aufgreifen und die stattgefundene Diskussion beleuchten.
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